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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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gefesselt.«
    »Liz! Simon!«
    Alle drehten sich zu der vertrauten Stimme herum. Liz traute kaum ihren Augen, doch dann legte sich ein erleichtertes Lächeln über ihre Züge. »Henry!«
    »Ja, ich. Wie es so schön heißt: Unkraut vergeht nicht.« Lord Henry Percy tappte, einen Laufstuhl schiebend, in den Raum. Als er die Toten auf dem Boden sah, verzog sich sein Mund. Er stand fast völlig aufrecht da, eine imposante Erscheinung, so, wie Liz ihn aus den Zeiten in Erinnerung hatte, als er noch nicht an den Rollstuhl gefesselt gewesen war. »Dann seid ihr also alle gesund und wohlbehalten«, sagte er und sah Liz und Simon aufmerksam an, bevor sein Blick zu Duchesne weiterwanderte. »Es ist genau so, wie Duchesne gesagt hat. Tut mir Leid wegen des ganzen Ärgers während eures Besuchs bei mir. Ich fürchtete schon, ihr könntet mir vielleicht den Puls fühlen, aber Clive hat alles hervorragend hinbekommen, finde ich. Duchesne meinte, ihr müsstet unbedingt den Eindruck gewinnen, als würden wir tatsächlich angegriffen. Das wäre von ganz entscheidender Bedeutung, damit ihr eurem Vorhaben weiter nachgehen würdet.«
    »Henry!«, entfuhr es Simon verärgert. »Du altes Schlitzohr. Wir dachten alle, du wärst tot! Was machst du hier?«
    Wieder der Blick auf Duchesne. »Er hat mich hergebracht, damit ich der Polizei alles erklären könnte, wenn es so weit ist.« Er blickte auf Sir Anthonys Leiche hinab. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass Tony sich zu so einer Dummheit hinreißen ließ.« Er schüttelte den Kopf.
    Sarah sah Liz und Simon an, und dann schien ihr etwas einzufallen. »Asher hat den Agenten gefunden, der im Auftrag der CIA hier ist«, sagte sie zu ihnen. »Sie müssen jeden Moment hier sein. Henry, wir sollten lieber gehen. Du musst erst mit ihnen reden.«
    Er runzelte die Stirn, nickte und folgte ihr zur Tür. Als sie gegangen waren, hinkte Duchesne auf Gilmartin zu, kniete neben ihm nieder, tastete ihn ab und stand schließlich mit der Zip-Disc in der Hand auf.
    »Das ist die richtige«, sagte Simon sofort.
    Duchesne sah ihn nicht an. Er ging zu Liz und gab sie ihr mit gesenktem Blick.
    Schaudernd sah sie darauf hinab. »Danke.«
    »Ich finde, wir sollten sie verbrennen«, schlug Simon vor. »Niemand sollte jemals wieder so viel Macht erhalten.« Er sah sie an, wartete auf eine Antwort.
    Sie sagte nichts, sondern beobachtete Duchesne, der wortlos zur Tür hinkte. Irgendetwas an seinem Gang kam ihr eigenartig vor. Und dann, als er auf den Flur hinaustrat, wusste sie plötzlich die Antwort: Das Hinken war weg, und Duchesne ging ganz normal, mit energischen, federnden Schritten. Einmal noch drehte er schnell den Kopf und sah ihr mit einem schiefen Lächeln direkt in die Augen. Dann schloss sich die Tür, und er war verschwunden.
    Im selben Moment stieg ein Gefühl in ihr hoch, das von ganz tief drinnen kam und so intensiv war, dass es sie zu überwältigen drohte.
    Stirnrunzelnd beobachtete Simon ihre gespannte Miene, den harten Zug, der sich plötzlich um ihren Mund gelegt hatte.
    »Was hast du denn?«, fragte er. »Da ist doch noch etwas. Geht es um die Zip-Disc? Willst du sie lieber nicht zerstören?«
    Es schien, als erwachte sie aus einer Trance. Sie wandte sich Simon zu und sah ihn an. Aus ihrer Miene sprach tiefe Bestürzung, aber auch Wut und Angst.
    »Ich habe die Diskette nicht, Simon«, sagte sie.
    »Aber sicher hast du …«
    Sie schüttelte energisch den Kopf. »Nein. Duchesne hat die Disketten vertauscht. Er hat mir eine falsche gegeben und ist mit der richtigen verschwunden.«
    »Und du hast ihn nicht zurückgehalten?«, platzte Simon heraus. »Warum nicht?«
    »Weil ich ihn erkannt habe. Er hat sich das Gesicht operieren lassen, und er nimmt wieder Anabolika. Aber er war es. Eindeutig. Ich habe ihn schon einmal so einen Tausch vornehmen sehen. Und dann hinkte er plötzlich nicht mehr. Ich würde gern wissen, wie lange er schon für Sir Anthony arbeitet. Wenn mich nicht alles täuscht, folgt er mir schon die ganze Zeit, wahrscheinlich sogar schon seit der Zeit, bevor ich nach Santa Barbara zog.«
    Simons blaue Augen verdunkelten sich. Seine Stimme bekam etwas Gequältes. »Bitte sag mir, dass ich mich täusche. Sag mir, dass ich nicht weiß, von wem du sprichst.«
    Ihre Kehle schnürte sich zusammen, und sie wich seinem Blick aus. »Die Diskette gehört ihm. Nein, du brauchst mich gar nicht so anzusehen, Simon. Ich konnte ihn einfach nicht bloßstellen.« Sie wandte sich ab. »Er ist

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