Der Naechste bitte!
an.
»Maxwell Dunne. Wir haben uns vor ein paar Wochen an Bord kennengelernt«, antwortete ich und warf einen Blick aus dem Fenster. Wir flogen hoch über den Wolken.
»Ein Franzose?«, fragte Ted neugierig und bearbeitete sein Hühnerfilet mit dem stumpfen Messer.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber er kennt sich gut in Paris aus.« Genau wie beim Küssen, schoss es mir durch den Kopf, und ich errötete bei der Erinnerung daran.
»Bist du dir sicher, dass wir dich nicht dazu überreden können, mit uns heute Abend was essen zu gehen?«, wollte Ted wissen. »Ich dachte mir, ich lade alle in dieses kleine gemütliche Lokal am linken Seine-Ufer ein.«
»Das würde ich mir bei dem Zickenterror da draußen gut überlegen«, warnte ich ihn vor. »Aber wenn du dich berufen fühlst, Grenzen einzureißen und Brücken zu bauen, solltest du das Regiment übernehmen.«
»So schlimm?«, fragte er.
»Schlimmer.«
»Egal, es könnte das letzte Mal sein, dass ich euch einlade, wenn das Management die Gehaltskürzung um fünfundfünfzig Prozent durchdrückt.«
»Früher oder später werden wir wohl in der Hölle landen«, merkte ich an und sah zu, wie er Butter auf ein Brötchen schmierte.
»Wie recht du hast.«
Bill blickte auf, wischte sich mit der Stoffserviette den Mund ab und sagte: »Ist wirklich alles in Ordnung mit dir, Hailey? So ganz ohne Michael? Das Leben als Single ist doch traurig. Vor allem im Herzen von New York.«
Ich zuckte nur die Achseln. Es war schmeichelhaft, dass er sich Gedanken um mich machte, aber den Kommentar über Manhattan überging ich wortlos. Es gab nur wenige Piloten, die etwas Nettes über Manhattan zu sagen hatten.
»Hast du je darüber nachgedacht, nach Hause zurückzuziehen und zu pendeln? Vielleicht wäre das am besten für dich.«
Nach Hause zurückziehen? Zu meiner Mutter? Sollte das ein Witz sein? Er musterte mich, und wartete allen Ernstes auf eine Antwort. Mir war klar, dass er es nur gut meinte, aber ich konnte es mir nicht verkneifen, zu sagen: »Im Moment residiere ich in einem Penthouse an der Fifth Avenue und freue mich wie eine Irre auf mein Date mit einem echten Klassetyp.« Ich zuckte mit den Schultern.
»Davon abgesehen nehme ich das Leben, wie es kommt, Bill. Immer schön ein Schritt nach dem anderen.«
Dann schnappte ich mir die leeren Tabletts, verließ das Cockpit und fragte mich, was davon bis zu Michael vordringen würde.
Bevor ich zum Flughafen aufgebrochen war, hatte ich versucht, Max im Ritz zu erreichen. Als er nicht abgenommen hatte, hatte ich eine kurze Nachricht auf dem Zimmer-AB hinterlassen und ihn darüber informiert, dass ich nach Paris unterwegs war, um seine Einladung zum Abendessen anzunehmen. Ich hoffte, bei meiner Ankunft im Grandhotel eine Nachricht oder sogar einen Strauß Blumen von ihm vorzufinden.
»Ist das alles?«, fragte ich den Concierge und starrte enttäuscht auf den Zimmerschlüssel. »Ich hatte eigentlich eine Nachricht erwartet.«
»Non, keine Nachrischt«, informierte er mich und wandte sich dem nächsten Gast zu.
Den Schlüssel fest in der Hand, ging ich hinauf zu meinem Zimmer und schimpfte mit mir, weil ich so enttäuscht war. Reiß dich zusammen, dachte ich und schloss die Tür auf. Du bist in einer deiner Lieblingsstädte, und du bekommst es auch noch bezahlt, dass du hier bist! Wenn Max dir einen Korb gibt, was soll’s? Dann gehst du eben alleine was essen.
Ich ließ das Gepäck fallen und schlüpfte aus der Uniform. Ich brannte darauf, ein kleines Nickerchen zu machen, bevor ich auf eigene Faust die Stadt erkunden wollte. Vergiss Max. Denk gar nicht mehr an ihn. Schlaf einfach.
Als ich mich auf die Seite drehte, um den Wecker zu stellen, bemerkte ich, dass das rote Lämpchen am Telefon hektisch blinkte. Ich schluckte gegen meine Aufregung an und hob mit angehaltenem Atem den Hörer ab.
»Hallo, Hailey, an der Rezeption sagte man mir, du hättest soeben eingecheckt. Vermutlich bist du auf dem Weg in dein Zimmer. Ich freue mich riesig, dass du hier bist und hoffe, es passt dir, wenn ich dich heute Abend um sieben abhole. Falls nicht, hinterlass bitte eine kurze Nachricht im Ritz. Sollte ich nichts von dir hören, sehen wir uns um sieben. A bientôt!«
Ich hörte mir die Nachricht noch ein zweites Mal an, ehe ich den Wecker neu stellte, damit er später klingelte. Ich würde mit Max zu Abend essen – und spekulierte auf eine lange Nacht. Eine sehr lange.
Als ich das Hotelfoyer betrat, wartete Max
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