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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Umkleideraum und ging durch den düsteren Seitengang; die Türen von dort ins Theater waren während des zweiten Akts noch geschlossen. Er konnte sich hinaus auf die Straße schleichen, da dort im Seitengang zu diesem Zeitpunkt – wie er genau wußte – niemand aufpaßte. Es war Glück für ihn, daß bis zu diesem Zeitpunkt weder Jess Lynch noch dessen Freundin dort eingetroffen waren. Dreist betrat er dann das Theater durch den regulären Vordereingang
– so als wäre er ein Nachzügler. In sein Cape gehüllt und natürlich so geschminkt, daß man ihn nicht erkennen konnte, zeigte er seine Eintrittskarte – LL30 Links – am Eingang vor. Als er hineinging, warf er absichtlich den Kontrollabschnitt weg. Das schien ihm ein schlauer Zug zu sein; denn falls der Rest der Eintrittskarte dort gefunden würde, so dachte er, würde das mehr auf jemanden aus dem Publikum als Täter hindeuten als auf jemanden vom Theater. Außerdem wäre der Abschnitt, wenn man ihn im Falle des Mißlingens seines Planes bei einer anschließenden sorgfältigen Durchsuchung bei ihm gefunden hätte, ein eindeutig belastendes Indiz gewesen. Kurzum, er dachte, seine Idee mit der Eintrittskarte würde nicht nur in die Irre führen, sondern auch von ihm ablenken.«
»Aber wie hatte er es sich vorgestellt, zu seinem Platz zu gelangen, ohne dorthin geführt und damit auch gesehen zu werden?« brachte Cronin vor.
»Er konnte nicht davon ausgehen, der Platzanweiserin zu entgehen«, entgegnete der Inspektor. »Da das Stück schon lief und es im Theater schon dunkel war, hatte er natürlich gehofft, die letzte Reihe, die ja am nächsten zum Eingang liegt, zu erreichen, bevor die Platzanweiserin an ihn herantreten konnte. Aber selbst wenn die Platzanweiserin ihm zuvorgekommen wäre und ihn zu seinem Platz geführt hätte, so war er gut maskiert und im Dunkeln des Theaters dagegen gefeit, erkannt zu werden. Was ihm im ungünstigsten Fall passieren konnte, war, daß man sich daran erinnerte, wie ein unbekannter Mann, den man gerade noch in groben Umrissen beschreiben konnte, wahrend des zweiten Aktes das Theater betrat. Wie es der Zufall wollte, trat niemand an ihn heran, da Madge O’Connell glücklich bei ihrem Geliebten saß. Es gelang ihm also, auf den Platz neben Field zu schlüpfen, ohne bemerkt zu werden.
Was ich euch gerade erzählt habe«, fuhr der Inspektor fort und räusperte sich, »beruht nicht auf unseren Schlußfolgerungen und Nachforschungen. Wir hätten solche Einzelheiten nicht herausfinden können. Barry hat gestern abend ein Geständnis abgelegt und uns darüber Aufklärung verschafft … Da wir wußten, daß Barry der Schuldige war, hätten wir uns den ganzen Ablauf auch denken können – es ergibt sich von selbst, wenn man den Täter kennt. Nun, das war gar nicht erst nötig. Klingt das nicht wie eine faule Ausrede für Ellery und mich?« Der alte Mann zeigte ein schwaches Lächeln.
»Als er sich neben Field hinsetzte, hatte er seine Schritte sorgfältig geplant. Ihr dürft nicht vergessen, daß er an einen strengen Zeitplan gebunden war und es sich nicht leisten konnte, Zeit zu verschwenden. Auf der anderen Seite wußte auch Field, daß Barry schnell wieder zurück mußte; also verzögerte er das Ganze auch nicht unnötig. Tatsächlich hatte Barry – wie er uns mitteilte – sehr viel weniger Schwierigkeiten mit Field, als er erwartet hatte. Denn Field stand Barrys Vorschlägen offen gegenüber; wahrscheinlich deshalb, weil er ziemlich betrunken war und in Kürze den Empfang einer großen Geldsumme erwartete.
Barry verlangte zunächst die Papiere. Als Field vorsichtigerweise erst einmal das Geld zu sehen verlangte, bevor er die Dokumente hervorholte, zeigte Barry ihm eine Brieftasche, aus der scheinbar echte Banknoten hervorquollen. Es war ziemlich dunkel im Theater, und Barry fächerte die Banknoten nicht auf. Tatsächlich war es nachgemachtes Geld aus der Requisite. Eindringlich spielte er damit herum und tat dann das, was Field wohl auch erwartet hatte: Er weigerte sich, das Geld zu übergeben, bevor er nicht die Dokumente überprüft hatte. Haltet euch immer vor Augen, daß Barry ein ausgezeichneter Schauspieler ist und eine solch schwierige Situation mit dem Selbstvertrauen, das ihm seine lange Bühnenerfahrung verlieh, bewältigen konnte … Field griff unter seinen Sitz und brachte zu Barrys maßlosem Erstaunen seinen Zylinder hervor. Barry sagt, daß Field bemerkte: ›Sie haben wohl kaum erwartet, daß ich die Papiere

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