Der Mond bricht durch die Wolken
rundherum, nahm den Deckel ab und hatte sich kaum wieder niedergelassen, als er bemerkte, daß Stripey, der die eine Terrine noch nicht halb verzehrt hatte, zu Terrine zwei gekrochen war und sich an dieser gütlich tat. Fen trank Champagner und kehrte zu seiner Lektüre zurück.
Hackenfeller. Das hörte sich an wie ein Alias von Groucho Marx Otis B. Hackenfeiler, lizenzierter Chiropraktiker. Es waren jedoch nicht mehr als zwanzig Seiten erforderlich, um Fen davon zu überzeugen, daß an diesem Werk S. J. Perelman nicht beteiligt gewesen war.
Der Literatur plötzlich überdrüssig, dachte Fen an den eingeschriebenen Brief, zog ihn aus der Tasche und riß ihn auf, wobei ein großer Teil des zerbrochenen Siegels in den Roederer fiel. Jobson & Ellis (die das Buch über moderne britische Romanciers in Auftrag gegeben hatten) träten, so erfuhr er, bedauerlicherweise freiwillig in Liquidation, da sie ihre Schulden nicht mehr bezahlen könnten; alle Verträge mit Autoren würden daher bis zur Klärung des Sachverhalts suspendiert; weitere Informationen würden zu gegebener Zeit erfolgen; bis dahin sei der Unterzeichnete Fens gehorsamer Diener. Krakel.
Fen überlegte, und je mehr er nachdachte, desto besser gefiel es ihm. Ein Teil der Lektüre war natürlich genußvoll gewesen >The Doctor is Sick, I Want It Now<, die >Balkan-Trilogie<, Elizabeth Bowen, >The Ballad and the Source<. Aber ein viel größerer Teil war es nicht gewesen und vieles von dem, was noch bevorstand, würde es auch nicht sein.
>Würde es auch nicht sein?< Was meinte er mit >würde es auch nicht sein?< >Wäre es nicht gewesen<, denn er würde jetzt nichts mehr davon lesen.
Mit einem Seufzer, bei dem Unzufriedenheit nur eine kleine Rolle spielte, gab Fen Brigid Biophy auf und griff statt dessen nach Gibbons >Autobiographie<.
13. Kapitel
Der Chesterton-Effekt
Und dann kommt Antwort wie ein ABC-Buch.
William Shakespeare, >König Johann<.
1
»Der Mann von Sweb war also gar nicht der Mörder«, sagte der Major. »Schade. Den hätte ich bevorzugt.«
»Sie würden ja vorziehen, daß ein Regenwurm das Grand National gewinnt«, sagte der Pfarrer.
»Seltsam, daß Sie das sagen, denn ich habe nämlich einmal ein Pferd gekannt, das wirklich >Regenwurm< hieß. Es wurde >Regenwurm< genannt, weil es immer im Boden grub, warum wußte kein Mensch. Nur der Himmel hat eine Ahnung davon, was in ihren gräßlichen großen Köpfen mit den Glotzaugen vorgeht.«
Der Pfarrer trank Suppe.
»Will nicht mein Diener sein«, sagte er. »Geht lieber ins Gefängnis. Können Sie sich so etwas vorstellen?«
»Nun ja, mein Lieber, da Sie es gerade erwähnen, das kann ich.«
»Ich scheine auch meine thaumaturgische Ader zu verlieren«, erwiderte der Pfarrer ungetröstet. »Habe während der Tournedos Barbara unaufhörlich über das Christentum mit ihm gesprochen, und wissen Sie, was er am Ende sagte?«
»Man könnte verschiedene Vermutungen anstellen«, erklärte der Major reserviert.
»Er sagte, er hätte sich einen hübschen kleinen Notgroschen beiseite gelegt, und ob ich ihm meine Köchin verkaufen wolle. Ich antwortete, meine Köchin sei nicht zu kaufen und zu verkaufen wie eine nubische Sklavin, aber hinterher ertappte ich die beiden dabei, wie sie in einer Ecke miteinander tuschelten, und er sagte etwas von Leuten, die unschuldigen Zuschauern gräßliche Streiche spielen, und sie hatte eine seiner Hände ergriffen und tätschelte sie. Tätschelte sie! Davon war ich nicht sehr begeistert, das kann ich Ihnen sagen. Habe sie scharf zurechtgewiesen, auf eine Art, die sie beide so schnell nicht vergessen werden.«
»Das haben sie schon«, sagte Fen. »Ich bin vorhin an Ihrem Haus vorbeigekommen, und Ihre Köchin stieg mit einer Menge Gepäck gerade in ein Taxi.«
»Appropinquet deprecatio«, sagte der Pfarrer, verdrehte die Augen zur Decke und vergaß für den Augenblick die papistische Anrüchigkeit, die das Lateinische umschwebte wie Schmetterlinge den Fliederspeer. »Nun ja, von jetzt an gibt es eben Rührei und Chips. Das ist das einzige, was ich kochen kann«, sagte er zu Fen. »Aber wenn ich sie mache, dann gut. Wie meine Großmutter immer zu sagen pflegte: >Man kann Rühreier nicht zu langsam und Chips nicht zu schnell kochen.< Das stimmt auch.«
Der Major stöhnte schwach. Bei der einen oder anderen Gelegenheit, die sich zugetragen hatte, erinnerte er sich, daß von ihm erwartet worden war, sich über zusammengerührte Dotter und Eiweiß von
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