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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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für alle Wissenschaftler, die sich schon einmal mit irgendwelchen transweltlichen Angelegenheiten befasst haben, ohnehin klar geworden sein dürfte“, begann er seine Erörterungen. „Die Astronomie lehrt uns, dass wir uns auf einem Planeten befinden, der, wie mehrere andere auch, eine Sonne umkreist und so weiter und so fort. Es gibt andere Sterne mit ihren eigenen Planeten, die meisten davon wirklich sehr weit weg von uns. Diese Distanzen sind rein räumlicher Natur. Daneben gibt es noch die phänotyrische Distanz. Mehrere Welten können in einem phänotyrischen System miteinander in Verbindung stehen, sich also phänotyrisch nahestehen. Bisher kennen wir nur unser eigenes phänotyrisches System. Es besteht aus drei Welten: unserer, ´H´Veredy´ und der ´Erde´. Die größte phänotyrische Nähe besteht, aus Gründen, die wir nicht ganz verstehen, primär zwischen den Planeten selbst, nicht zwischen ihren viel massigeren Sonnen. Die Dynamik unseres phänotyrischen Systems glaubten wir lange, verstanden zu haben. Die Verbindungen sind gewissermaßen elastischer Natur. Ich möchte mich für diese grobe Vereinfachung entschuldigen. Jedenfalls kann man sagen, dass die Welten aufeinander zu oder voneinander weg schwingen können, während es kaum zu seitlicher … Reibung kommt. Kommen sich die Welten nahe, können sie sich beeinflussen. Der vielleicht interessanteste Fall ist dabei, wenn Materielles von einer Welt auf die andere gelangt. Die meisten Veränderungen sind viel subtiler. ´Erde´ und ´H´Veredy sind sich im Mittel viel näher als unsere Welt den anderen Beiden. Wir haben mit all dem also nur wenig zu tun. Seitdem die Klassomatrixkontrolle als Wissenschaft etabliert ist, konnten die Kollegen dazu noch die meisten der seltenen Fissuren in unserer eigenen Welt schließen.
    Nun verhält sich das System seit einiger Zeit nicht mehr, wie wir es erwarten würden. Das beste neue Modell, das diese Abweichungen erklären würde, postuliert die Existenz eines weiteren, separaten phänotyrischen Systems, das … Druck … auf das Unsere ausübt, ohne Teil davon zu sein.“
    „Vielen Dank Tarz Maran“, antwortete Bargon mit immer noch ernster Stimme. „Bitte verraten Sie mir jetzt noch, wie sich daraus die Bedrohungslage durch Phänomene für uns verändert und wieso Sie alle möglichen Wissenschaftler eingeladen haben, die anscheinend nichts mit der Sache zu tun haben.“
    „Natürlich, verehrter Herr Lakorr. Allerdings: Die vielen Kollegen haben wir vor allem dazu gebeten, da die Fachbereiche, die sich mit Transweltlichem befassen, allen voran die Phänotyrik, die Klassomatrixanalyse, die Klassomatrixkontrolle und die transweltlichen Kultur- und Naturwissenschaften, allein nicht in der Lage sind, ihre Frage nach der neuen Bedrohungslage zu beantworten. Dazu fehlen uns vielfach die methodischen Mittel. Daher sind zum Beispiel Kollegen geladen, die sich mit besonders feinen oder groben Manipulationen der Kräfte befassen ….“
    Es war dem gestandenen Offizier Tarz Bargon deutlich anzusehen, dass er nicht zufrieden mit dieser Antwort war. Den Redner, wie er es an dieser Stelle tun sollte, rüde zu unterbrechen, war trotzdem ausgesprochen unhöflich und entsprach eigentlich nicht Bargons Art. In solchen Momenten konnte man am ehesten erahnen, was er für ein fürchterlicher Gegner im Kampf sein musste. „Verstehe ich Sie richtig? Sie haben keine klare Ahnung, was ihre Theorie in der Praxis bedeuten würde, wenn sie zuträfe? Ihre Ausführungen klingen, als könne unsere eigene Welt jeden Augenblick mit einer anderen zusammenkrachen und zerstört werden! Können Sie wenigstens ein solches Szenario ausschließen? Können wir irgendeinen Einfluss auf diese Dinge ausüben, falls sich eine größere Katastrophe anbahnen sollte?!“
    „Es tut mir leid, dass sagen zu müssen: Wir tappen noch vollkommen im Dunkeln. Ein direkter, kurzfristiger Totalausfall unserer Welt scheint ausgeschlossen. Es ist auch noch im Rahmen des Möglichen, dass wir ganz von drastischeren Auswirkungen verschont bleiben. Mittelfristig ist noch so ziemlich alles möglich. Wir hatten bisher noch nicht die Mittel und die Gelegenheit …“, versuchte Maran erneut auf den Lakorr einzugehen, wurde aber wieder von ihm unterbrochen.
    „Sie brauchen Mittel und Gelegenheit? Die sollen Sie haben. Ich bin befugt, sie Ihnen zu geben! Kraft meiner Autorität ordne ich hiermit an, dass sämtliche Fakultäten ihre Forschung ab sofort und bis auf

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