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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Morrells. Früher oder später werden sie kommen, um sie zu holen. Diese Familie ist das Vorzeigekind der alten Garde.«
    Claire fragte sich, ob Richard das wusste. Sie dachte auch an Monica. Nicht, dass sie sie gemocht hätte - Himmel noch mal, ganz und gar nicht -, aber trotzdem.
    Sie bedankte sich bei Gramma Day und ging zurück in die Küche, wo sich die Polizisten noch immer unterhielten. »Gramma Day glaubt, dass es Ärger geben wird«, sagte sie. »Nicht mit den Vampiren, sondern mit den normalen Menschen wie denen im Park. Vielleicht auch mit Lisa Day. Und sie ist der Meinung, dass Sie auf Ihre Familie aufpassen sollten, Richard.«
    Richard nickte. »Schon erledigt«, sagte er. »Meine Eltern sind im Rathaus. Monica ist auch auf dem Weg dorthin.« Er hielt inne und dachte darüber nach. »Du hast recht. Ich sollte dafür sorgen, dass sie auch heil dort ankommt, bevor sie ebenfalls in die Statistik eingeht.« Sein Gesicht war plötzlich angespannt und sein Blick passte nicht zu seiner saloppen Wortwahl. Er war besorgt.
    Angesichts dessen, was Claire gerade von Gramma Day gehört hatte, hatte er wahrscheinlich allen Grund dazu, fand Claire. Joe Hess und Travis Lowe warfen sich gegenseitig einen Blick zu und sie glaubte, dass sie das Gleiche dachten wie sie. Sie verdient es , redete Claire sich ein. Was immer Monica Morrell zustößt, sie hat es nicht anders verdient.
    Nur dass immer wieder Bilder aus Gramma Days Buch in ihr aufstiegen und sie verfolgten.
    Die Haustür fiel krachend zu und sie hörte Hannahs Stimme -  sie klang nicht alarmiert, sondern hieß jemanden willkommen. Sie wirbelte herum und ging zur Küchentür... und stieß direkt mit Shane zusammen, der sie packte und seine Arme um sie schlang.
    »Hier bist du«, sagte er und umarmte sie so fest, dass sie fühlte, wie ihre Rippen krachten. »Mann, du machst es mir wirklich nicht einfach, Claire. Den ganzen verdammten Tag war ich völlig durchgedreht. Zuerst kommt mir zu Ohren, dass du mitten in Vamptown unterwegs bist; dann rennst du zusammen mit Eve rum und spielst den Lockvogel...«
    »Das mit dem Lockvogel sagt genau der Richtige«, sagte Claire und trat zurück, um ihn anzuschauen. »Alles okay bei dir?«
    »Kein einziger Kratzer«, sagte er und grinste. »Paradox, denn normalerweise bin doch ich derjenige mit den Kampfnarben, oder? Das Schlimmste, was passiert ist, war, dass ich rechts ranfahren musste, um eine Gruppe Vampire hinauszulassen, die sonst die Wände des Blutmobils aufgerissen hätten. Du wärst stolz auf mich gewesen - ich hab sie sogar an einem schattigen Plätzchen rausgelassen.« Sein Lächeln erlosch, aber nicht die Wärme in seinen Augen. »Du siehst müde aus.«
    »Ach, findest du?« Sie ertappte sich selbst beim Gähnen. »Sorry.«
    »Wir sollten ein wenig ausruhen, solange wir können.« Er schaute sich um. »Wo ist Eve?«
    Niemand hatte es ihm gesagt. Claire machte den Mund auf und merkte, dass sich ihre Kehle eng um die Worte schloss. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie ist weg , wollte sie sagen. Sie wird vermisst. Niemand weiß, wo sie ist.
    Aber wenn sie das jetzt laut aussprach, wenn sie es zu Shane sagte, dann würde es so real werden.
    »Hey«, sagte er und strich ihr über das Haar. »Hey, was ist passiert? Wo ist sie?«
    »Sie war im Common Grounds«, würgte sie schließlich hervor. »Sie...«
    Seine Hände rührten sich nicht und er bekam große Augen.
    »Sie wird vermisst«, sagte Claire endlich und eine Welle tiefer Traurigkeit überschwemmte sie. »Sie ist irgendwo da draußen. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Ihr Auto steht draußen.«
    »Wir sind damit hergefahren.« Claire nickte in Hannahs Richtung, die hinter Shane in die Küche gekommen war und schweigend zuhörte. Er würdigte ihre Anwesenheit lediglich mit einem Blick.
    »Okay«, sagte Shane. »Michael ist in Sicherheit, du bist in Sicherheit, ich bin in Sicherheit. Jetzt gehen wir Eve suchen.«
    Richard Morrell machte sich bemerkbar. »Das ist keine gute Idee.«
    Shane wirbelte zu ihm herum, sein Gesichtsausdruck war so hart, dass er damit einem Vampir hätte Angst einflößen können. »Willst du etwa versuchen, mich aufzuhalten, Dick ?«
    Richard starrte ihn einen Moment lang an, dann wandte er sich wieder der Karte zu. »Du möchtest gehen, dann geh. Wir haben zu tun. Da draußen ist eine ganze Stadt voller Menschen, für die wir da sind und die beschützt werden müssen. Eve ist ein einziges Mädchen.«
    »Ja, und sie ist unser

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