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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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zur Rede zu stellen. Außerdem wollte sie von ihm wissen, was er über Helios wusste und weshalb er beauftragt worden war, sie zu beobachten. Ihr Gefühl sagte ihr, dass hinter der Sache mehr steckte, als Mac ihr gesagt hatte. Außerdem wusste Kirk vielleicht etwas, was sie auf die Spur des Maulwurfs brächte. In Paris war es kurz nach sechs. Demnach war es in Kalifornien kurz nach neun Uhr morgens. Am Mittwochvormittag gab Kirk keine Seminare.
    Als sich sein Anrufbeantworter meldete, legte sie auf und rief in seinem Büro an. Wieder ein Anrufbeantworter. Sie überlegte. Da war ja auch noch Dekan Quentin. Sie wählte noch einmal.
    Die Stimme seiner Sekretärin zitterte; sie schien einer Hysterie nahe. »Er ist … er ist tot , Professor Sansborough. Einfach nicht zu fassen. Ermordet! Ein Einbrecher hat ihn und seine Frau umgebracht. Mrs. Quentin hatte ziemlich viel Schmuck, wissen Sie, und dieser Kerl hat alles mitgenommen. Aber warum musste er sie auch noch umbringen ?«
    Lizs Kehle schnürte sich zusammen. »Ermordet? Um Himmels willen, Chelsea. Können Sie mir sagen, was …«
    Chelsea geriet ins Stocken. »Sie … Sie wissen noch gar nichts von der Sache mit Kirk, oder?«
    »Kirk?«
    »Ich meine, Sie standen sich doch ziemlich nahe. Deshalb …«
    Liz machte sich auf alles gefasst. »Sagen Sie es mir.«
    »Er hatte einen Unfall. Sie wissen schon, mit seinem Mustang. Sie fanden ihn nicht weit von Summerland am Fuß eines Kliffs. Er mochte dieses Auto doch so sehr? Und jetzt ist es zu seinem Sarg geworden. Ist das nicht furchtbar? Leute, die ebenfalls auf der Party waren, sagten, er hätte am Ende ziemlich viel getrunken, wie er das manchmal tat. Vermutlich hat es niemanden überrascht, dass es ihn irgendwann erwischt hat. Aber dass in derselben Nacht auch noch der Dekan und seine Frau ausgeraubt und ermordet wurden? Das war wirklich ein fürchterlicher Schock für uns alle. Hier in der Universität kann es noch niemand so richtig fassen. Kommen Sie bald zurück? Kirks Schwester kommt aus Hawaii rüber. Ich kann Ihnen sagen, einfach schrecklich. «
    Liz schloss die Augen. Irgendwann hatte sie aufgehört, Chelseas Suada weiter zuzuhören. Kirk und der Dekan waren tot. Dolores Quentin ebenfalls. Sie war vollkommen unschuldig und lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Aber Kirk und der Dekan hatten für die CIA gearbeitet. Liz hatte nicht mehr den geringsten Zweifel, dass sie gezielt eliminiert worden waren. Die Leute, die auch sie hatten umbringen lassen wollen, schreckten vor nichts zurück.
    »Professor Sansborough? Sind Sie noch dran? Alles okay bei Ihnen?«
    Liz räusperte sich. »Ich bin nicht in Ohnmacht gefallen und habe keinen Herzinfarkt bekommen, aber einen Moment hat es mir die Sprache verschlagen. Irgendwie kann ich das alles noch nicht so recht glauben. Ist die Polizei sicher, dass es ein Unfall und ein Einbruch waren?«
    »Warum?« Chelsea war sofort ganz Ohr. »Sie glauben doch nicht etwa …«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Alle drei am selben Abend?« Sie hatten sich als ihre Freunde und Kollegen ausgegeben, während sie sie in Wirklichkeit ausspioniert hatten. Aber zugleich hatten sie gelebt und geatmet und gelacht und Schmerzen gespürt und hatten genau wie sie am Abenteuer Mensch teilgehabt.
    »Es ist einfach … einfach unglaublich, finden Sie nicht auch. Vielleicht …«
    Liz witterte Gefahr. Chelsea hatte sicher eine lebhafte Fantasie, und diese Todesfälle hatten sie wahrscheinlich stärker aufgewühlt als alles andere, was sie bisher erlebt hatte. Es galt unbedingt zu verhindern, dass das Sheriff’s Department zu gründlicheren Ermittlungen veranlasst wurde.
    Zumindest vorerst. »Das Schicksal geht manchmal seltsame Wege«, sagte Liz, um das eben Gesagte abzubiegen. »Manchmal passieren einfach die verrücktesten Dinge, finden Sie nicht? Ich bin vollkommen perplex und durcheinander. Und Sie?«
    »Ich auch«, sagte Chelsea ernst. »Mir geht es genauso.«
    »Ich werde versuchen, zum Begräbnis zurückzukommen. Sagen Sie mir Bescheid, wann es stattfindet. Sie können mich unter folgender Nummer erreichen. Wenn ich nicht drangehe, sprechen Sie mir einfach auf Band.« Sie wiederholte ihre neue Nummer. »Bitte übermitteln Sie Kirks Schwester und den Angehörigen des Dekans mein aufrichtiges Beileid.«
    »Mache ich, Professor Sansborough. Vielen Dank.«
    Liz beendete das Gespräch und ließ sich mit geschlossenen Augen gegen die Wand zurücksinken. Heftige Angst

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