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Der Name Der Dunkelheit

Titel: Der Name Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Scholten
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Begegnung in ihrer Telefonliste niedergeschlagen.«
    »Trotzdem. Elin hatte überhaupt keine Kontakte. Das sind also zwei Extreme. Und das ist erst der Anfang. Judit sieht gut aus und war als Musikerin auf dem Weg nach oben.«
    »Das behauptet Malte als ihr Liebhaber und Förderer. Sicherlich übertreibt er.«
    »Er hat untertrieben. Ich habe die Plattenfirma angerufen. Es gab vierhundert Besprechungen für das Album. Vom Stockholmer Lokalblatt bis zu internationalen Musikjournalen. Und alle handeln nur von einem Thema: dem Drumming von Judit Juholt.«
    »Muss sie damit nicht einen Haufen Geld verdient haben?«, fragte Henning.
    »Das habe ich auch gefragt. Es gibt allerdings keine Verbindung zwischen Kritik und Umsatz außer der, dass sich intensiv besprochene Platten oft viel schlechter verkaufen, als man vermutet. Bei dieser hier geht es noch. Sie liegen bei zehntausend, sagt die Pressefrau, aber sie produzieren wie die Buchbranche für den Saisonschlussverkauf. Man verkauft das erste Zehntel regulär und neun Zehntel beim Ausverkauf, für einen Bruchteil des Herstellungspreises. Das ist zwar ein Verlustgeschäft, aber dafür kann man behaupten, es gäbe einen neuen Stern am Musik- oder Krimihimmel. Den Verlust gleichen sie durch Lizenzen aus, für die sie wegen des scheinbar höheren Umsatzes
mehr bekommen. Geld hätte sie erst im Januar bekommen, und zwar 240.000 Kronen. Aber für Judit selbst ist die Beachtung ein ungeheuerlicher Erfolg. Das ist das Entscheidende.«
    Sofi meldete sich zu Wort. »Ich glaube nicht, dass diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten etwas darüber aussagen, wie ähnlich sich Judit und Elin waren.«
    »Von welchen Gemeinsamkeiten redest du denn?«, fragte Barbro.
    »Beide sind Frauen unter dreißig, wohnen in Södermalm und standen vor einer Veränderung in ihrem Leben, die eine Entscheidung von ihnen verlangte. Und das ist der Punkt. Die Umorientierung, die für uns am Anfang als Selbstmordmotiv in Frage kam.«
    Henning verschränkte die Arme vor der Brust. »Für mich nie! Außerdem sehe ich bei Judit keine Krise. Früher hat sie Bratsche gespielt, jetzt eben Schlagzeug. Na und? Sie hätte die Streberideologie aus ihrem jüdischen Elternhaus bestimmt bald überwunden.«
    Sofi nickte. »Das wäre also ein weiterer Widerspruch zu einem Selbstmord. Sie brauchte bloß Beistand. Keine der beiden hatte einen Partner, dem sie sich anvertrauen konnte. Auch Judit nicht. Anscheinend hat sie sich von ihrem ehemaligen Freund so weit entfernt, dass er nicht mehr dafür in Frage kam. Und weißt du, Barbro, was der Beweis dafür ist?«
    »Den möchte ich gerne hören.«
    »Astrid Blom. Judit Juholt wollte mit einem Menschen, den sie kaum kannte, eine Woche lang Urlaub machen. Mit ihrer Kellerbekanntschaft.«
    Kjell warf einen Blick über seine Schulter. Nils Kullgren saß gebannt in der Ecke und beobachtete die Runde. Als er auf Kjell aufmerksam wurde, sah er ihm bis zum nächsten Wimpernschlag in die Augen.
    Sofi fuhr fort. »Doch Astrid fehlt das Kaliber, um Judit bei
der entscheidenden Frage zur Seite zu stehen. Astrid und der Urlaub sind nur eine Unterbrechung ihrer Krise, aber nicht die Lösung.«
    Alle warteten auf den Höhepunkt dieses Szenarios, doch Sofi glaubte, dass die Erkenntnis gar nicht mehr ausgesprochen werden musste.
    »Sind wir jetzt beim Täter?«, fragte Henning.
    »Na klar. Ein älterer Mann. Eine Vaterfigur. Mindestens vierzig.«
    »Wie weit ist Snæfríður mit der Identifizierung?«, erkundigte sich Kjell.
    »Es kann noch ein, zwei Stunden dauern. Sie will ganz sichergehen. Was machen wir, wenn das Telia-Phantom mit dem Phantom aus dem Musikkeller übereinstimmt?«
    Kjell sah auf die Uhr. Sein Flugzeug hob in drei Stunden ab. »Dann gebt ihr das Bild sofort an die Zeitungen.«
    »Okay«, sagte Barbro. Sie klang schrill, weil sie sich überfahren fühlte. »Bisher ist alles nur ein Konstrukt. Wo liegt das Motiv? Es geht ihm weder um Gewalt noch um Sex.«
    Henning kniff die Augen zusammen. »Es geht ihm auch nicht um Elin Gustafsson und Judit Juholt. Gab es nicht mal einen Film, wo Mordopfer in mannshohe Schachfiguren eingegipst wurden? Die Hauptfigur, die das Rätsel löste, war Schachgroßmeister. Der musste dann durch den nächsten Zug verhindern, dass eine weitere Figur in diesem Spiel geschlagen wurde, was ein weiteres Mordopfer bedeutet hätte.«
    Barbro seufzte. »Hast du jemals einen Film angesehen, ohne dabei im Sportteil der Zeitung zu blättern?«
    »Henning möchte

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