Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)
Weiteres im Dienste nur noch zweier Bereiche durchführen: der militärischen Abwehr der Inselallianz und der Erforschung dieser Transweltenangelegenheit und der Eindämmung der möglichen und tatsächlichen Auswirkungen davon!“ Im Saal brach einiges Geraune aus, doch Bargon ging darüber hinweg, als höre er es nicht. „Tarz Maran: Ich beauftrage sie hiermit, einen ´Krisenstab für transweltliche Angelegenheiten´ einzuberufen, der die Bemühungen in diesem Bereich koordiniert und die Unterstützungsanforderungen an die Fachbereiche stellt. Ich selbst werde diesem Stab angehören und die Zusammenarbeit mit dem militärischen Stab koordinieren.“
Für einige Minuten brach helles Durcheinander aus. Eine solche Einflussnahme des Militärs auf den Wissenschaftsbetrieb war zwar in einer Notsituation zulässig, doch dass eine derartige Anordnung tatsächlich getroffen wurde und nicht auf einzelne Fakultäten beschränkt blieb, war trotzdem unerhört. Weder die Möglichkeit, von den militärischen Gegnern überrannt zu werden, noch eine möglicherweise drohende globale Katastrophe waren aber nach dem Geschmack der Anwesenden. Daher gab es zwar einiges Gemurre, aber es formierte sich kein Widerstand. Mit dem geordneten Ablauf der Konferenz war es jedoch vorbei. Überall brachen Diskussionen in kleineren Gruppen aus.
Erst als Tarz Maran damit begann, aus den Anwesenden seinen Stab zusammenzustellen, und erste Order gegeben wurde, stellte sich langsam eine neue Ordnung ein. Die Anwesenden begannen mehr und mehr damit, fachübergreifend an den einzelnen Fragestellungen zu arbeiten, statt nur darüber zu reden. Erst die Anordnung des Lakorrs hatte allen unmissverständlich klargemacht, wie ernst die Lage sein könnte. Bei den meisten stellte sich erst jetzt Besorgnis ein.
Geliebte Prinzessin
Als Verena erwachte, war sie immer noch wild entschlossen ihren Standpunkt klarzustellen. Doch heute Morgen stand das Frühstück regelrecht hübsch angerichtet bereit. Barwarin tat zwar nichts weiter, das per se nett gewesen wäre, aber seine abwertende Haltung zeigte er auch nichtmehr. Wenn ich noch länger auf eine passende Gelegenheit warten muss, verlässt mich der Mut.
Der Mann verhielt sich ausdauernd so, dass sie keinen Anlass fand, zu explodieren. Als wüsste er, was in der Luft liegt und wollte mich mit einer neuen … Normalität in die Knie zwingen. Dann muss ich es darauf anlegen und etwas tun, worauf er sonst immer reagiert!
Sie sagte ein paar Sätze auf Deutsch. Er lächelte nur etwas gezwungen. Der große Bastard hat mich tatsächlich durchschaut. Na warte, dich kriege ich dran!
Sie sah sich um und fand sofort eine Schlange, auf die sie mit dem Knüppel einschlagen konnte. Auf eines war in diesem Wald Verlass: Irgendeine Schlange war immer zu finden. Da sie absichtlich nicht richtig traf, wurde das beeindruckend große Tier wirklich wütend, richtete sich auf, bis es Verena ins Gesicht sehen konnte. Es stieß ein Fauchen und Zischen aus, das automatisch alle Nerven auf Alarmbereitschaft justierte. Immer wieder versuchte die Schlange, es Verena heimzuzahlen, und stieß in ihre Richtung zu. Gift tropfte gut sichtbar von ihren spitzen Zähnen.
*
Barwarin war alarmiert. Diese Verena war schon den ganzen Morgen irgendwie seltsam, das konnte er spüren. Sie schien sein neues, weniger abweisendes Verhalten voller Argwohn zu analysieren und reagierte in keiner Weise positiv darauf. Sie musste etwas ausbrüten. Er zwang sich sogar zu lächeln als sie, zum ersten Mal seit Langem wieder ihre seltsame Sprache bei ihm ausprobierte.
Da sprang sie wie aus dem Nichts auf und griff wie eine Irre mit dem Stock eine Tapunschlange an. Ausgerechnet eine Tapun! Etwas Giftigeres war kaum aufzutreiben in dieser Gegend. Sollte das Tier ihre Haut auch nur anritzen, gab es nichtsmehr, was er für sie tun konnte. Rasch griff er sich sein langes Buschmesser und trat neben die junge Frau, die nicht zu kapieren schien, in welcher Gefahr sie schwebte.
*
Jetzt habe ich dich, jetzt kommst du wieder mit deiner Machete und willst mir zeigen, wie schlecht ich im Vergleich zu dir doch bin. Verena warf Barwarin demonstrativ ihren Knüppel vor die Füße und ignorierte für einen Sekundenbruchteil die zornige Schlange gänzlich. Der Ausdruck absoluter Fassungslosigkeit auf dem Gesicht des Mannes bestätigte ihr, dass sie einen guten Anfang machte. Besser noch: Der Kerl schien einen gehörigen Schrecken bekommen zu haben. Aha, Mister
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