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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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gefährlich für sie hier draußen. Ich habe sie vorübergehend an einen sicheren Ort gebracht.«
    Shane zwängte sich durch das letzte Hindernis hindurch und trat in eine Lichtschneise, etwa fünfzehn Meter von ihnen entfernt. Bei Myrnins Anblick hielt er inne, aber er sah nicht beunruhigt aus.
    »Und da ist auch dein Freund«, sagte Myrnin und warf einen Blick nach hinten zu Shane. »Der, den du so gern hast.« Sie hatte nie mit Myrnin über Shane gesprochen - jedenfalls nicht im Detail. Die Frage war ihr wohl ins Gesicht geschrieben, denn sein Lächeln wurde breiter. »Du trägst seinen Geruch auf deinen Kleidern«, sagte er. »Und er trägt deinen.«
    »Bääh«, seufzte Monica.
    Myrnins Augen richteten sich auf sie wie Laserpointer. »Und wer ist dieses entzückende Kind?«
    Claire hätte beinahe mit den Augen gerollt. »Monica. Die Tochter des Bürgermeisters.«
    »Monica Morrell.« Sie streckte ihm die Hand hin und Myrnin nahm sie und verbeugte sich auf altmodische Art und Weise. Claire nahm an, dass er auch das Armband an ihrem Handgelenk in Augenschein nahm.
    »Olivers«, sagte er, als er sich wieder aufrichtete. »Verstehe.
    Ich bin entzückt, meine Liebe, einfach entzückt.« Er hatte ihre Hand nicht losgelassen. »Sie wollen wohl nicht einem armen, hungrigen Fremden einen halben Liter Blut spenden?«
    Monicas Lächeln erstarrte. »Ich... nun ja, ich...«
    Er zog sie mit einem einzigen Ruck in seine Arme. Monica jaulte auf und versuchte, sich loszureißen, doch auch wenn Myrnin relativ klein war, hatte er Bärenkräfte.
    Claire holte tief Luft. »Myrnin, bitte.«
    Er sah verärgert aus. »Bitte was ?«
    »Sie ist kein Freiwild oder so. Sie können nicht einfach an ihr herumknabbern. Lassen Sie sie los.«
    »Ernsthaft? Loslassen? « Er sah nicht überzeugt aus. »Na schön.« Er öffnete seine Arme und Monica wich zurück wobei sie sich mit beiden Händen an den Hals fasste. Sie setzte sich schwer atmend auf einen der Träger. »Weißt du, als ich jung war, standen die Frauen Schlange, um mir diese Gunst zu erweisen. Das verletzt mich jetzt ein wenig.«
    »Es ist für uns alle ein seltsamer Tag«, sagte Claire. »Shane, Hannah, das ist Myrnin. Er ist so etwas wie mein Boss.«
    Shane kam näher, aber sein Gesichtsausdruck blieb kühl und distanziert. »Ach ja? Ist das der Kerl, der dich mit auf den Ball genommen hat? Der dich im Stich gelassen und damit riskiert hat, dass du umkommst?«
    »Na ja... ähm... ja.«
    »Dachte ich mir.«
    Shane schlug ihm geradewegs ins Gesicht. Myrnin stolperte überrascht rückwärts gegen den Turm aus Holzpaletten und fletschte die Zähne; Shane holte einen Pfahl aus seiner Tasche und hielt ihn bereit.
    »Nein!« Claire sprang dazwischen und fuchtelte mit den Armen. »Nein, ehrlich, so ist es nicht. Bitte, beruhigt euch alle wieder.«
    »Ja«, sagte Myrnin. »Ich wurde heute schon genug gepfählt, besten Dank. Ich respektiere dein Bedürfnis, sie zu rächen, mein Junge, aber Claire ist ganz gut in der Lage, ihre Ehre selbst zu verteidigen.«
    »Hätte ich selbst nicht besser sagen können«, sagte sie. »Bitte Shane. Nicht. Wir brauchen ihn.«
    »Ach ja? Wozu?«
    »Weil er wissen könnte, was da gerade mit den Vampiren passiert.«
    »Ach, das«, sagte Myrnin in einem Tonfall, der andeutete, dass sie alle Idioten waren, weil sie noch nicht selbst dahintergekommen waren. »Sie wurden gerufen. Das ist ein Signal, das alle Vampire, die durch einen Blutschwur Treue geschworen haben, anlockt - so wurden früher Kriege geführt. So schart man seine Armee um sich.«
    »Oh«, sagte Claire. »Aber... warum nicht Sie? Oder die übrigen Vampire hier?«
    »Scheint so, als würde mich unser Serum einigermaßen immun dagegen machen. Oh, natürlich fühle ich den Drang, aber ich kann das auf vollkommen akademische Art und Weise betrachten. Ziemlich merkwürdig. Ich erinnere mich daran, wie es sich vorher angefühlt hat, wie eine überwältigende Panik. Was die anderen angeht, nun ja. Sie sind nicht aus Fleisch und Blut.«
    »Nicht?«
    »Nein. Klägliche Kreaturen. Fehlgeschlagene Experimente, wenn man so will.« Er wandte den Blick ab und Claire kam ein schrecklicher Verdacht.
    »Sind das Leute ? Ich meine, normale Menschen?«
    »Ein gescheitertes Experiment«, wiederholte er. »Du bist Naturwissenschaftlerin, Claire. Nicht alle Experimente funktionieren, wie sie sollen.«
    Myrnin hatte ihnen das auf der Suche nach dem Heilmittel für die Vampirkrankheit angetan. Er hatte sie in etwas

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