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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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und versucht hast mich zu trösten, klang dein Deutsch viel sicherer. Das machen die vielen Zuhörer. Ich wette, das wird wieder besser, wenn du ruhiger bist.
    Irgendwo tief im Wald begannen Vögel oder andere Tiere mit einem infernalischen Geschrei.
    Verena erkannte, dass außer ihr nun alle ihren Senf dazugegeben hatten. Bernd vermied es, sie anzusprechen, daher wurde sie nicht aufgefordert, etwas beizutragen.
    Selbst jetzt ist er sich zu fein mit mir zu reden.
    Sie musste sich zusammenreißen und von sich aus den Mund aufmachen. Wegen dem, was sie zu sagen hatte, gab es die Möglichkeit zu schweigen nicht. „Ich bin Verena, 17, brauner Gürtel im Judo, dritter Dan im Karate und so weiter …. Wir sind nicht in Afrika oder am Amazonas. Es ist zwar Tag, aber ihr seht da oben den Mond durch die Bäume. Das ist soweit normal. Da drüben ist eine größere Lücke im Blätterdach. Ich sage euch nicht, was ihr da am Himmel seht, schaut selbst nach, sonst haltet ihr mich nur für verrückt.“
    Für Verenas Verhältnisse war das eine ungewöhnlich mutige und entschlossene Rede. Doch die Unsicherheit in ihrer Stimme wies darauf hin, dass sie sich für unbedeutend hielt, und war nicht gerade angetan, besonderes Vertrauen zu wecken. Nur Mira und Alexander kamen nach kurzem Zögern ihrer Aufforderung nach, auch wenn beiden eine gewisse Skepsis anzusehen war. Die Übrigen hatten zurzeit zu wenig Energie oder hielten Verena schon jetzt für seltsam und erachteten es für unsinnig, einem ihrer Vorschläge zu entsprechen. Zu mehr als einem kurzen Blick nach oben waren sie jedenfalls nicht bereit, und von hieraus war so leicht in dieser Richtung nichts Ungewöhnliches auszumachen.
    Verena beobachtete wie Mira und Alex vorsichtig den breiten Stamm entlang gingen und hinauf ins Licht schauten. Kurz darauf sah sie, wie sich die Körperhaltung Miras und Alexanders anspannte, und hörte Miras lautstark geäußerte Einschätzung: „Scheiße!“
    Mehr sagte sie nicht. Sie machte auch trotz ihres Sonnenbrandes zunächst keine Anstalten, sich wieder in den Schatten zurückzuziehen. Alexander zupfte sie am Arm und die Beiden machten sich auf den Rückweg zur Gruppe.
     
    „Der Mond ist nicht allein. Da ist ein zweiter Mond und der ist grün“, erklärte Alexander unumwunden.
    Jetzt mussten natürlich die Übrigen losklettern, um diese ungeheuerliche Behauptung zu überprüfen. Verena, Mira und Alexander blieben zurück. „Wie kommen wir ohne Messer an das Wasser in den Lianen?“, fragte Verena in die kleine Runde.
    Was gab es schon zu einem zusätzlichen, grünen Mond zu sagen? Offensichtlich war das hier überhaupt nicht die Erde. Ob es intelligente Bewohner oder eine Zivilisation gab, in die man sich retten könnte, war damit zweifelhaft. Also kam es umso mehr auf das nackte Überleben an. Dazu war, das machten ihr der mittlerweile quälende Durst und die drückende, extreme Hitze klar, Wasser das vordringlichste Problem. Warum über etwas Anderes herumreden? „Vielleicht kann man da ein Loch reinkauen. Mit den Zähnen“, schlug Mira vor und begann sofort, sich an einer zwei Finger dicken Schlingpflanze zu versuchen.
    Ein Judoanzug bot sicherlich den Vorteil, dass insbesondere die Jacke aus robustem Stoff gefertigt war und schon deshalb in so einer Situation wegen seiner Schutzwirkung und Haltbarkeit gar nicht so verkehrt war. Indes bedeutete diese Bekleidung auch, dass die Jugendlichen über keinerlei weitere Ausrüstung verfügten. Sie besaßen nicht das Geringste. Keine Uhren, Mobiltelefone, Taschentücher und erst recht keine Taschenmesser. Außerdem war man beim Judo barfuß.
    Für eine Weile spuckte Mira lediglich zähen Bast. Irgendwann fing sie an, herum zu saugen. Schließlich ließ sie davon ab und erklärte: „Da kommt echt ein bisschen Flüssigkeit raus. Das Zeug schmeckt mehr oder weniger wie Wasser. Aber vom Nagen tun meine Zähne weh und für den halben Schluck, der da bisher rauskam, lohnt´s kaum.“
    „Wir brauchen Steinwerkzeuge“, schlussfolgerte Alexander. „Ohne Werkzeuge kommen wir nicht an sauberes Trinkwasser, und wenn wir nichts trinken, überleben wir bei der Hitze höchstens ein paar Stunden. Jemand muss zum Boden klettern und da was Geeignetes suchen. Wir müssen das angehen, bevor wir noch durstiger werden. Ich glaub nach dem Turnier und der Kletterei von vorhin schaff ich das nicht noch mal so bald. Bernd dürfte es nicht anders gehen. Vielleicht würde er Anderes behaupten, aber ich habe

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