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Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer

Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer

Titel: Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilse Wenner-Goergen
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Werksbesichtigung in eine Firma nach Konz eingeladen, und weil der Tag vom frühen Morgen an mit vollem Programm ausgefüllt sein würde, waren sie bereits heute aus München angereist.
    Um die Erledigung der Formalitäten hatte Susann sich gekümmert, und wie allemal hatte sie ein Doppelzimmer gebucht. Vorlegen würde sie im Betrieb dann jedoch Belege über zwei Einzelzimmer. Wie sie das jedes Mal anstellte, war ihm bisher verborgen geblieben.
    Sie hatte die Dinge ganz selbstverständlich in die Hand genommen, genau, wie sie ihn bereits ein ums andere Mal verführt hatte.
    Ihrer Schönheit nicht zu erliegen, war ihm nicht oft gelungen. Und so manches Mal hatte sie ihn damit in der Hand gehabt, was schließlich sowohl ihrer Karriere als auch ihrer Geldbörse zugutekam.
    Er hatte bereits einmal versucht, sich von ihr zu lösen und war gescheitert.
    Doch diesmal wollte er eine klare Linie ziehen, wollte ihr zeigen, dass es vorbei war. Aus für immer.
    Wieder sah er sie vor sich liegen, vor zwei Stunden noch umgeben von duftendem Schaum, das tiefschwarze Haar im Nacken hochgesteckt und verführerisch freizügig wie immer – bekleidet nur mit ihrem Goldschmuck.
    Doch standhaft blieb er bei seinem Vorhaben: „Ich möchte dieses Zimmer nicht“, wagte er vorsichtig den Anfang.
    „Es war das einzige Zimmer mit Badewanne“, erwiderte sie keck.
    „Ich denke, du weißt sehr genau, wie ich das meine.“ Er räusperte sich umständlich.
    Und sie ignorierte seinen Einwand: „Na komm schon her, Ronny, küss mich, komm!“, hauchte sie lockend, streckte eine Hand nach ihm aus, während sie mit der anderen im Schaum spielte. Champagner und zwei Gläser standen auf dem Wannenrand. Roter Champagner, den trank sie immer, wenn sie mit ihm alleine war. Sie hatte die Flasche bereits halb geleert.
    Er trat einen Schritt näher, sagte: „Wir müssen reden, Susann, so kann es nicht weiter gehen.“
    Ganz kurz nur erstarb ihr verführerisches Lächeln, dann fing sie sich wieder, griff nach ihrem Glas und sagte: „Stimmt. Wir sollten etwas ändern!“ Herausfordernd blickte sie ihm jetzt entgegen, nippte dabei gelassen an ihrem Champagner.
    „Ich möchte all dies hier nicht, Susann“, seine Stimme bebte.
    Spöttisch lächelnd entgegnete sie nur: „Ach?“, und legte fragend die Stirn in Falten.
    „Ich möchte kein Verhältnis mit dir, Susann.“ Es sollte fest und bestimmt klingen.
    „Das habe ich anders in Erinnerung.“ Sie lächelte nicht mehr. Sie starrte ihm entgegen und etwas in ihrem Blick machte ihm Angst.
    Dennoch sagte er: „Ich habe nichts gegen freundschaftliche Kollegialität, auch nicht, dass du mich hin und wieder bei Dienstreisen begleitest. Doch ich werde jetzt nach unten gehen und an der Rezeption ein Einzelzimmer für mich klar machen.“ Er wandte sich ab.
    Ganz leise und doch sehr deutlich sagte sie: „Wenn du das tust…“
    Er hielt inne, atmete tief durch und drehte sich wieder zu ihr um. Bittend, beinahe flehend, suchte er ihren Blick. Sie war bekannt dafür, dass sie eine Niederlage, ganz gleich welcher Art, nicht einfach so hinnahm, und er wusste auch, dass er nicht ihr erstes Opfer war.
    Jetzt fauchte sie: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich hier einfach so ablegen lasse, wie einen Mantel an der Garderobe?!“
    „Pass auf, Susann, es war ein Fehler, dass ich mich je auf dich eingelassen habe. Wenn ich damit deine Gefühle verletzt habe, tut mir das sehr leid. Es war sicher manchmal schön und oft auch sehr aufregend zwischen uns, aber das ändert nichts daran, dass es ein Fehler war. Ich habe Frau und Kinder, die ich nicht dauerhaft betrügen oder sogar verlieren möchte. Verstehst du das denn nicht?“
    „Manchmal schön?“, zischte sie entrüstet. „Oh, ich denke, ich verstehe sehr gut. Für ein paar Abenteuer war ich gut und angenehm, ein bisschen Abwechslung zur langweiligen Ehefrau, ja?“ Ihre Stimme wurde schrill.
    „Hör auf, Susann…“, fiel er ein, doch sie ließ ihn nicht weiter zu Wort kommen: „Wenn du zu feige bist, deiner tollen Frau reinen Wein einzuschenken, dann sollten wir vielleicht besser sie aus dem Weg räumen, oder?“
    „Susann!“, Ronald war ehrlich entrüstet, der Angriff auf seine Frau kam einer Ohrfeige gleich, das hatte sie nicht verdient. Es war schlimm genug, dass er sie betrogen hatte. Aber dass Susann derart hart war… „Was bist du nur für ein Mensch?“, fügte er leise hinzu, seine Gedanken überschlugen sich. Was hatte er angerichtet? Er

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