Der Nebel weicht
fürchte, es ist nicht viel, und dazu sind es auch noch schlechte Nachrichten. Washington ist ein Irrenhaus. Viele Leute in Schlüsselpositionen haben bereits ihre Posten verlassen; wie es scheint, gibt es wichtigere Dinge im Leben als die Änderungsnovelle Soundso zum Gesetz Soundso zu verabschieden …“
„Na ja, ich fürchte, diese Leute haben recht.“ Lewis grinste sardonisch.
„Zweifellos, aber wir müssen uns mit der Tatsache abfinden, meine Herren, daß wir das gegenwärtige System nicht über Nacht abschaffen können, selbst wenn wir es für unzulänglich und überholt halten.“
„Welche Nachrichten gibt es aus dem Rest der Welt?“ fragte Weller, der Mathematiker. „Was hört man aus Rußland?“
„Wir könnten uns gegen einen bewaffneten Angriff nicht zur Wehr setzen“, antwortete Rossman, „aber die zuletzt eingetroffenen Geheimdienstberichte lassen den Schluß zu, daß die sowjetische Diktatur selbst genug Schwierigkeiten hat.“
Er seufzte. „Das Wichtigste zuerst: Washington wird von Tag zu Tag hilfloser: Immer weniger Leute hören auf die Befehle und Beschwörungen des Präsidenten, er verfügt zunehmend über weniger Macht. In verschiedenen Gebieten ist bereits das Kriegsrecht verhängt worden, aber jeder Versuch, es durchzusetzen, würde nur zu einem Bürgerkrieg führen. Die Reorganisation muß auf lokaler Basis durchgeführt werden. Das sind im wesentlichen die Informationen, die ich mitbringe.“
„Wir haben schon in New York daran gearbeitet“, meinte Mandelbaum. Er sah müde aus, erschöpft durch Tage und Nächte rastloser Anstrengung. „Ich habe die Gewerkschaften jetzt ziemlich gut beieinander. Es werden Vorkehrungen getroffen, um weitere Nahrung in die Stadt zu bringen und zu verteilen, und wir hoffen, eine freiwillige Miliz aufstellen zu können, um eine gewisse Ordnung aufrechtzuerhalten.“
Er wandte sich an Rossman. „Sie sind ein fähiger Organisator. Ihre anderen Interessen, Ihre Geschäfte und Ihre Fabriken verschwinden den Bach runter, und hier ist eine Arbeit, die getan werden muß. Wollen Sie uns helfen?“
„Natürlich“, nickte der alte Mann. „Und das Institut …“
„Wird weitermachen müssen. Wir müssen genau herausfinden, was mit uns geschehen ist und was wir für die nahe Zukunft erwarten können. Tausend verschiedene Entwicklungen müssen sofort, wenn nicht früher, von uns fertiggestellt werden.“
Das Gespräch wandte sich organisatorischen Einzelheiten zu. Corinth hatte wenig zu sagen. Er sorgte sich zu sehr um Sheila. Letzte Nacht war sie schreiend aufgewacht.
7
Wato, der Zauberdoktor, zeichnete vor seiner Strohhütte Figuren in den Staub und murmelte vor sich hin. M’Wanzi hörte ihn durch das Klirren der Waffen und das tiefe Dröhnen der Trommeln, während hochgewachsene Krieger erschienen und verschwanden: „… das Gesetz der Ähnlichkeit, nämlich Gleiches verursacht Gleiches, kann in der Form ya oder nicht- ya ausgedrückt werden, was zeigt, daß diese Form von Magie dem Gesetz der universellen Kausalität gehorcht. Aber wie paßt das Gesetz der Übertragung …“
M’Wanzi warf ihm einen belustigten Blick zu, als er an ihm vorbeischritt. Sollte der alte Mann nur seine staubigen Träume bauen wie er wollte. Das Gewehr auf M’Wanzis Schulter war solide Wirklichkeit und reichte ihm. Waffen würden es sein und nicht Magie, die einen uralten Wunsch verwirklichen würden.
Befreit den schwarzen Mann! Treibt die weißen Unterdrücker über das Meer zurück! Seit seiner Jugend und den Tagen des Schreckens auf der Plantage war es sein Leben gewesen. Aber jetzt – endlich …
Nun, ihn hatte das, was in
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