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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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sieh dir den Sonnenuntergang mit mir an. Hast du irgendetwas Neues herausgefunden?«
    Simons dichtes Haar glänzte im schwindenden Licht, als er sie lächelnd ansah. »Ein paar Dinge, ja«, sagte er und stieg aus. »Und du?«
    Als sie zu der Stelle zurückgingen, wo sie gewartet hatte, sagte sie: »Ich habe einen interessanten Mann kennen gelernt. Wenn irgendjemand weiß, ob Papa hier irgendwo ist, dann er. Aber er glaubt, Papa ist tot. Deshalb nehme ich an, dass er wahrscheinlich nicht hier ist.«
    Simon nickte. »Keiner meiner Leute konnte etwas über Jack O’Keefe oder einen seiner compadres in Erfahrung bringen, Elaine und George Russell eingeschlossen. O’Keefe müsste inzwischen über siebzig sein, sodass er irgendwo in aller Stille gestorben sein könnte.«
    »Aber er könnte auch noch am Leben sein. Zusammen mit Papa.« Über O’Keefe hatte Sarah damals dem Carnivore die Nachricht zukommen lassen, die ihn bewogen hatte, seine Villa in Cefalù nicht zu verlassen.
    Simon zuckte mit den Achseln. »Durchaus möglich. Aber wenn O’Keefe noch aktiv wäre, wüssten wir das, glaube ich.«
    Lizs Prognose, der MI6 wäre nicht mehr an Simons Mitarbeit interessiert, hatte sich als falsch erwiesen. Sarah und Asher waren nach den dramatischen Ereignissen in Dreftbury in dem festen Entschluss, ihren Urlaub zu Ende zu bringen, nach Paris zurückgekehrt, wo sie Gary Faust noch am Leben und bei bester Gesundheit angetroffen hatten; und er flog auch weiterhin seine Westland Lysander, wo immer der Zirkus gerade seine Zelte aufschlug. Liz und Simon hatten Paul Hamilton für seinen Jeep entschädigt und an das Apartment in Pigalle einen angemessenen Betrag für die Kleider und das Essen geschickt. Die in Dreftbury festgenommenen Demonstranten kamen gegen Kaution rasch wieder frei. Eine Dachorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die einzelnen Gruppierungen der Bewegung zu vereinigen, damit sie ihre Ziele effektiver durchsetzen konnten, hatte eine Schar von Anwälten mit ihrer Vertretung beauftragt.
    Und so ging das Leben weiter, zu oft von Interessen bestimmt, statt von Leidenschaften. Ein paar Tage lang stand Nautilus im Rampenlicht der europäischen Öffentlichkeit, und der Charakter der Organisation – ob nun eigennützig oder altruistisch – war Gegenstand zahlreicher Stammtisch-, Chefetagen- und sogar Schlafzimmerdiskussionen. Dann brach irgendwo ein weiterer kleiner Krieg aus, und im Irak gerieten britische und amerikanische Soldaten unter Beschuss, worauf der Nachrichtenwert der immer noch geheimen Organisation drastisch sank.
    Wie sich herausstellte, war der spurlos verschwundene Cesar Duchesne der einzige außenstehende Zeuge des blutigen Komplotts der Schlange. Die Ermittlungsbehörden hatten Henry Percys Auskünfte zwar durchaus interessant gefunden, aber auch nur am Rande. Was den Schaden anging, der durch den vorgetäuschten Überfall in seinem Familiensitz angerichtet worden war, hatte er nur gelacht und geäußert, das sei doch ein Mordsspaß gewesen und dafür sei Geld schließlich da, um sich nämlich mal richtig zu amüsieren. Gregory Gilmartins zweitältester Bruder hatte den Vorsitz über das Familienunternehmen übernommen und auf EU-Wettbewerbskommissar Santarosa sofort Druck ausgeübt, er solle der Fusion mit Tierney Aviation zustimmen.
    Wie nicht anders zu erwarten, fielen Richmond Hornish, Nicholas Inglethorpe und Christian Menchen nicht selbst übereinander her, sondern überließen alles ihren Anwälten. Die Schlange würde weiterbestehen, angeschlagen zwar, aber mit unverminderter Entschlossenheit. Sie hielten sich an ihre eigene goldene Regel: Wer das Gold hat, bestimmt die Regeln.
    Als Liz die Kuppe des Hügels erreichte, zeigte sie auf das Panorama aus sanft gewellten, von Schatten gestreiften Hügeln, die Kuppen in das strahlende Licht der untergehenden Sonne getaucht. Wie sie jetzt mit Simon dastand und auf eine scheinbar makellose Welt hinausblickte, war das einer dieser Momente, der, wäre es nach ihr gegangen, ewig hätte dauern können.
    Simon nahm ihre Hand, hob sie an seine Lippen und küsste ihre Finger. Sie lehnte sich seitlich an ihn, während sie weiter den Anblick genossen und seine wilde Schönheit regelrecht in sich aufsogen.
    »Hast du dich schon entschieden?«, fragte sie.
    »Ja. Ich komme mit dir nach Santa Barbara.«
    Sie löste sich von ihm, und als sie in seine Augen blickte, sah sie dort einen Überdruss, der seit Juli immer stärker geworden war.
    »Ich kann diesen

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