Der Monstrumologe - Der Monstrumologe - The Monstrumologist
Zoll an seinen glänzenden rosafarbenen Bauch heran. Ich entsicherte die Waffe mit dem Daumen, und es war dieses winzige Klicken, dieses kleinste aller Geräusche, das ihn weckte.
Er bewegte sich blitzschnell, schneller, als ich abdrücken konnte, schneller als der Flügelschlag einer Fliege. Sein linker Arm schlug mir die Waffe aus der Hand, als er aus seinem Krankenlager eruptierte, fauchend und zischend in einer deliriösen Raserei, die von Fieber und Furcht geboren wurde. Er stürzte sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich. Die Lampe flog in die Luft, krachte herunter und ging in Flammen auf. In einem wirren Knäuel aus wild prügelnden Armen und um sich tretenden Beinen purzelten wir über den Boden, sein schnappendes Maul verfing sich im hinteren Teil meiner Jacke und zerschredderte es, seine linke Pranke schlug nach meinem Gesicht, während ich sein Handgelenk festhielt, mit aller Kraft dagegendrückte und mit meiner freien Hand nach seinen Augen schlug, die jetzt fieberhell brannten, und im Schein des Feuers konnte ich mein eigenes Gesicht darin gespiegelt sehen, das vor Angst verzerrt war. Unser unbeholfener Todestanz schleuderte uns gegen die Wand; ich machte mir ihren stützenden Beistand zunutze, um meinen Fuß hochzubringen und ihn ihm so fest ich konnte in die Weichteile zu rammen. Der Tritt führte nur dazu, dass er wütend wurde, und schien ihn tatsächlich sogar neu zu beleben: Er fing an, mit dem Stummel seines rechten Arms auf meinen Kopf einzuschlagen. Ich wich zur Seite aus, um den wilden Schlägen zu entgehen, und fiel nach hinten ins Leere.
Unser Zweikampf hatte uns zur Mündung eines engen Tunnels geführt, und in diese steil abfallende Rinne stürzte ich jetzt und nahm ihn mit mir. Hals über Kopf rollten wir, wie zwei Akrobaten im Zirkus, Arme und Beine verschlungen, fielen eine scheinbare Ewigkeit, bevor wir krachend auf einem Hügel aus herabgefallenen Steinen und loser Erde auf dem Grund zur Ruhe kamen. Betäubt vom Aufprall lockerte sich mein Griff umsein Handgelenk für einen Moment, und dieser Moment war alles, was das Monster brauchte: Es zog meinen Unterarm zwischen seine mächtigen Kiefer und biss zu. Der Schmerz war wie eine Explosion; ich heulte gequält auf und schlug blindlings mit meiner freien Hand auf ihn ein, bis ich seinen verletzten Fortsatz zu fassen bekam, ihn in meiner Verzweiflung an meinen Mund zerrte und so fest ich konnte in die schwärende Wunde biss. Dicker, zähflüssiger Eiter füllte meinen Mund und rann mir den Hals hinunter; protestierend hob sich mir der Magen – noch einen Moment länger, und ich würde mich ausgiebig über ihm erbrechen –, aber mein verzweifelter Trick war von Erfolg gekrönt: Seine Kiefer ließen meinen Arm los, er ließ von mir ab und brüllte vor Qual. Ohne auf meine eigenen sengenden Schmerzen zu achten, tastete ich auf dem Boden herum, bis meine Hände (die im Stockdunkel unsichtbar waren, obwohl sie nur einen Fuß weit von meinen Augen weg waren) auf einen melonengroßen Stein stießen. Ich raffte ihn auf, hob ihn hoch über den Kopf und ließ ihn auf seinen Körper herunterkrachen. Wieder und wieder und wieder, auf weiches Fleisch und harten Zahnschmelz, auf alles, was sich bewegte, bis meine Schluchzer und Schreie allmählich seine übertönten. Kleine Gewebestücke flogen in alle Richtungen, Blut spritzte mir in die Augen und den offenen Mund, durchnässte mein Hemd, floss auf den Boden und durchtränkte die Knie meiner Hose. Seine Schreie erstarben ganz; er erschlaffte; und immer noch trommelte ich auf ihn ein, wieder und wieder und wieder, bis alle Energie verbraucht war und der Stein aus meinen gummiartigen Armen fiel. Keuchend brach ich über seiner leblosen Gestalt zusammen, erbärmlich schluchzend und hysterisch, laut und winzig zugleich in der Gefangenschaft des engen Raums. Nachdem ich einen Teil meiner Selbstbeherrschung wiedererlangt hatte, rappelte ich mich auf und mir wurde schlecht, dann wich ich ans Ende des Tunnels zurück und umkrampfte meinen linken Arm, der jetzt pochte und brannte, als stünde er in Flammen.
Ich spuckte mehrmals aus und versuchte, den fauligen Geschmack aus dem Mund zu bekommen. Die Erinnerung daran war schlimmer als das, was von dem Aroma selbst noch nachklang, und erneut geriet mein Magen in Aufruhr. Meine rechte Handfläche war nass von Blut. Vorsichtig untersuchte ich den Biss mit den Fingerspitzen und zählte insgesamt sieben Einstichwunden, drei oben, vier unten. Meine erste
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