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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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vor der vergleichsweise zierlichen Lena [38] fürchtete, war zu absurd. Rolf hätte sowieso keinen Grund zur Besorgnis gehabt, da er sich ausnahmsweise einmal eine eigene Meinung gebildet hatte: „Ich hab´ vom ganz´n großen Geschäftskram keine Ahnung und will damit nix zu tun hamn. Wenn´s nach mir geht, kann Katja den Laden verkaufen und gut is´.“
    „Alfred! Deine Meinung“, forderte Katja daraufhin.
    Klar, wenn ich zuerst was sagte, dann würde Alf mir einfach zustimmen. Wenn Katja ihn zuerst fragt, muss er aber sagen, was er selbst denkt. Katja kennt mich gut genug, dass sie weiß, dass ich Alf widerspreche, wenn ich anders darüber urteile.
    „Das ist eine schwierige Entscheidung“, meinte Alf unsicher. „Ich tendiere sehr dazu, dass wir das Geschäft mit dem weiterbetreiben, was wir haben und nur annehmen, was unsere Angestellten und Arbeiter an Beteiligungen dazugeben wollen.“
    „Sven?“
    „Also gut. Ich denke, dass wir auf jeden Fall im Geschäft bleiben sollten. In der bestmöglichen Weise“, erklärte der ehemalige Kapitän.
    Verdammt! Wenn du Wichser auch nur noch ein Ideechen ausweichender geantwortet hättest, könnte ich dir jetzt die Augen auskratzen. Katja braucht garantiert keinen Partner, der nicht in der Lage ist, sich einmal klar zu positionieren! Jetzt hängt es wohl ziemlich an mir.
    „Bitte lass mir ein paar Minuten zum Nachdenken“, bat Lena. „Ich habe Kopfschmerzen und brauche ein Momentchen“, log sie, um die Anderen nicht gegen sich aufzubringen.
    „Gut, du weißt, wo unsere Hausapotheke ist. Mache dir einen Kopfschmerztee und komme dann wieder“, entschied Katja großzügig, obwohl sie zweifellos durchschaut hatte, dass Lenas wirkliches Problem die Verantwortung war, die jetzt auf ihr lastete.
    Der Tee verschaffte Lena sogar etwas mehr Zeit, als sie sich ansonsten zugestanden hätte. Was sind meine eigenen Wünsche. Was wäre am vernünftigsten, um die wirklichen Interessen der anderen zu wahren, fragte sie sich, während sie ein Kochfeuerchen neu anfachte und wartete, dass das Wasser kochte. Schließlich kehrte sie mit einer dampfenden Tasse Tee wieder zu ihren wartenden Freunden zurück.
    „Katja, willst du noch etwas sagen? Dann würde ich dir den Vortritt lassen. Ich weiß, dass meine Meinung ansonsten ausschlaggebend sein dürfte. Ich will dir die Entscheidung nicht aufbrummen, aber du hättest auch das Recht, daran beteiligt zu sein, wenn du das möchtest“, wandte sich Lena noch einmal an ihre Anführerin.
    „Danke, Lena. Aber nein! Du weißt ganz allgemein, wo meine Neigungen sind. Das reicht mir. Heute nehme ich mir das Privileg raus, alle Verantwortung euch zu überlassen. Das tut gut. Zu welchem Schluss bist du gekommen?“
    Lena holte tief Luft. „Ich kann mich keiner der bisher geäußerten Ansichten anschließen!“, begann sie mit entschlossener Stimme. „Alf, deine Meinung basiert ausschließlich auf deiner Angst. Ich liebe dich und verspreche dir, dass ich nie zulassen werde, dass du dich von deiner Angst beherrschen lässt!
    Rolf, den einfachsten Weg zu gehen, damit hast du dich dein ganzes Leben lang zufriedengegeben. Aber ich glaube, dass dein Leben … scheiße ist, wenn du nicht mit deinen Freunden zusammen Größeres bewerkstelligen kannst. Du hast eine Entscheidung getroffen, die falsch für dich ist. Das weißt du bestimmt eigentlich selbst.
    Sven: Ganz offen gesagt: Schäm dich einfach nur! Katja hat um eine eindeutige Antwort gebeten, und du versuchst, dich mit einem ´in bestmöglicher Weise´ durchzumogeln. Pfui! Leider traue ich mich nicht, dir noch mehr die Augen raus zu kratzen, weil ich damit Katja wehtun würde. Verdient hättest du es.
    Emily und Helmut: Es klingt mir ganz vernünftig, was ihr gesagt habt aber …. Nein, auch so funktioniert es nicht! Entweder oder! Aufgeben oder nach den Sternen greifen.
    Wir versuchen nichts! Wir tun es! Ich sage euch, was wir machen: Heute planen wir noch die Details. Morgen werden wir richtig heftig zuschlagen! Wir suchen keine Investoren! Wir packen sie bei den Eiern und schleifen sie her! Wir bitten die Stadt nicht freundlich darum, uns mit einer Beteiligung zu helfen! Wir rücken ihr mit allen Leuten auf den Hals, die für uns arbeiten, wenn sie sich sträuben.
    Ich sage euch was! Ich will endlich diesen Dschungelhandel anfangen und dabei fröhlich pfeifen, weil ich weiß, dass hier, zu Hause, all die großen Projekte vorangehen! Ich will, dass all die Leute, die jetzt für uns

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