Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
hatte noch immer nichts Angemessenes gefunden. Entweder waren die Wohnungen zu teuer oder unbewohnbar. Doch würde ich es überstehen, in Clays alter Wohnung zu leben, mit seinen alten Möbeln? Ohne ihn würde es komisch werden. »Lass mich bitte eine Nacht drüber schlafen«, sagte ich und setzte mir die Sonnenbrille auf, damit er nicht merkte, dass ich weinte.
    Dann lehnte ich mich an ihn, er legte den Arm um mich, und wir schlenderten zur Burg.
     
    Ich hatte gerade den Lastenaufzug verlassen und ging zügigen Schrittes durch die Lobby, weil ich mit Clay und Peter zum Essen verabredet war, als ich Dane und Jake über den Weg lief. Da ich keine andere Wahl hatte, als sie zu begrüßen, beugte ich mich zu Jake herab und streichelte ihn ausgiebig, damit ich sein Herrchen nicht ansehen musste. Vor allem, weil er mir vor gar nicht allzu langer Zeit eine weitere Nachricht unter der Tür durchgeschoben hatte, auf die ich ebenfalls nicht geantwortet hatte.
    »Wie geht’s Ihnen?«, erkundigte er sich.
    »Großartig. Hab viel zu tun, fliegen, schreiben, fliegen, schreiben …« Ich warf ihm einen hastigen Blick zu und ahnte, dass er mir die Nummer nicht abnahm.
    Er nickte. »Wo geht’s denn hin?«
    »Zu Mark’s. Mein bester Freund und sein Lebensgefährte ziehen nach L. A., und wir wollen unseren letzten gemeinsamen Abend gebührend feiern.«
    »Wir wollten in dieselbe Richtung. Was dagegen, wenn wir Sie ein Stück begleiten?«
    Ich betrachtete Jake, der mich aus seinen großen, unwiderstehlichen Augen ansah, und wandte mich achselzuckend wieder Dane zu.
    Während wir die Straße überquerten und uns durch den Verkehr schlängelten, taten wir, als hätten wir nicht bemerkt, dass unsere Hände sich einige Male flüchtig berührten. »Wir war’s in Griechenland?«, erkundigte er sich, während ich die Hände in die Tasche steckte, um weiteren zufälligen Berührungen vorzubeugen.
    »Ich bin länger geblieben, als ich eigentlich geplant hatte«, ließ ich ihn wissen.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Atlas im großen Stil Mitarbeiter entlässt. Sind Sie auch betroffen?«
    »Sagen wir’s mal so, ich habe unlängst eine schriftliche Vorwarnung erhalten. Aber es kommt darauf an, wie viele Mitarbeiter die Abfindung annehmen und freiwillig ausscheiden.«
    »Werden Sie sich für die Abfindung entscheiden?«
    »Ich wünschte, ich könnte es«, sagte ich. »Mein bester Freund Clay hat sich dafür entschieden. Unglücklicherweise habe ich keine Alternative. Ich denke, ich warte erst einmal ab, wie sich das Ganze entwickelt, und treffe dann eine Entscheidung.«
    »Und das Buch?«, fragte er eindringlich.
    »Fünf Absagen. Eine steht noch aus.« Ich hatte keine Lust, ihm zu erzählen, dass ich mich dazu entschieden hatte, mein Werk auf die Anregung einer beschränkten Lektorin hin zu überarbeiten.
    »Ich bin da«, sagte ich dann und spähte durch die Fensterfront ins Innere, in der Hoffnung, Clay und Peter merkten nicht, dass ich mich mit Dane unterhielt. Sonst standen meine Chancen gut, dass Clay den ganzen Abend auf mir herumhackte.
    »War schön, Sie mal wiederzutreffen.« Er lächelte.
    »Finde ich auch«, sagte ich und ging in die Knie, um Jake zum Abschied ein letztes Mal zu streicheln.
    »Rufen Sie mich an, wenn Ihnen langweilig sein sollte«, rief Dane mir nach, als ich das Restaurant betrat.
    Ich grinste ihn an und winkte ihm in dem Wissen, dass ich bald in einem anderen Stadtteil wohnte und sich unsere Wege nicht mehr so häufig kreuzen würden
     
     
35
     
    Nachdem ich Clays und Peters Angebot akzeptiert hatte, überredete ich Jonathan Franzen, es sich in einer Plastiktüte gemütlich zu machen, und fuhr mit ihm nach Chelsea. Auch wenn Jonathan nun kein eigenes Zimmer mehr haben würde, achtete ich darauf, dass ich sein Glas ans Fenster stellte, von wo aus er einen wunderschönen Blick auf die Feuerleiter und die verwitterte Backsteinmauer des Nachbargebäudes hatte.
    Da der letzte Termin für die Abfindung bereits verstrichen war und ich noch immer nichts vom sechsten Verlag gehört hatte, musste ich wohl oder übel hinnehmen, dass ich Clays Beispiel nicht folgen konnte und die nächsten fünf Jahre nicht in den Genuss von Stand-by-Flügen kam. Mir blieb also nichts anderes übrig als abzuwarten, bis Atlas all jene aus der Liste gestrichen hatte, die sich für die Abfindung entschieden hatten. Erst dann würden sie wissen, wie vielen von uns sie die Köpfe abzuschlagen hatten.
    Sobald ich mit der Überarbeitung des

Weitere Kostenlose Bücher