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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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Wettbewerbs. Wie Sie vielleicht auch schon bemerkt haben, hat die SEC meiner Fusion zugestimmt. Santarosa und seine EU-Kommission führt sich auf wie ein Haufen verklemmter Nonnen, die fest die Beine zusammenpressen, wenn es ernst wird.«
    Sir Anthony verschränkte die Hände im Rücken und reckte das Kinn. Aus seiner Körperhaltung sprach tiefe Missbilligung. Sein Blick bekam fast etwas Sehnsüchtiges, als er die Zip-Disc auf dem Schreibtisch ansah.
    Gilmartin schüttelte den Kopf. »Nein, Tony. Das gehört nicht Ihnen. Versuchen Sie nicht den Schockierten zu spielen. Gestern Abend war Ihnen ganz deutlich anzusehen, dass Sie zu dem Schluss gelangt waren, dass der Erpresser einer von uns sein muss. Sie wussten nur noch nicht, wer genau.« Seine Lippen verzogen sich verächtlich. »Kommen Sie herunter von Ihrem hohen Ross, Sir Anthony, KCB, für welche Art von Ehrentitel diese Abkürzung auch stehen mag. Glauben Sie etwa, ich tue das alles um des Geldes willen? Glauben Sie, deshalb habe ich mich der Schlange angeschlossen? Ich bitte Sie, wie unverzeihlich naiv.« Er fuchtelte mit der Beretta herum. »Sie sind nichts als ein Haufen Dreck, Tony. Sie alle sind nichts als Dreck. Ich bin nicht wie Sie. Ich will nicht ständig noch mehr Geld, und ich habe die Aufzeichnungen nie dazu benutzt, mich finanziell zu bereichern. Mein Ziel ist es, etwas Großes zu schaffen, wie das mein Vater, mein Großvater und mein Urgroßvater getan haben.« Sichtlich zufrieden, hielt er inne. Er genoss die Aufmerksamkeit, die er für Respekt hielt. »Ich werde nicht nur an der Spitze des größten Bauunternehmens der Welt stehen, ich bin auf dem besten Weg, auch den größten Luftfahrtkonzern zu erwerben. Ich werde die Zivilisation nicht nur in den Dschungel und auf die höchsten Berggipfel führen, sondern auch in den Weltraum. Deshalb habe ich das alles getan.«
    Leise, fast behutsam sagte Sir Anthony: »Sie wollten der Welt unbedingt genauso ihren Stempel aufdrücken, wie sie es getan haben. Armer Greg.«
    Simon schien mittlerweile ganz zu sich gekommen zu sein. Sarah beobachtete, wie er auf dem Stuhl herumrutschte und sich aufmerksam umblickte. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und zeichnete mit einem Finger einen auf die Glastür gerichteten Pfeil. Er drehte sich in die Richtung, sah die Demonstranten, sah sie Steine einsammeln und blickte schließlich zu Liz auf. Sie schaute zur Sporttasche. Er folgte ihrem Blick. Sie hoffte, er hatte nicht vergessen, dass er kein geübter Schütze mehr war.
    »Das werde ich auch tun«, stieß Gilmartin hervor.
    »Wirklich?«, sagte Simon sofort und bewies damit, dass er wieder so weit bei Bewusstsein war, dass er der Unterhaltung folgen konnte. »Und wenn Ihre Fusion keinen Gewinn brächte? Wollten Sie sie dann immer noch durchsetzen?«
    »Das steht doch völlig außer Frage«, entgegnete Gilmartin aufgebracht. »Sie wird auf jeden Fall Gewinn bringen. Das trifft auf alles zu, was von Wert ist.«
    Sir Anthony hatte das Treiben der Demonstranten schon eine ganze Weile beobachtet. Kaum imstande, seinen Zorn noch länger zu zügeln, trat er mit glühenden Wangen vor. Die Last der Verantwortung lag schwerer denn je auf seinen Schultern, und die niederschmetternden Fehlschläge und Enttäuschungen bei der Suche nach den Aufzeichnungen hatten seinem Führungsanspruch eine empfindliche Scharte beigebracht. Wieder kam ihm die Browning unter seinem Jackett in den Sinn. Weil er nicht bemerkt hatte, dass Atlas alle moralischen Maßstäbe abhanden gekommen waren, würde dieser die Schlange noch vollends ruinieren. Das sah er inzwischen ganz deutlich. Atlas würde die Schlange in Verruf bringen, ihr die Polizei auf den Hals hetzen und allem Positivem, was sie künftig für die Welt bewirken könnte, ein Ende machen. Nur er, Kronos, sollte sich im Besitz der Aufzeichnungen befinden. Nur ihm durften die schrecklichen Geheimnisse, die sie enthielten, anvertraut werden. Das hatte er schon die ganze Zeit gedacht, auch wenn er es nicht hatte zugeben wollen. Inzwischen hatte er keine andere Wahl mehr.
    Er hielt Gilmartin vor: »Ihnen fehlt jedes Verständnis dafür, worum es der Schlange geht, Atlas. Sie haben uns schwer geschadet. Sie haben uns zu Vorgehensweisen gezwungen … zu Maßnahmen …«
    »Meinen Sie damit Maßnahmen wie Sansborough zu manipulieren?« Aufgebracht sprang Gilmartin von seinem Stuhl hoch. »Meinen Sie damit Mord? Sie alter Heuchler. Niemand hat Sie gezwungen , irgendetwas zu tun! Sie sind,

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