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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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arbeiten einmal stolz darauf sein können, was sie mit uns aufgebaut haben und natürlich auch an den Gewinnen teilhaben können! Ich will, dass Alf glücklich an meiner Seite sein kann, dass Rolf dabei alle Abenteuer erlebt, die er sich nur wünscht. Ich will dass Katja, Sven und die Pilchers hier eine große glückliche Familie sein können, in verdientem Wohlstand. Das will ich! Dafür werde ich jeden scheiß Kampf ausfechten!“
    Alle schauten tief beeindruckt drein, und einen Augenblick herrschte Ruhe. Dann ergriff Katja das Wort. „Ich danke euch allen für eure Offenheit. Leider haben wir fast so viele verschiedene Ansichten, wie Menschen hier. Daher müssen wir einen möglichen Konsens finden oder über alle Einzelfragen abstimmen. Ich meine, insgesamt gesehen gewisse Tendenzen ausmachen zu können. Vielleicht möchte jemand seine Ansicht noch korrigieren oder präzisieren?“
    „Es tut mir leid, Katja meine Blume, dass ich so ausweichend war“, erklärte Sven Richardson. „Ich möchte mir von Lena zwar ihren Tonfall verbitten, aber abgesehen davon, will ich ihr jetzt zustimmen. Ich weiß, dass es in deinem Sinne ist, liebe Katja, das Größtmögliche mit aller Entschlossenheit zu versuchen. Und wenn die Entscheidung für dich richtig ist, dann ist sie auch für mich das Beste.“
    Hm. Ich hätte nicht gedacht, dass er die Beziehung mit Katja so wichtig nimmt, aber das hat er wohl ernst gemeint. Wenn es so was auf dieser unchristlichen Welt gäbe, hätte er ihr jetzt auch gleich einen Heiratsantrag gemacht.
    „Ey, Scheißdreck, Lena!“, meldete sich Rolf zu Wort. „Ich hab doch nich´ gemeint, dass ich kneifen will. Klar stell´n wer was auf die Beine. Oder hau´n irgendwas von den Beinen. Wie de willst, Mann!“
    „Nun ja, die Sache mit der unerschütterlichen Entschlossenheit finde ich gut …“, begann Helmut Pilcher einen Satz, den seine Frau beendete: „… aber das ist die Sache von euch jungen Leuten. Jedenfalls die Durchführung. Ich habe in meinem Leben genügend Krawall gemacht. Ihr solltet das, was wir gesagt haben, auf keinen Fall als Aufforderung missverstehen, euch irgendwelche Zurückhaltung aufzuerlegen. Wenn ihr einen Rat braucht, wie man bei den Behörden genug Druck macht, könnt ihr natürlich auch auf mich zählen. Brennt aber die Stadt bitte nicht gleich nieder. Ich glaube nicht, dass die Leute das verdient haben.“
    „Huh. Lena, dass du mir unterstellst, ich sei ein Angsthase, ist schon etwas heftig“, erklärte nun Alfred, der nicht ganz ohne Grund leicht beleidigt war. „Wenn wir versuchen, die Massen für uns zu begeistern, sollten wir zumindest darauf verzichten, jeden Einzelnen erst mal anzupissen, wie du es gerade mit uns gemacht hast, mein Schatz. Aber da es Konsens zu sein scheint: Ich bin auch dabei, wenn wir die Flucht nach vorn versuchen.“
    Katja hatte schon während Alfred redete, begonnen, zu ihrem Spirituosenregal zu schreiten und für jeden ihrer Freunde ein Gläschen des kostbarsten Tropfens darin auszuschenken. Diese erlesene Flasche Cognac war nicht einmal in den Beständen der ersten Klasse zu finden gewesen. Sie hatten sie in einem der schicksten Reisekoffer gefunden. Wie alles in diesem Koffer wäre diese Flasche in der Heimat ein echtes Vermögen wert gewesen. Hier, in einer Welt in der Handelsmarken nichts zählten und in der die Begeisterung für Alkohol den Einwohnern fremd war, hatte das gute Stück nur für die ursprünglichen Catjary einen Wert. Katja selbst schenkte sich stattdessen etwas von der Medizin nach, die der Doktor ihr gegeben hatte. Sie strich sich die Kleidung glatt und hob zu einer kleinen Ansprache an: „Damit, meine Freunde, haben wir eine eindeutige strategische Ausrichtung. Darauf sollten wir anstoßen. Lena hat viele wichtige Wünsche für uns alle geäußert. Von der Verwirklichung der meisten trennt uns noch viel Blut und Schweiß! Wir sollten, meine ich, auch darauf anstoßen, dass zumindest einer dieser Wünsche bereits dabei ist, sich zu erfüllen. Danke Lena, dass du dir eine große glückliche Familie für mich wünscht. Meine MORGENDLICHE ÜBELKEIT, das hat der Doktor festgestellt, ist keine Krankheit, sondern ein Schritt in genau diese Richtung. Zum Wohl!“
    Natürlich waren daraufhin erst mal alle geschäftlichen Sorgen vergessen, und auch die Gläser mit dem erlesenen Schnaps standen nach dem ersten Zuprosten erst noch einmal in der Ecke. Alle scharten sich um Katja, umarmten und beglückwünschten sie. Fast

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