Der Mond bricht durch die Wolken
>Narrative of the War with China in 186o<, zwei Geschirrtücher mit dem aufgedruckten Parlament in Rot, ein Dutzend Krapfen; der Major kaufte ein Ouija-Brett, ein paar eher vergilbte Baumwoll-Taschentücher mit den Initialen A. K. G. einen Gewürzkuchen; beide hatten mit den Münzen keinen Erfolg, auch nicht zeitweilig. Am Glückstopf gewann der Major eine kleine Trillerpfeife, von der er annahm, sie könnte vielleicht seine Hunde belustigen, und Fen bekam einen Apfel. Als nächstes kamen sie dorthin, wo Broderick Thouless, der Komponist, mit drei Kugeln zu fünfundzwanzig Pence beharrlich um ein Schwein kegelte; nach dem, was sie von seiner Leistung sahen, sprach nicht viel dafür, daß er es gewinnen würde.
»Wo ist das Schwein überhaupt?« fragte Thouless, sich aufrichtend, von seinen Anstrengungen rot im Gesicht. »Mein Rücken… Das Schwein müßte doch eigentlich hier sein?«
Aber dann war es plötzlich da. Ein junges. Sauber und gesund traf es zappelnd und schnaubend in den Armen des großen, blonden Youings ein, aus dessen Zucht es mutmaßlich stammte. Youings entschuldigte sich bei der aufsichtsführenden Frau wegen seiner Verspätung und stellte das Schwein in seinen Verschlag, wo es seine Umgebung mit offenbar neuer Überraschung betrachtete.
»Benimm dich jetzt, Bathsheba«, sagte Youings.
Seine amazonenhafte Frau Ortrud schlenderte heran. Sie trug ein teures, aber schlecht sitzendes beiges Leinenkostüm, und ihr helles Haar glänzte im Sonnenschein. Der Major lüftete seinen grünen Schlapphut, aber sie starrte ihn nur an. »Komm mit!« befahl sie ihrem Mann. Youings lächelte Fen schwach an und schlurfte hinter ihr her.
»Ich nehme an, daß der Gewinner des Schweines es schlachten lassen wird«, sagte Fen. »Schade.«
»Nein, das geht schon in Ordnung«, sagte der Major. »Youings gelingt es immer, das Schwein zurückzukaufen. Die Leute wollen sich die Mühe nicht antun, nicht wahr. Die neue Nivea, glatte Feuchtigkeit«, sang er, »dringt tief in die Haut. Örgh.«
»Örgh?«
»Das ist so ein Geräusch, das sie am Ende machen. Ich weiß wirklich nicht, warum.«
»Ich werde das Schwein gewinnen«, sagte Thouless, in seiner Tasche nach Geld kramend. »Noch dreimal, bitte.« Sie ließen ihn allein, während er sich immer noch erfolglos bemühte, die Kugel in eines der kleinen Fächer zu bugsieren.
Eine Schatzsuche, der Konfitürenstand, eine Schießbude, das Podium für die Konkurrenz um die schönsten Beine, für 16.30 Uhr vorgesehen; am letzteren gab es eine Holzabdeckung zu dem Zweck, die Teilnehmerinnen von den Hüften an aufwärts zu verbergen. In der Nähe sprach der junge Scorer nervös mit einem älteren Mann – vermutlich dem Arzt der beruhigende Laute von sich gab; Scorer drehte dem älteren Mann immer wieder den Rücken zu und zeigte auf sein Gesäß. Der Gartenstand, eine Kokosnuß-Wurfbude, eine Reihe von Kindern, die auf Eselsritte warteten. Der Flaschenstand, wo sie den Pfarrer, immer noch als Transvestiten, beim Cola Trinken fanden.
»Geht das Geschäft schlecht?« fragt Fen.
»Im Gegenteil, die Leute stehen an«, sagte der Pfarrer und wischte sich mit dem Handrücken den Mund. »Ich muß aber ab und zu herauskommen, um ein Auge auf alles zu werfen.«
Fen bemerkte mit Interesse, daß der Pfarrer seine Krickettasche bei sich hatte.
Ihr Rundgang hatte sie jetzt in die Nähe vom Westflügel des Hauses geführt, wo das Botticelli-Zelt aufgestellt war; für ein Zelt, das nichts enthielt als ein Gemälde, war es unerwartet groß. An einer Seite des Zelteingangs saß, vor sich eine Geldkassette auf einem kleinen Tisch, eine dicke ältere Frau, vermutlich eine der Misses Bale. Ihr gegenüber, auf einem Klapphocker, saß P. C. Luckraft; er hatte seinen Sturzhelm abgenommen und auf die Knie gelegt; er trug einen Kopfverband. Eine zweite dicke ältere Frau, wohl die zweite Miß Bale, konnte man auf einem anderen Klapphocker hinter dem Zelt sitzen sehen.
»Was macht sie da?« fragte Fen.
»Gehört alles zu den Sicherheitsmaßnahmen, mein lieber Freund«, sagte der Major. »Sehr scharf in puncto Sicherheit, diese Misses Bale. Die hinter dem Zelt, Tatty, ist dort, damit niemand den Botticelli unter der Zeltleinwand durchschieben kann.«
»Aber sie können doch nicht wirklich glauben, er sei wertvoll.«
»Doch, das tun sie.«
»Und ist Luckraft deshalb dabei?«
»Ja, er hilft manchmal bei der Bewachung, wenn er gerade dienstfrei hat. Dann fühlen sie sich noch sicherer. Tüchtiger
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