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Der Monstrumologe Und Die Insel Des Blutes

Der Monstrumologe Und Die Insel Des Blutes

Titel: Der Monstrumologe Und Die Insel Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Yancey
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Der Monstrumologe empfand es nicht als Frage,also antwortete er nicht. »Sie gehen zu Krankenhaus« – er wandte sich an Arkwright – »und Sie gehen zu seiner Wohnung. Weshalb machen das?«
    »Er ist ein alter Freund von mir«, sagte Warthrop. »Ich hörte, dass er verschwunden ist, und wir waren …«
    »Jetzt ich muss denken, Sie sein taub und hören nicht Regel zwei. Oder Sie sein Idiot und verstehen nicht Regel zwei. Sie sagen mir, Dr. Warthrop: Sie sein taub oder Sie sein Idiot?«
    »Ich bin keins von beiden, Sir, und ich verlange zu erfahren …«
    Arkwright schnitt ihm das Wort ab. »Wir suchen nach Dr. Kearns, weil er Dr. Warthrop etwas sehr Wertvolles geschickt hat.«
    »Und?«
    »Und wir wollten ihn etwas darüber fragen.«
    »Wenn Sie suchen John Kearns, wieso Sie gehen dann sehen zwei Beamte von britischem Geheimdienst, Mr. Arkwright? Sie glauben, Sie wissen, wo er hin sein oder woher er vielleicht bekommen dieses ›sehr Wertvolle‹?«
    Warthrop konnte nicht anders; er drehte den Kopf, um zu Arkwright hinüberzusehen, und der damit einhergehende Schmerz war ein fairer Tausch, dachte er, für den Anblick von Arkwrights Reaktion.
    »Diese Männer, mit denen Sie mich heute Morgen gesehen haben, haben mir im Hotel eine Nachricht hinterlassen. Sie hatten erfahren, dass Dr. Warthrop und ich in London waren, und wollten mir ein paar Fragen stellen. Ich muss sagen, sie waren weitaus zivilisierter in ihren …«
    Derjenige, der Rurick genannt wurde, raffte eine Faustvoll von Arkwrights Haaren in seiner mächtigen Hand zusammen und zerrte daran, sodass das Seil sich fest um den Hals seines Gefangenen zog, als dieser mit der Stirn auf die erhobenen Knie knallte. Arkwrights Kopf schnellte zurück, und seine Augen funkelten unter dem üblen roten Fleck über ihnen.
    »Sie sein Spion!«, schnauzte Rurick ihn an. »Sie suchen Magnificum !«
    Arkwright gab keine Antwort. Er rührte sich nicht. Regungslos begegnete er dem wütenden Blick des Russen.
    »Wir sind …«, setzte er an.
    »Arkwright, nicht !«, flüsterte Warthrop.
    »Aber ich bin kein Spion, weder für die Engländer noch sonst jemanden. Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, ist mein Name Thomas Arkwright; ich bin Amerikaner aus Long Island; und ich habe Dr. Warthrop begleitet, um ihm bei seinen Nachforschungen bezüglich des Verschwindens seines Freundes John Kearns zu assistieren.«
    »Lass mich ihn aufschneiden!«, bat Plešec Rurick eindringlich. »Er hält uns zum Narren!«
    Der Monstrumologe ergriff das Wort. »Wir suchen tatsächlich das Magnificum. Kearns hat mir den Nidus geschickt, mir aber sonst nichts erzählt. Deshalb kam ich hierher, um ihn zu fragen, aber er ist fort, wie Sie wissen. Und alles andere scheinen Sie auch zu wissen, eine Tatsache, die verwirrend ist angesichts dieses Verhörs oder dieses Auftakts zu einer Hinrichtung oder was immer es darstellt.«
    Plešec machte den Mund auf, machte ihn wieder zu und schaute zu Rurick hin. »War das Regel eins oder Regel zwei?«
    »Eins. Eindeutig eins«, antwortete Rurick. Er machte einen Schritt nach vorn und stieß dem Doktor die Mündung des Revolvers an die Stirn, die gleiche Stelle, die er sich auch bei Arkwright ausgesucht hatte. Der dicke, haarige Zeigefinger zuckte am Abzug und begann sich langsam zu krümmen.
    »Seien Sie nicht albern, Rurick. Wenn Sie diesen Abzug betätigen, werden Sie den Rest Ihres Dienstes in Sibirien mit dem Fangen von Glücksspielern und miesen Kleinkriminellen zubringen. Ich weiß es, und Sie wissen es, also lassen Sie uns mit diesen kindischen Spielchen aufhören und wie Gentlemen miteinander reden.«
    Die Stimme gehörte Arkwright; der Akzent war eindeutig und unverkennbar britisch. Der Monstrumologe schloss die Augen. Er wartete nicht auf die Kugel; er trat sich selbst in denHintern, weil er die Wahrheit nicht früher erkannt hatte, weil er in seiner Gier nach Ruhm seinen Bedenken keine Beachtung geschenkt und seine Zweifel beiseitegeschoben hatte.
    * * *
    »Es war der einzige Ausweg«, vertraute Warthrop mir an. »Er wusste, gäbe er seine wahre Identität nicht preis, wäre es aus mit uns. Sich an seine Tarnung zu klammern hätte eine Pattsituation zur Folge gehabt, die nur eine Sache aufheben könnte: eine Kugel in den Kopf. Na ja, zwei Sachen, Plešecs Messer mitgezählt. Also erzählte er Rurick, was der bereits wusste: Er war nicht Thomas Arkwright von den Long-Island-Arkwrights; er war Offizier des britischen Geheimdiensts, eine Tatsache,

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