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Der Montagsmann: Roman (German Edition)

Der Montagsmann: Roman (German Edition)

Titel: Der Montagsmann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Gerichte ausgesprochen werden, die auf der Speisekarte stehen.«
    »Also gut«, sagte Fabio leise. Er räusperte sich. »Faraona alla moda di Apiro con verdure fritte, pomodoro e cipolla all’agro.«
    Isabel unterdrückte ein Stöhnen.
    Fabio stand auf. Im flackernden Licht der Kerzen hatte sein Gesicht einen unirdischen Ausdruck, ein wenig von einem Engel, ein wenig von einem Dämon. »Alborelle in concia alla Brienese. Costolette di agnello scottadito.« Er kam langsam um den Tisch herum auf sie zu. »Sono pazzo per te. Voglio fare l’amore con te.«
    »Das klingt … lecker. Was heißt das? Ist es eine Vor- oder eine Nachspeise?«
    »Stai zito, Piccina. Per questo Dio mi punirà.«
    Isabel holte tief Luft, oder genauer: Sie versuchte es. Auf merkwürdige Weise schien ihr die Fähigkeit zum Atmen abhanden gekommen zu sein. Sie wollte nur noch dem schmelzenden Klang seiner Stimme lauschen. Ihn über Essen reden zu hören brachte sie dazu, sich zu wünschen, die Hühnerbrust in seinem Salatbett zu sein. Oder wenigstens die Makrone auf seinem Pfirsich.
    Er streckte die Hand aus und legte sie an ihre Wange. Seine Finger fühlten sich warm und ein wenig schwielig auf ihrer Haut an. Isabel hätte gern ihre eigene Hand gehoben und sie über seine gelegt, um sie dort festzuhalten, wo sie lag. Es fühlte sich so gut an, von ihm berührt zu werden. Doch sie konnte sich nicht bewegen. Sie konnte nur versuchen, weiterzuatmen, obwohl diese simple Tätigkeit für sich allein betrachtet schon schwierig genug war.
    »Isabel …« Er stand dicht vor ihr und blickte auf sie herunter. »Soll ich noch mehr sagen? Auf Italienisch?«
    »Ähm … Wäre es sehr unverschämt, wenn ich dich bitte, mich lieber noch mal zu küssen?«
    F abio wusste, dass er schon wieder verbotenes Terrain betreten hatte, doch er war absolut machtlos dagegen. Ganz klar, dass er diese Weichen selbst gestellt hatte. Er hätte Daphne ja nicht wegschicken müssen. Aber er hatte es getan. Vermutlich, weil er genau das hier wollte.
    Er musste Isabel einfach küssen, und wenn es das Letzte wäre, was er in seinem Leben tun dürfte. Anscheinend musste er diesen Fehler mehrmals begehen, um zu kapieren, wie falsch es war.
    Heute Nachmittag in der Küche hatte er sich noch einreden können, dass er es in ihrer aller Interesse getan hatte. Um Raphaela zu zeigen, dass sie sich irrte, und um zu verhindern, dass Giulio wieder ausrastete.
    Doch in diesem Moment war niemand da, dem er irgendwas beweisen musste. Nur er selbst und Isabel. Isabel … Hatte er wirklich je gedacht, sie wäre eine unterkühlte Zicke? Ein Snob ohne Herz und Seele? Was war er für ein Idiot gewesen!
    Was auf keinen Fall heißen sollte, dass er nicht jetzt genauso ein Idiot war. Ein noch viel schlimmerer eigentlich. Ein Obertrottel, sofern das die Steigerung von Idiot war. Er war so bescheuert, dass es im Grunde gar nicht mehr zu überbieten war!
    Der einzige Trost war, dass er erst recht verrückt werden würde, wenn er sie jetzt nicht endlich küssen und anfassen konnte!
    »Isabel«, flüsterte er. Seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren wie ein verrostetes Reibeisen, aber sie schloss die Augen und neigte sich seiner Berührung entgegen wie eine Blume der Sonne.
    Er beugte sich über sie und küsste sie, und sie kam ihm sofort mit solchem Hunger entgegen, dass sich der winzige Rest seiner Beherrschung auflöste wie Rum beim Flambieren: Sie verdampfte und verschwand auf Nimmerwiedersehen unter einer zischenden Stichflamme und ließ nichts zurück außer kochend heißer Begierde.
    Sie fingen gleich an Ort und Stelle auf dem Esstisch an, dann machten sie in der Küche weiter. Fabio trug Isabel, und Isabel trug den Kerzenhalter.
    »Findest du es da nicht zu unbequem?«, wollte er keuchend wissen, während er sie auf die Arbeitsplatte setzte.
    »Nein, ich finde es erotisch.« Isabel stellte die Kerze neben sich ab und schlang ihre Beine um seine Hüften. Sie legte beide Hände auf seine Schultern. »Ich wollte schon immer mal von einem Koch an seinem Arbeitsplatz vernascht werden.«
    »Kann es sein, dass du unersättlich bist?« Eigentlich hätte er sagen sollen, dass er selbst unersättlich war, aber jedes Mal, wenn er Sex mit ihr hatte, schien ein lustiger kleiner Teufel in ihm zu erwachen, der Witzchen reißen und sie lachen und kichern hören wollte. Und bei ihr selbst schien es ähnlich zu sein, denn in dem einen Moment konnte sie ihn noch berühren und seinen Körper mit beinahe ehrfürchtigen

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