Der Nacht ergeben
dass er ein so unbezahlbares Artefakt je zerstören würde.« Er warf ihr einen schnellen Blick zu. »Außerdem weiß man nie, wann man eine solche Waffe einmal gebrauchen kann.«
Ihre Augen weiteten sich. »Du meinst...«
»Kämpfe zwischen Vampiren kommen selten vor, aber sind nicht unbekannt.«
»Du lieber Himmel.«
Dante wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu. »In der Tat.«
Abby schwieg, als Dante eine Taste der Fernbedienung drückte, die er zwischen den Fingern hielt, und durch die vertrauten Eisentore bog. Langsam fuhr er die lange, von Bäumen gesäumte Auffahrt hinauf, die sich bis hin zu Selenas abgelegener Villa wand.
Dante brauchte Abbys Hände, die sie plötzlich zu Fäusten geballt hatte, oder ihr angestrengtes Gesicht nicht zu sehen, um ihre ansteigende Anspannung zu spüren.
Hier hatte sich ihr Leben für alle Zeiten verändert.
Sie hatte es nicht vergessen.
Er parkte den Wagen und schaltete den Motor aus.
Dann wandte er sich Abby zu und musterte besorgt ihr zartes Profil.
»Abby?«
»Es ist wesentlich schlimmer, als mir klar war«, murmelte sie, während ihr Blick die zerborstenen Fensterscheiben und das kaputte Dach in sich aufnahm, das halb zerstört worden war.
Dante wusste, dass er sich letzten Endes um das Anwesen würde kümmern müssen, aber er hatte es damit nicht eilig. Die Abwehrzauber, mit denen Selena das Haus belegt hatte, würden jeden ungebetenen Gast draußen halten. Einschließlich der verzweifeltsten Diebe.
Sanft berührte er Abby an der Schulter. »Möchtest du im Wagen bleiben?«
Sie atmete tief ein und wandte sich ihm zu, um ihm in die forschenden Augen zu blicken. »Nein.«
Dante nahm ein Amulett aus der Tasche. Viper hatte ihm versprochen, dass es der Magie entgegenwirken würde, die benutzt wurde, um Zombies Leben einzuhauchen. Er steckte es in den Bund seiner Hose. Seine Dolche befanden sich bereits wohlbehalten in seinen Stiefeln. Mit einer Handbewegung gab er Abby zu verstehen, dass sie den Keris in die Scheide stecken und ihn sich um die Hüfte schnallen sollte.
Diese Scheide würde Dante vor dem mächtigen Zauber schützen, aber Abby hätte den Dolch einfach zur Hand, falls sie ihn benötigte.
Egal, ob Dämon, Hexe, Zombie oder Magier, sie alle würden darauf nicht gefasst sein und sich davon besiegen lassen.
Gemeinsam stiegen sie aus dem Auto und machten sich über die geschwungene Terrasse auf den Weg zu den Flügeltüren. Sie betraten die Eingangshalle, und Dante machte sich instinktiv auf den Weg zur Haupttreppe, als Abby plötzlich über die Scherben einer zerbrochenen Vase stolperte, die auf dem Marmorboden lagen.
Als sie das zerschmetterte Porzellan mit einer eigenartigen Faszination betrachtete, legte er ihr einen Arm um die Schultern.
»Sachte«, murmelte er.
Es dauerte einen Moment, bis sie den Kopf schüttelte und ihre Aufmerksamkeit auf die Treppe richtete. Diese war halb verkohlt und bedeckt von Putz und Holzstücken, die von der Decke stammten.
»Es ist sogar noch schlimmer, als ich es in Erinnerung hatte. Mein Gott, wie konnte das nur passieren?«
Dante biss die Zähne zusammen, als das Bild von Selenas leblosem Körper ihm plötzlich durch den Kopf schoss. Nichts hätte imstande sein dürfen, sie zu vernichten. Und ganz sicher nicht etwas, was er nicht hatte spüren können.
»Ich weiß es nicht, Liebste.«
»Denkst du, es war das Werk des Magiers?«, fragte sie.
Dante runzelte die Stirn. »Ich vermute, es ist möglich.«
»Du klingst nicht gerade sehr überzeugt.«
»Wenn es ein Diener des Fürsten gewesen wäre, dann hätte Selena seine Anwesenheit spüren müssen, so wie du die Zombies gespürt hast«, betonte er. »Außerdem fungierte sie sehr lange Zeit als Kelch und war unglaublich mächtig geworden. Ich kann mir selbst bei dem älteren Magier nicht vorstellen, dass er es gewagt hätte, sie herauszufordern.«
Abby nickte langsam. »Ich glaube, du hast recht. Das bedeutet, wir sind der Lösung des Rätsels, was Selena passiert ist, noch keinen Schritt näher.«
»Spürst du irgendetwas?«
Abby schloss die Augen und holte tief Luft. Dante wurde klar, dass sie versuchte, ihre neuen Kräfte zu sammeln, um das leere Haus zu durchsuchen.
Endlich öffnete sie die Augen wieder, und sie zitterte leicht.
»Nein, da ist nichts.«
Dante trat direkt vor sie. Ihm war ihr Schauder nicht entgangen.
»Was ist los?«
Abby zuckte mit den Schultern, während sie sich zu einem Lächeln zwang. »Ich grusele mich
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