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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Mo­ment.
    „Ganz gut, ich bin über Kurz­wel­le mit Rha­ya­der in Eng­land in Kon­takt ge­tre­ten. Sie ha­ben es nicht leicht, aber sie le­ben. Ei­ni­ge ih­rer Bio­che­mi­ker ar­bei­ten an He­fe­kul­tu­ren und er­zie­len recht gu­te Re­sul­ta­te. Sie hof­fen, sich bis En­de des Jah­res aus­rei­chend er­näh­ren zu kön­nen, wenn auch noch nicht be­son­ders schmack­haft – die Syn­the­ti­sie­rungs­ein­rich­tun­gen für die Nah­rung sind im Bau. Er gab mir ei­ni­ge In­for­ma­tio­nen über die Ent­ste­hung des Hemm­fel­des, die un­se­re Theo­rie be­stä­ti­gen. Jo­hans­son und Gru­ne­wald ar­bei­ten an ei­nem Ge­rät, das ein ent­spre­chen­des Feld klei­ne­rer Leis­tung er­zeu­gen soll; falls sie Er­folg ha­ben, wis­sen wir, daß un­se­re Hy­po­the­se wahr­schein­lich zu­trifft. Dann kann Nat das Ge­rät da­zu be­nut­zen, die bio­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen im De­tail zu stu­die­ren. Ich selbst ar­bei­te an der Wei­ter­ent­wick­lung von Rha­ya­ders All­ge­mei­ner Re­la­ti­vi­täts-Quan­ten­me­cha­nik, in­dem ich ei­ne neue Va­ri­an­te der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­theo­rie an­wen­de, die sich bis­her als ein­zig wirk­sa­me Hil­fe her­aus­ge­stellt hat.“
    „Und wel­che Ab­sicht steckt da­hin­ter, au­ßer Neu­gier?“
    „Ei­ne durch­aus prak­ti­sche Ab­sicht, kann ich dir ver­si­chern. Wir könn­ten einen Weg fin­den, aus je­der be­lie­bi­gen Ma­te­rie durch di­rek­ten Kern­zer­fall ato­ma­re Ener­gie zu er­zeu­gen: kei­ne Treib­stoff­pro­ble­me mehr. Wir wer­den viel­leicht so­gar einen Weg fin­den, schnel­ler als das Licht zu rei­sen. Die Ster­ne … nun …“
    „Neue Wel­ten. Oder wir könn­ten zum Hem­mungs­feld zu­rück­keh­ren, drau­ßen im Welt­raum, warum nicht? Zur Dumm­heit zu­rück­keh­ren. Viel­leicht wä­ren wir so glück­li­cher. Nein, nein, ich se­he ein, es ist nicht mehr mög­lich heim­zu­keh­ren.“ Hel­ga öff­ne­te ei­ne Schub­la­de und ent­nahm ihr ein zer­knüll­tes Päck­chen. „Zi­ga­ret­te?“
    „Du En­gel! Wie um al­les in der Welt hast du das ge­schafft?“
    „Ich ha­be so mei­ne Me­tho­den.“ Sie zün­de­te ein Streich­holz für ihn an und hielt es dann auch an ih­re ei­ge­ne Zi­ga­ret­te. „Sehr wirk­sa­me … ja.“
    Sie rauch­ten ei­ne Wei­le schwei­gend, aber das Wis­sen um die Ge­dan­ken des an­de­ren stand wie ein blei­ches Fla­ckern zwi­schen ih­nen.
    „Es wä­re wirk­lich bes­ser, du wür­dest dich von mir nach Hau­se brin­gen las­sen“, sag­te Co­rinth. „Es ist le­bens­ge­fähr­lich drau­ßen. Der Mob des Pro­phe­ten …“
    „In Ord­nung“, mein­te sie. „Ob­gleich ich einen Wa­gen ha­be und du nicht.“
    „Es sind nur we­ni­ge Blocks von dir zu mir, und bei­de Woh­nun­gen lie­gen in ei­nem si­che­ren Stadt­teil.“
    Da es vor­läu­fig noch un­mög­lich war, die Ge­samt­heit der aus­ge­dehn­ten Stadt ab­zu­pa­trouil­lie­ren, hat­te sich die Stadt­re­gie­rung auf be­stimm­te Schlüs­sel­stra­ßen und -be­zir­ke kon­zen­triert.
    Co­rinth nahm die Bril­le ab und rieb sich die Au­gen. „Ich ver­ste­he es ei­gent­lich nicht“, sag­te er. „Mensch­li­che Ver­hal­tens­wei­sen wa­ren nie mein Ge­biet, und selbst jetzt kann ich nicht rich­tig … Ich mei­ne, warum hat die­ser plötz­li­che In­tel­li­genzan­stieg so vie­le in das Sta­di­um wil­der Tie­re zu­rück­ge­wor­fen? Warum be­grei­fen sie nicht …“
    „Sie wol­len nicht.“ Hel­ga nahm einen tie­fen Zug aus ih­rer Zi­ga­ret­te. „Ganz ab­ge­se­hen von den­je­ni­gen, die ver­rückt ge­wor­den sind – und sie sind ein be­deu­ten­der Fak­tor –, be­steht die Not­wen­dig­keit, daß man nicht nur et­was ha­ben muß, wo­mit, son­dern auch et­was, wor­über man nach­den­ken kann. Wir ha­ben Mil­lio­nen und aber Mil­lio­nen von Leu­ten, die nie in ih­rem Le­ben einen ei­ge­nen ori­gi­nel­len Ge­dan­ken ge­habt ha­ben und de­ren Ge­hir­ne plötz­lich einen Gang hö­her ge­schal­tet wer­den. Sie be­gin­nen zu den­ken – aber auf wel­cher Ba­sis? Sie ha­ben ih­re al­ten aber­gläu­bi­schen Vor­stel­lun­gen, ih­ren Haß, ih­re Hab­gier, die Ängs­te und Vor­ur­tei­le bei­be­hal­ten, und der größ­te

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