Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
Vom Netzwerk:
eine Menge großer Namen finden. Sie werden noch zum Helden avancieren.«
Cronin griff nach dem Bündel Papiere und faltete sie nacheinander wie im Rausch auseinander. »Das sind sie – das sind sie!« rief er. Er sprang auf und stopfte das Bündel in seine Tasche.
»Ich muß los, Inspektor«, sagte er schnell. »Es gibt schließlich eine Menge zu tun – und außerdem, was Sie in diesem vierten Hut finden werden, ist nicht meine Angelegenheit. Ich kann Ihnen und Mr. Queen gar nicht genug danken! Bis dann!«
Er stürzte aus dem Zimmer, und einen Augenblick später wurde das Schnarchgeräusch des Polizisten in der Diele abrupt unterbrochen. Die Wohnungstüre fiel mit einem Knall ins Schloß.
Ellery und der Inspektor sahen sich an.
»Ich weiß nicht, wohin uns dieser ganze Kram führen wird«, brummte er, während er sich am Schweißband des letzten Hutes, einer Melone, zu schaffen machte. »Wir haben Verschiedenes gefunden, Schlüsse gezogen, uns alles immer wieder im Kopf herumgehen lassen – nun …« Er seufzte, als er das Lederband ins Licht hielt.
Es war gezeichnet: DIV.

Achtzehntes Kapitel
    in welchem man einen toten Punkt erreicht
    Am Freitag mittag, während Inspektor Queen, Ellery und Timothy Cronin noch mit der Durchsuchung von Monte Fields Zimmern beschäftigt waren, spazierte Sergeant Velie in trüber Stimmung und ungerührt wie immer die 87. Straße vom Broadway her hinab, stieg die Sandsteinstufen zu dem Haus, in dem die Queens lebten, hinauf und klingelte. Mit heiterer Stimme bat Djuna ihn einzutreten; ohne eine Miene zu verziehen, kam der brave Sergeant dieser Aufforderung nach.
    »Der Inspektor ist nicht zu Hause«, verkündete Djuna schnippisch, wobei seine schmale Gestalt fast völlig hinter einer riesigen Kittelschürze verborgen war. Der angenehme Duft von Zwiebelsteaks durchzog die Luft.
    »Ich werd’ dir noch mal Beine machen, du Knirps!« brummte Velie. Aus seiner Brusttasche zog er einen unförmigen versiegelten Briefumschlag und reichte ihn Djuna. »Gib das dem Inspektor, wenn er zurückkommt. Wenn du es vergißt, schmeiß’ ich dich in den East River.«
    »Und wer hilft Ihnen dabei?« flüsterte Djuna, wobei es um seine Lippen merklich zuckte. »Ja, Sir«, fügte er dann anständig hinzu.
    »Dann ist es gut.« Bedächtig machte Velie wieder kehrt und stieg zur Straße hinunter; aus dem Fenster konnte der grinsende Djuna noch eine Weile auf seine breiten Schultern hinabschauen.
    Als sich dann kurz vor sechs Uhr die beiden Queens müde und erschöpft in ihre Wohnung schleppten, fiel der wachsame Blick des Inspektors sofort auf den Dienstumschlag.
    Er riß den Umschlag auf einer Seite auf und zog eine Reihe von maschinengeschriebenen Blättern aus dem Büro der Kriminalpolizei heraus.
    »Sehr schön«, murmelte er in Richtung Ellery, der sich gerade langsam den Mantel auszog. »Jetzt haben wir alle zusammen …«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen und begann – den Hut noch auf seinem Kopf, den Mantel noch zugeknöpft –, die Berichte laut vorzulesen.
    Auf dem ersten Blatt stand:
    Bericht über die Freilassung 28. September 192-John Cazzanelli, alias Pfarrer Johnny, alias Itaker-John, alias Peter Dominick, wurde heute unter Auflagen aus der Haft entlassen.
    Geheime Nachforschungen über J. C.s Mittäterschaft beim Raubüberfall auf die Seidenspinnerei Bonomo (2. Juni 192-) blieben ohne Ergebnis. Wir suchen nach ›Dinky‹ Morehouse, einem Polizeiinformanten, der zur Zeit nirgendwo aufzufinden ist, um weitergehende Informationen zu erhalten.
    Entlassung erfolgte auf Anweisung von Staatsanwalt Sampson. J. C. wird überwacht und ist jederzeit verfügbar.

    T.V.
    Der zweite Bericht, den der Inspektor in die Hand nahm, nachdem er die Mitteilung betreffs Pfarrer Johnny stirnrunzelnd beiseite gelegt hatte, lautete folgendermaßen:
    Bericht über William Pusak 28. September 192-Die Nachforschungen über den Werdegang von William Pusak haben folgendes ergeben;
    32 Jahre alt; geboren in Brooklyn, N.Y., als Sohn von Einwanderern; unverheiratet, jedoch kein Einzelgänger; hat Verabredungen an drei oder vier Abenden in der Woche; religiös. Ist Buchhalter im Bekleidungsgeschäft Stein & Rauch, 1076 Broadway. Spielt nicht und trinkt nicht. Bewegt sich nicht in schlechter Gesellschaft. Sein einziges Laster scheinen die Frauen zu sein.
    Ging seit Montag abend seinen normalen Aktivitäten nach. Keine Briefe abgeschickt, kein Geld von der Bank abgehoben, ganz gewöhnliche Arbeitszeit. Nichts, was

Weitere Kostenlose Bücher