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Der Nachtelf (German Edition)

Der Nachtelf (German Edition)

Titel: Der Nachtelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Tillmanns
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wissen«, gab Dadalore zurück. Sie streckte die Rechte nach dem eisernen Ring aus, der als Öffner diente, doch hielt im letzten Augenblick inne. »Seht ihr das?«, flüsterte sie.
    Durch die Ritzen der Falltür war ganz schwach Feuerschein zu erkennen.
    Irmfi nickte. Ihre Finger krampften sich um den Griff des Säbels.
    »Ich gehe voran«, legte Dadalore fest.
    »Vielleicht solltet Ihr einen erfahreneren Kämpfer vorlassen«, warf Bamulaus ein.
    »Kommt nicht infrage«, widersprach sie. »Ich bringe uns in diese gefährliche Situation und ich werde auch meinen Kopf dafür hin halten.«
    Dadalore zog ihren Säbel, die Capitalprotektoren taten es ihr nach. Sie musterte Zuluward. »Bei drei reißt du die Luke auf und wir springen einer nach dem anderen hinunter. Bereit?«
    Stummes Nicken.
    »Eins.« Der Capitalprotektor fasste den Ring.
    »Zwei.« Die Muskeln auf seinem Unterarm traten hervor.
    »Drei!«
    Zuluward warf die Luke auf und Dadalore sprang in das schwarze Nichts, den Säbel in der einen, die Fackel in der anderen Hand.
    Das Feuer zog einen brennenden Schweif, als sie hinabstürzte. Sie schlug hart mit den Stiefeln auf, schaffte es aber, das Gleichgewicht zu halten. Augenblicklich sauste ein Säbel auf sie zu. Instinktiv riss sie ihre Waffe hoch und parierte. Ein Bärtiger, der fast ihr Großvater hätte sein können, drosch mit harten Schlägen auf sie ein. Blitzschnell flog ihre Waffe hin und her und fing die Hiebe haarscharf vor der Brust ab. Der Mann war stark, aber nicht flink.
    Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel einen Dolch auf sich zu stoßen. Sie konnte unmöglich zwei Angriffe zugleich abwehren.
    Sprung! Sie flog rückwärts und prallte gegen eine Frau mit Säbel. Himmel und Abgrund, sie war von Feinden umringt.
    Der Ältere grinste hämisch und hob den Säbel zum vernichtenden Schlag. In diesem Moment fiel Zuluward herab und stürzte mit dem Bärtigen zu Boden. Dadalore blieb keine Zeit zum Aufatmen, denn der tödliche Dolch tanzte wieder vor ihr. Ein junger Bursche mit gebrochener Nase und blutbesudeltem Wams schwang ihn. Die Capitalobservatorin versuchte auszuweichen, doch da griff die Frau an. Dadalore zog im letzten Moment die Waffe hoch. Säbel prallte gegen Säbel. Sie wurde rückwärts gedrückt, hielt verzweifelt dagegen. Verflucht, war das Weib stark! Da stieß von der Seite der Dolch auf sie zu. Wenn sie den Säbel jetzt löste, war es um sie geschehen. Sie schleuderte die Fackel herum und schlug blind nach dem Angreifer.
    »Verdammte Hexe!« Treffer.
    Der Dolch wich.
    Der Druck auf dem Säbel drängte sie noch immer zurück. Sie sollte gegen die Wand getrieben werden. Dadalore ließ die Fackel herumfliegen, auf die Angreiferin zu. Die Frau sprang weg, der Druck schwand. Dadalore wollte gerade nachsetzen, da traf sie der Dolch. Sie schrie auf vor Schmerz. Ihre Finger brannten wie unter tausend Skorpionen. Kraftlos fiel die Fackel zu Boden.
    Der Bursche und das Weib standen nun Schulter an Schulter vor ihr. Hinter ihr war es nur noch einen Schritt bis zur Wand. Der Junge grinste unverschämt. »Ergib dich, Mädchen und ich belohne dich, statt dich zu bestrafen.«
    »Lieber suche ich mir einen Ruptu«, zischte Dadalore. Ihre Wunde blutete. »Der hat wenigstens einen Schwanz.«
    Das Grinsen verschwand. Ein Geräusch aus tiefster Kehle erklang und der Bursche spuckte ihr eine Ladung zähflüssigen Rotz knapp unter das linke Auge.
    »Lass den Blödsinn!«, herrschte das Weib. »Wenn wir zugleich angreifen, ist sie erledigt!«
    »Oh ja«, sagte der Jüngere. Wilde Vorfreude flackerte durch seine Züge.
    »Los!«
    Ein Säbel flog dem Weib von hinten tief in den Hals. Eine Blutfontäne schoss heraus und traf den Burschen. Dessen Dolchstoß wurde fahrig. Dadalore nutzte die Chance und parierte, setzte augenblicklich nach und vergrub Fangkufas tief im Bauch des Gegners. Bei Tyrtalla, der Junge trug nicht einmal eine Rüstung.
    Fast zeitgleich brachen die beiden Angreifer zusammen. Der Kopf der Frau war halb vom Rumpf getrennt. Irmfi stand über der Leiche und streifte den blutigen Säbel an der Toten ab.
    Weiter hinten hatten Zuluward und Bamulaus offenbar den Bärtigen erschlagen.
    »Verdammte Dreckshure!«
    Dadalore sah hinunter zu dem Burschen und trat rasch den Dolch mit dem Stiefel weg. »Der hier lebt noch.«
    Die abgerissene Kleidung des Jungen war rot vor Nässe. Unter ihm breitete sich eine Blutlache rasch aus. Dadalore ging in die Hocke und packte ihn am Kragen. »Was treibt ihr hier

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