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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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die Kompanie erneut teilte. Die normalen Soldaten einschließlich Indaro sollten weiter in die Cité reiten, zusammen mit dem Gepäckkarren. Der Rest der Eintausend sollte zum Ort des Hinterhalts zurückkehren und den Verwundeten helfen. Vielleicht, weil sie in Ungnade gefallen waren. Zwei Chirurgen von der Cité würden sie begleiten. Saroyan stieg wieder auf ihr Pferd und wandte sich zur Cité. Sie ritt an der Spitze des Zuges. Der Rest der Reiter reihte sich hinter ihr ein.
    Sie kamen nur langsam voran, und die gleichmäßige Bewegung der Stute wirkte einschläfernd. Indaro war so müde, dass sie immer wieder im Sattel einnickte und gelegentlich hochschreckte. Dann legte sie rasch die Knie an das Pferd. Der große Reiter, der sich neben ihr eingereiht hatte, versuchte, eine Unterhaltung in Gang zu bringen, aber sie war zu erschöpft, um höflich zu sein.
    Schließlich tauchte die Cité vor ihnen auf. Zuerst war sie zwischen den Ohren der Stute hindurch als brauner Fleck im fernen Westen zu sehen. Indaro spürte, wie eine Welle der Begeisterung durch die Reihen der Soldaten lief, als sie ihr Heim sahen. Sie vermutete, dass sie ebenfalls weit weg von der Stadt gekämpft hatten. Sie waren Reiter der Kavallerie der Ersten Adamantine und nannten sich Nachtfalken.
    » Wann bist du das letzte Mal in der Cité gewesen?«, fragte sie den großen Reiter neben sich.
    Er warf ihr einen kalten Blick zu. Vielleicht mochte er nicht mit jemandem reden, der ihn bis dahin mehr oder weniger ignoriert hatte.
    » Drei Jahre«, erwiderte er schroff.
    Sie nickte beeindruckt. Es gab zwar Armeen, die länger im Einsatz waren, aber nicht sehr häufig. Offenbar hatte dieser Attentatsversuch für diese Soldaten auch etwas Gutes.
    » Und du?«, erkundigte er sich höflich.
    » Etwas weniger als ein Jahr.«
    Der Fleck am Horizont formte sich zu einem großen grauen Bergmassiv aus, das von einem niedrigen grünen Vorgebirge umringt war. Davor konnte Indaro jetzt die Mauer erkennen. Bei diesem Tempo brauchten sie vielleicht noch eine Stunde, und sie erlaubte sich, an Essen und vor allem an Schlaf zu denken. Dann fragte sie sich, was jetzt mit ihr passieren würde. Fortance hatte ihre Papiere. Hatte er sie der Lord Leutnant ausgehändigt? Oder war sie einfach vergessen worden, ein hässliches Entlein in diesem Schwarm von Falken.
    Indaro war noch nie am Paradies-Tor gewesen; diesen Teil der Cité hatte sie niemals betreten, und sie war froh, als die Kolonne das Tempo anzog. Es schien, dass selbst Saroyan es eilig hatte, nach Hause zu kommen. Sie ritten jetzt über Weideland, über Pferde- und Schafweiden, die von lebhaften kleinen Bächen durchschnitten wurden. Die Straße war mit flachen Steinen gepflastert. Etliche Feldarbeiter hielten inne und sahen ihnen nach, als die Kolonne an ihnen vorbeiritt. Indaro sah eine Gruppe von jungen Mädchen, die, wenn auch nur für wenige Augenblicke, von ihrer öden Arbeit befreit aufsprangen und entzückt winkten, als die Reiter vorbeidonnerten. Einige Männer am Ende des Zugs winkten zurück.
    Als sie näher kamen, betrachtete Indaro den graugrünen Berg, der so unvermittelt vor ihnen aufstieg. Man nannte ihn den Schild der Freiheit, und angeblich war er von Höhlen und Tunneln durchzogen, der letzten Zufluchtsstätte des Kaisers, falls dieser Teil der Cité jemals von Invasoren heimgesucht werden sollte. An seinem Fuß lagen auf sanft geschwungenen grünen Hügeln in wundervollen Gärten die Paläste der Mächtigen.
    Die hohen Bronzeflügel des Paradies-Tores wurden für sie geöffnet. Indaro warf einen Blick auf die Runen, die in die Pfosten des Tores gemeißelt waren, als die Reiter hindurchdonnerten.
    Die Kasernen der Nachtfalken lagen direkt an der inneren Mauer. Die gewaltigen Steine der Mauer, die von dem sauren Regen der Jahrtausende abgeschliffen und geglättet worden waren, bildeten eine Seite der Mannschaftsmesse, wo Indaro sich an diesem Abend wiederfand. Sie war so hungrig und müde, dass sie keine Entscheidungen treffen konnte und gegessen oder geschlafen hätte, je nachdem, welche Möglichkeit sich ihr zuerst geboten hätte. Sie fand die Stallungen, wo sie dafür sorgte, dass die Stute gefüttert wurde und zu saufen bekam. Dann folgte sie den Nachtfalken in ihre Messe. Sie hockte an einem Tisch und beugte sich über einen zähen, geschmacklosen Eintopf, als der große Reiter sie fand.
    » Du gehörst nicht hierher«, bemerkte er, während er sich setzte.
    Sie sah ihn müde an. Er war glatt

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