Der Nacht ergeben
verwandeltest. Ich wollte dich.«
»Oh.« Sie atmete tief ein. »Du überraschst mich immer wieder.«
»Wie das?«
»Als wir uns zum ersten Mal trafen, habe ich erwartet, dass du arrogant, gefährlich und sexy wärst.«
»Das stimmt alles. Insbesondere der Teil mit dem >sexy<.«
»Ich hätte nie erwartet, dass du nett bist.«
Dante blickte sie erstaunt an. Nett? Er war nie zuvor beschuldigt worden, nett zu sein. Und das aus gutem Grund.
Bis die Hexen ihn gefangen hatten, war er ein Jäger gewesen, der Jagd auf alle gemacht hatte, die dumm genug gewesen waren, seinen Weg zu kreuzen. Und selbst nachdem er an die Leine gelegt worden war, war er noch immer ein tödlicher Krieger gewesen, der ohne Gnade töten konnte.
Erst durch Abby entdeckte er die sanfteren Emotionen, von denen er nicht einmal gewusst hatte, dass er sie besaß. »Das war ich nicht, bevor du kamst.«
Sie standen gemeinsam in der Dunkelheit und hielten einander fest, die Freude genießend, einfach zusammen zu sein.
Schließlich zog sich Abby mit einer Grimasse zurück. »Willst du dich auf die Suche nach den Hexen machen?«
»Was ich will, ist, dich nackt und schwitzend unter mir zu haben«, murmelte er.
Sie stieß ihn mit dem Ellbogen an. »Vielleicht will ich nackt und schwitzend auf dir sein.«
»Meine Güte.« Dante bekam schon bei der Vorstellung eine Erektion. »Versuchst du mich umzubringen?«
»Ich dachte, du wärst unsterblich?«
»Nicht mal unsterbliche Wesen können diese Art der Folter ertragen.« Er beugte den Kopf zu ihr hinunter, um Abby kurz, aber leidenschaftlich zu küssen. »Lass uns gehen, bevor ich vergessen habe, was zum Teufel ich eigentlich tun sollte.«
Abby ließ es geistesabwesend zu, dass Dante sie zu der zerstörten Villa zurückführte. Ein Teil von ihr wusste, dass sie aufpassen sollte. Sie sollte sich darauf vorbereiten, dass alles Mögliche - von Zombies über Höllenhunde bis hin zu Zauberern - plötzlich aus den Büschen sprang. Zum Teufel, zu diesem Zeitpunkt hätte es sie nicht überrascht, wenn ein Kobold aus dem Nichts aufgetaucht wäre und ein Tänzchen aufgeführt hätte.
Ihr Selbsterhaltungstrieb konnte im Augenblick allerdings nicht mit den seltsamen Tätowierungen konkurrieren, die blutrot im Mondlicht schimmerten.
Dantes Gefährtin. Wow. Du meine Güte.
Unvermittelt hielt Dante in den Schatten der Villa an und drehte sich um, um Abby mit einem Lächeln anzusehen, das verdächtig selbstzufrieden wirkte.
»Hör auf, daran herumzukratzen, Liebste. Es wird sich noch entzünden.«
»Es sieht sonderbar aus.« Sie hielt ihren Arm in die Höhe. »Wie soll ich in aller Öffentlichkeit so herumlaufen?«
Seine Selbstzufriedenheit nahm noch zu. »Niemandem wird es auffallen.«
Sie schüttelte ihren Arm vor seinen Augen. »Soll das ein Scherz sein? Ich sehe aus, als hätte ich mich mit Tequila besoffen und wäre am Ende in Shanghai gelandet.«
»Es ist für jeden außer für Dämonen unsichtbar.«
»Oh.« Sie ließ den Arm fallen. »Wirklich?«
»Wirklich.«
»Warum kann ich es dann sehen?«
Er beugte sich vor, um ihr direkt in die Augen zu sehen.
»Weil du etwas Besonderes bist.«
Albernerweise dauerte es einen Moment, bis die Erkenntnis sich Bahn brach.
»Na toll. Zuerst werden meine Augen blau und dann mein Arm rot. Gibt es noch andere körperliche Veränderungen, vor denen du mich warnen solltest? Ein Hörn? Eine gespaltene Zunge? Ein Paar Hufe?«
Er zuckte mit den Schultern, nahm ihren Arm und führte sie ins Haus, auf die Dienstbotentreppe zu.
»Naja, da gibt es den Schweif, aber wenn du dich erst an das Schwanzwedeln gewöhnt hast, wirst du kaum noch bemerken, dass er da ist.«
Abby schlug Dante gegen den Arm. »Du hast Glück, dass du schon tot bist.«
Er ließ ein Grinsen aufblitzen. »Und du nörgelst bereits herum wie eine Ehefrau.«
Abbys eigener Mund verzog sich ebenfalls zu einem Lächeln. Er war so ungeheuer schön. Und intelligent und stark und zärtlich und... und perfekt.
Eine Hitzewelle überlief ihren Körper, bevor sie streng ihre Gedanken auf die anstehenden Angelegenheiten richtete.
»Warum gehen wir nach oben?«
»Wir können die Zauberbücher nicht zurücklassen. Sie sind zu gefährlich, als dass sie weiterhin herumliegen dürften.«
»Keine Frage.« Abby erschauderte, als sie sich an die sonderbare Magie erinnerte, von der sie ergriffen worden war, als sie den Zauberspruch vorgelesen hatte. Das war eine Erfahrung, die sie lieber nicht noch einmal machen
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