Der Name der Finsternis: Roman (German Edition)
Wahrheitsbriefe und Bücher, nimmt an allen erreichbaren Schulungen und Kursen
teil und wirft sich mit glühender Inbrunst auf die spirituellen Techniken der Liga. Bereits ein halbes Jahr später berichtet er in aller Ausführlichkeit
ein großartiges Erleuchtungserlebnis an Jason: Eines Nachts erhebt er sich aus einer Meditation über die uralten Adepten und wandelt, von der Macht des Hju
ergriffen und von der Lichtgestalt des Mahaguru geführt, auf einem schmalen Sims auf dem Dachrand des Hochhauses, in dem er wohnt. In dem Brief an Jason
schreibt er, das Hju habe ihn prüfen wollen, ob er den Mut besitze, auf der Klinge eines Schwertes über den Schlund der Hölle zu wandern. Die Polizei, von
Hausbewohnern alarmiert, liefert Andersen in ein Nervenkrankenhaus ein. Man beobachtet ihn, behandelt ihn mit Medikamenten und entlässt ihn schließlich als
harmlos und geheilt. Unter dem Einfluss der Psychopharmaka, die er unter der Kontrolle eines Arztes weiterhin einnehmen muss, normalisiert sich sein Leben
etwas. Es gelingt ihm, für längere Zeit eine Anstellung als Plakatkleber zu halten, was er als Resultat der Liga-Erfolgsschulungen deutet, die er
absolviert.
Seine Briefe an Jason und später an Blake quellen über von Erlebnissen der buntesten Hollywoodart. In seinem täglichen Leben ist er der neurotische
kleinbürgerliche Dulder, in seinen Träumen aber der spirituelle Supermann, der gefährliche Abenteuer besteht, als Ritter des Hju gegen böse Mächte kämpft
und in geheimen Tempeln der uralten Adepten in allen
Welten der Wahrheit
ein und ausgeht. Er übernimmt Verantwortungen in lokalen Bereichen der
Liga und erweist sich als eifriger Mitarbeiter, dessen fanatische Einsatzbereitschaft alle anderen überflügelt. Auch in der Liga findet der schüchterne
Mann nur wenig Freunde. Eine Musterbrecher-Schulung mit anschließendem Erfolgstraining bringt Andersen auf den Gedanken, Schriftsteller zu werden. Er
beginnt, seine Erlebnisse mit den uralten Adepten und den Kämpfen gegen die Mächte der Dunkelheit in einem Roman niederzuschreiben, den auch Jason in einem
Brief günstig beurteilt, der aber keinen Verlag findet. Es drängt Andersen in die Nähe der Mahagurus. Er besucht trotz enger finanzieller Verhältnisse fast
jedes Liga-Seminar in den Staaten. Er zieht in die Nähe des Hauptquartiers, um dem Mittelpunkt der Macht nahe zu sein, findet einen Job als Fensterputzer
bei einer Firma, die einem Atma gehört. Seine Freizeit widmet er der Mitarbeit im lokalen Liga-Zentrum und der Verbreitung der Liga-Lehre. Schon bald gilt
der schweigsame, einsame, schwächlich wirkende Mann als vorbildlicher Liga-Pionier, der sich für das Hju aufopfert und rasch die Zirkel der Einweihungen
emporrückt.
Als Jason stirbt, ist Andersen einer der Liga-Pioniere, die sich vehement für Gordon Blake einsetzen und die Gruppe der Abweichler um Jerry Grant
bekämpfen. Das bringt ihm das Vertrauen und Wohlwollen des neuen Mahaguru ein. Auch Panetta ist zunächst von dem hingebungsvollen und zugleich bescheidenen
Atma angetan. Andersen ist einer der ersten, die durch einen Aktenvermerk in Panettas geheimen inneren Orden aufgenommen werden.
Sein Roman wird auf Veranlassung Gordons in einem ligaeigenen Verlag veröffentlicht, da Andersen einige neue Kapitel eingearbeitet hat, in denen Mahaguru
Gordon Blake auf geradezu groteske Weise verklärt wird. Das Buch macht Andersen auch außerhalb seines lokalen Wirkungskreises bekannt. Gordon fördert den
stillen Liga-Kämpfer, der um seine Person keinerlei Aufhebens macht und nicht müde wird, in seinen Briefen zu betonen, er lebe nur, um der Liga, dem Hju
und dem Mahaguru zu dienen. „Ich besitze keinen Willen mehr, ich bin nur DEIN Instrument. DEIN Wille geschehe, auch wenn es mein nichtswürdiges Leben
kosten würde,“ schreibt er an Gordon Blake, der solche Unterwürfigkeit zu schätzen weiß. Gordon betraut Andersen ab und zu mit Sonderaufgaben, die dieser
mit unnachahmlicher Hingabe ausführt.
Ken Andersen also wählten wir nach langen Überlegungen aus. Ted hatte anfangs Bedenken wegen der starken psychischen Labilität des Kandidaten, doch gerade
die ließ ihn, verbunden mit seiner bedingungslosen, von keinerlei Machtinteressen geleiteten Hingabe, als geeignetes, gut manipulierbares Instrument
erscheinen. Dazu kam, dass Gordon ihn schätzte und förderte. Dies konnte man leicht in dem Licht erscheinen lassen, als befinde sich Andersen schon lange
in Ausbildung
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