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Der Mond bricht durch die Wolken

Der Mond bricht durch die Wolken

Titel: Der Mond bricht durch die Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Gedanken an so viel Unschuld, ausgesetzt in einer rauhen Welt wie Säuglinge auf den Felsen um Sparta, traurig den Kopf.
    »Der Mann will doch tatsächlich einen Leitungsmast in meine Koppel stellen«, sagte der Pfarrer.
    »Sie wollen überall Masten hinstellen«, nickte Fen.
    »Es wird alles getan, um die Annehmlichkeiten zu sichern«, sagte der Mann von Sweb mit hoher, bebender Stimme. »Alles.«
    »Ich kann meine Annehmlichkeiten ohne Ihre Hilfe sichern, vielen Dank«, sagte der Pfarrer. »Gehen Sie hin und sichern Sie anderer Leute Annehmlichkeiten. Ach, weil ich übrigens gerade daran denke und da Sie schon in der Gegend sind, können Sie heute nachmittag beim Pfarrfest vorbeischauen. Tut Ihnen gut.«
    Der Mann von Sweb grinste unglücklich. Er war adrett wie eine Glucke, ganz in Grau, bis auf die Krawatte und die Schuhe. Trotz des warmen Tages trug er einen Mantel und einen Homburg mit ganz schmaler, aufgebogener Krempe. Sein Gesicht war rund und rosig (ein gleichmäßiges klares Rosa wie das Mäulchen einer jungen Katze); seine Augen waren blau und vorquellend. Er war glattrasiert. Sein kleiner Spitzbauch hielt die Mantelknöpfe beschäftigt, ohne sie allzu auffällig zu strapazieren.
    »Pfarrfest? Ich ich fürchte, ich bin nicht religiös«, brachte er schließlich heraus.
    »Wenn Sie nicht religiös sind, haben Sie Anlaß, sich zu fürchten«, sagte der Pfarrer. »Ich bin aber froh, sagen zu können, daß wir Geld auch von Heiden nehmen. Wenn Sie nicht zum Fest kommen wollen, dürfen Sie Ihren Beitrag gleich hier an mich leisten.«
    »Ich ich fürchte, daß es im Augenblick nicht nicht ganz gelegen kommt, um zu – zu – «
    »Nicht nur Heide, sondern auch noch geizig«, bemerkte der Pfarrer. »Also, ich hoffe, Sie sind sich über diesen Vorschlag mit dem Mast im klaren. Ich lehne ihn ab.«
    »S-sie begreifen, daß wir b-befugt sind, Z-z-zwangsmaßnahmen einzuleiten«, sagte der Mann von Sweb tapfer.
    »Versuchen Sie nicht, mir zu drohen, guter Mann«, sagte der Pfarrer beinahe gütig. »Ich habe meine Entscheidung getroffen, und damit ist der Fall erledigt. Also fort mit Ihnen!« Er runzelte ein wenig die Stirn, offenbar in der Meinung, daß diese Schroffheit der christlichen Barmherzigkeit wegen ein wenig gemildert werden sollte, vielleicht durch einen Anflug von Humor. »Fort mit Ihnen!« wiederholte er, »oder ich schneide Ihnen die Füße mit der Schere da ab und lasse Sie auf den blutigen Stümpfen weglaufen.«
    Daraufhin stieß der Mann von Sweb einen kleinen ächzenden Schrei aus, drehte sich um und stolperte aus der Lichtung. Sie hörten ihn mit abnehmender Lautstärke gegen Sträucher und Hecken taumeln, während er sich bemühte, zum Gatter zurückzufinden.
    »Unhöflicher Mensch«, meinte der Pfarrer. »Hatte nicht einmal den Anstand, sich zu verabschieden. Also, was kann ich für Sie tun?«
    Sie erklärten es ihm.
    »Gobbo!« rief der Pfarrer. »Ja, gewiß habe ich Gobbo an jenem Abend gesehen, an dem Abend, als Routh umgelegt wurde. Warum sollte ich ihn nicht gesehen haben?«
    »Durchaus kein Grund, mein Lieber«, bestätigte der Major. »Aber wenn ich so sagen darf, scheinen Sie das Wesentliche nicht begriffen zu haben. Die Frage ist, haben Sie auch Hagberd gesehen?«
    »Nein, denn er war unterwegs, um Routh zu ermorden.«
    »Ja, aber Gobbo sagt, das stimme nicht.«
    »Ah«, meinte der Pfarrer großzügig. »Jetzt verstehe ich. Sie haben sich vorher durchaus nicht klar ausgedrückt mit Ihrem Chorgesang. Ob ich Hagberd mit Gobbo zusammen gesehen habe, fragen Sie.«
    »Ja.«
    »Nein.«
    »Er war nicht da?«
    »Er kann da gewesen sein«, räumte der Pfarrer ein. »Ich sage nur, daß ich ihn nicht gesehen habe. Es wäre möglich gewesen, wenn er hinter der Pferdebox oder hinter der Ulme war.«
    »Das ist alles Unsinn«, sagte Padmore.
    »Gobbo hat geredet, wohlgemerkt«, betonte der Pfarrer.
    »Das hat er?«
    »Ja. Könnte aber auch ein Selbstgespräch gewesen sein. Oder er könnte sogar gebetet haben«, sagte der Pfarrer zweifelnd. »Aber beachten Sie das lieber nicht«, riet er, obwohl keiner von ihnen daran dachte, es zu beachten. »Da ich Kleriker bin, geht mein Sinn häufig zum Gebet.«
    »Jack Jones sagte«, meinte Fen, »daß Sie, kurz bevor Sie das Gasthaus erreichten, den Weg hinaufblickten, der zu Mrs. Clotworthys Haus führte, und jemanden anfunkelten.«
    »Anfunkelten?« sagte der Pfarrer böse funkelnd. »Ich funkle j nie. Und außerdem kann ich mich nicht erinnern, daß ich – «

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