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Der Mond bricht durch die Wolken

Der Mond bricht durch die Wolken

Titel: Der Mond bricht durch die Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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beginnt Kind zu verschlingen«; und, einige Takte danach: >jV 3 Sek. Ungeheuer hat Kind verschlungen.< Er gab Miß Endacott das Geld.
    Beim Ringewerfen fand er Padmore. Die Whirlybirds hatten sich verausgabt und machten eine Pause, so daß man Padmore >Ta-ra-ra Boumedienne< singen hören konnte. Er schien bemüht zu sein, eine Dose Chivers feine Erbsen zu gewinnen.
    Fen bezahlte für einige Ringe und sagte: »Sie glauben also, daß mit Youings’ Aussage der Fall erledigt ist?«
    Padmore ließ Bestürzung erkennen.
    »Ja, natürlich. Ich meine, Ihren Worten habe ich entnommen, daß Youings sich ganz entschieden darauf festgelegt hat, Hagberd sei nicht am Gasthof gewesen und hätte nicht mit Gobbo gesprochen, als Routh ermordet wurde. Er war seiner Sache doch ganz sicher, oder?«
    »Ja.«
    »Na also.«
    »Er könnte gelogen haben«, sagte Fen ruhig.
    »Mein Gott!« Padmore warf abgelenkt einen Ring und stieß eine Puppe um. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Die Möglichkeit besteht.«
    »Gewiß besteht sie, aber warum sollte er lügen? Er kann den Mord nicht begangen haben, denn als dieser geschah, sah der Pfarrer ihn vier Meilen vom Tatort entfernt am Gasthof… Sie versuchen, mich zum Umschreiben zu zwingen«, sagte Padmore anklagend.
    »Ich dachte, Sie würden ohnehin umschreiben müssen, damit Routh und Hagberd einen aus dem Buch anspringen.«
    »Das ist nicht umschreiben, das ist nur eine Frage des Einfügens von kleinen Schlaglichtern. Kennen Sie Clarence Tully?«
    »Ein bißchen. Warum?«
    »Er ist einer, mit dem ich sprechen sollte. Er hat Hagberd eingestellt, nachdem er Routh verlassen hatte. Ich habe ihn nicht gesehen, als ich das erstemal hier war. Ist er da?«
    »Ich habe ihn ankommen sehen, aber ich weiß nicht, ob…« Fen schaute sich um. »Ja, da ist er.« Er wies in die Richtung. »Der große Mann mit den Gamaschen und der grünen Jacke.«
    »Ah«, sagte Padmore, als er ihn ausgemacht hatte. »Gut.« Er konzentrierte sich auf seinen letzten Wurf. »Wenn ich die Erbsen gewinne, irrt Youings sich nicht, und er lügt nicht«, meinte er auf kindliche Weise. Er warf. Der Ring fiel säuberlich über den Holzwürfel, auf dem die Erbsen standen. »Sehen Sie sich das an«, sagte Padmore triumphierend.
    Thouless trat zu ihnen. Er kaufte Ringe, rückte seine Bifokalbrille zurecht und holte aus.
    »Augenblick, Thouless«, sagte Fen. »Hier ist Ihre Partitur.«
    »Du lieber Himmel, ich will sie doch nicht.«
    »Kann ich mir denken, aber ich auch nicht.«
    »Wenn ich es mir recht überlege, will ich sie vielleicht doch. Wenn mich schließlich die Eingebung im Stich läßt, was früher oder später der Fall sein wird, kann ich das eine oder andere für spätere Filme daraus abschreiben.«
    »Fen, Sie möchten nicht vielleicht diese Erbsen, wie?« fragte Padmore gewinnend. »Ich kann wirklich nichts damit anfangen.«
    »Nein, danke«, erwiderte Fen. »Ich habe schon genug zu tragen.« Padmore seufzte und entfernte sich, vermutlich, um Clarence Tully zu suchen. »Na, kommen Sie, nehmen Sie Ihre Partitur«, sagte Fen zu Thouless.
    »Passen Sie auf, warum kommen Sie nicht einmal und trinken einen Schluck mit mir und bringen sie da mit?«
    »Nein.«
    »Na ja, also gut«, sagte Thouless resigniert. Er ließ sich die Partitur geben und warf sie auf den Boden.
    »Ich habe sieben Pfund dafür bezahlt«, sagte Fen. »Hier sind die anderen sieben Pfund, die Sie mir gegeben haben.«
    »Nur sieben Pfund?« sagte Thouless gekränkt. »Ich hätte gedacht, daß man den Preis ein wenig höher angesetzt hätte.«
    »Um genau zu sein, ich habe den Preis selbst festgesetzt.«
    »Nun, dann hätte ich geglaubt, daß Sie ihn ein wenig höher ansetzen würden.«
    »Dann hätten Sie mehr dafür bezahlen müssen.«
    »Ja, das ist wahr.« Thouless warf einen Ring und traf den Standinhaber leicht am Bauch. »Wenn ich es mir recht überlege, sind sieben Pfund durchaus genug. Exorbitant, sogar. Sind Sie sicher, daß Sie die Partitur vorerst nicht doch behalten wollen?«
    »Ganz sicher.«
    »Hören Sie mal, was haben Sie da für eine Mißbildung von Lampenschirm?« fragte Thouless. »Wo, um alles in der Welt, finden die Leute so etwas nur?«

6. Kapitel
    Schicksal, Zeit, Gelegenheit, Zufall und Wandel
     
    Ab mit seinem Kopf soviel für Buckingham.
    Colley Cibber,
    Shakespeares >Richard III.<, verbessert
     
     
    1
     
    Wiewohl nicht groß, war das Wahrsagerzelt verhältnismäßig reich geschmückt; die Verwendung von Bogenlinien an Dach und

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