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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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Hass, Angst, fanatischer Kampfwille, Freude am Töten, die bange Erwartung von Verena, Lena, Alf und all diesen Leuten auf den herannahenden Schiffen. H´Cuudim -du große Kälte. In mir hast du einen eigenen Platz erobert, ob du nun bald wieder frei sein wirst oder nicht.
     
    *
    Lautlos stürmten die Befreier von den Bergen herab. Rolf musste sich zusammenreißen, um keine Kampfschreie auszustoßen, die die Gegner hätten vorwarnen können. Nach links und rechts scherten einzelne Trupps aus, um die Minensklaven aus den Schächten zu holen oder einzelne Fabrikgebäude aus Feindeshand zu befreien. Rolf blieb bei der größten Gruppe, die die breite Hauptstraße herabeilte und als erstes das feindliche Oberkommando unschädlich machen sollte, dass sich der Aufklärung zufolge in einem riesigen und erstaunlich gut befestigten Handelskomplex im Mittelteil der Minenstadt eingenistet hatte. Cerak war früh mit mehreren Mitstreitern aus seiner Feste herabgestiegen und hatte seine Kräfte mit Vilanas Trupp vereint. Die Haupttore des Handelskomplexes wurden ihnen vor der Nase zugezogen! Im selben Augenblick schallten daraus die Töne hektisch hervorgestoßener Hornsignale. Da hatte offenbar doch jemand Lunte gerochen. So nich´! Ihr Bastarde!, dachte Rolf und warf sich mit aller Kraft gegen die Tore.
    Die Türflügel gingen nach außen auf und zeigten sich daher unbeeindruckt von Rolf. Er begann stattdessen, an den schweren Türgriffen zu zerren, doch ein Riegel blockierte bereits die Bewegung der Torflügel in dieser Richtung. Rolf spürte einen Schmerz im linken Arm und erkannte mit Verwunderung ein blutendes Loch, wo ein Armbrustbolzen seinen Bizeps durchdrungen hatte und an der anderen Seite wieder herausgekommen war. Er drückte sich eng an die Mauer. „AAARGGGH!!!“, brüllte er seinen Schmerz und seine Wut heraus.
    Neben ihm drängten sich mehrere Mitstreiter, die ebenfalls direkt vor dem Tor gestrandet waren, wo sie von den gegnerischen Geschossen nichtmehr getroffen werden konnten, weil niemand einen Pfeil senkrecht nach unten schießen konnte. Nen Speer kann man direkt runter werfen, erkannte Rolf. Scheiß Platz hier, nix um länger rumzustehen.
    Er war offenbar nicht der Einzige, der das erkannte. Der alte Corthovrin winkte seinen Mitstreitern zu und begann eilig und zielstrebig, an der Mauer entlang zu hinken. Da Vilana ihm folgte, taten das auch Rolf und alle Übrigen, die so weit vorgestoßen waren. Über ihnen leisteten sich die Wachen auf den Mauern Schusswechsel mit den weiter zurückgebliebenen Befreiern.
    „Wisst ihr, womit der gute alte Corthovrin seine erste Sucher-Grundausstattung bezahlt hat?“, wisperte Corthovrin, während er voraneilte. Rolf war wohl nicht der Einzige, der nicht nachvollziehen konnte, wie Corthovrin ausgerechnet jetzt auf Geschichten aus seiner Jugend kam.
    „Du wirst es uns sicher gleich erzählen, wenn wir nicht vorher abgeschossen werden“, zischte Vilana zurück.
    Wenn sie versucht, giftig zu klingen, klingt se nur süß, dachte Rolf und verpasste so den Anfang von Corthovrins Antwort.
    „… habe Sachen aus diesem Lagerhaus geklaut. Später haben sie die Bresche mit Geröll zugeschüttet“, endete er. Eilig krochen sie in ein dichtes Gebüsch, das hier eine Senke direkt an der Mauer ausfüllte.
    Rolf war nicht ganz wohl, als eine Schlange mit einem Zischen vor dem ungewohnten Menschenauflauf aus der Senke floh. „Rolf, hilf mal, die Steine da wegzuschaffen!“, forderte ihn Corthovrin auf, und Rolf gehorchte.
    Offenbar hielt man drinnen eine kleine Gruppe von Aufständischen nicht weiter für beachtenswert, insbesondere, da sie nun ja außer Sicht waren. Genaugenommen waren sie zwölf Personen, die jetzt den Zugang der einst von einem jugendlichen Corthovrin als Diebeseingang angelegt worden war, freilegten. Rasch wurde im Morgenlicht, das durch die Äste über ihnen schien, ein dunkles Loch geöffnet, gerade groß genug, dass Rolf sich hindurchzwängen konnte. Das tat er auch, da Vilana ihn dazu aufforderte. Ein dunkler, feuchter Kellerraum lag dahinter. Hier lagerten nur alte Tische und Stühle.
    „Raus, über den Innenhof zum Tor und das machen wir dann auf!“, gab Corthovrin knapp bekannt, wie er sich den weiteren Verlauf der Erstürmung vorstellte.
    Nich´ gut! Da draußen sin´ Armbrustschützen auf ´n Mauern! Die könnt´n Vilana treffen! Eine Sekunde lang überfiel Rolf Panik bei diesem Gedanken. Dann erkannte er, wie er Vilana schützen konnte. Er ergriff

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