Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
schoß mit Atom­gra­na­ten!
    Ein Strahl in­ten­si­ven, blen­den­den Feu­ers kam von dem schwe­ben­den Feind in der Nacht. Die Ka­no­ne zer­schmolz weiß­glü­hend. Der dün­ne Flam­men­fin­ger zer­schnitt die Flan­ke des Schif­fes, bis er die Ke­gel ih­res Gra­vi­ta­ti­ons­an­trie­bes er­reich­te. Dort ver­harr­te er mi­nu­ten­lang, und die Hit­ze schmel­zen­den Stahls seng­te die Ge­sich­ter der Män­ner.
    Ei­ne rie­si­ge Kern­ver­schmel­zungs­fa­ckel auf Was­ser­stoff­ba­sis, dach­te Gru­ne­wald be­täubt. Jetzt kön­nen wir nicht mehr ab­he­ben …
    Lang­sam wur­de die Wan­dung des ver­krüp­pel­ten Raum­schiffs rot­glü­hend. Der Schwe­de schrie und riß sich einen Ring vom Fin­ger. Man­zel­li stol­per­te wei­nend aus dem Schiff. Das Kraft­feld erstarb, die Ma­schi­nen kühl­ten wie­der ab, aber es war et­was Ge­bro­che­nes an den Män­nern, die jetzt war­tend da­stan­den. Das hef­ti­ge Schluch­zen Man­zel­lis war das ein­zi­ge Ge­räusch.
    Das feind­li­che Fahr­zeug – es war ein Ster­nen­schiff, wie sie jetzt sa­hen – blieb, wo es war, aber ein klei­nes An­ti­grav­floß lös­te sich aus sei­nem Rumpf und trieb nach un­ten. Ei­ni­ge Män­ner und ei­ne Frau stan­den dar­auf. Kei­ner der Ver­schwö­rer rühr­te sich, als das Floß auf­setz­te.
    Dann trat Gru­ne­wald einen Schritt vor und blieb mit hän­gen­den Schul­tern ste­hen. „Fe­lix“, sag­te er mit er­stor­be­ner Stim­me. „Pe­te, Hel­ga.“
    Man­del­baum nick­te. Der ein­sa­me Schein­wer­fer warf einen har­ten Schat­ten auf sein Ge­sicht. Er war­te­te auf dem Floß, wäh­rend drei schwei­gen­de Män­ner, die in der al­ten Welt Kri­mi­nal­be­am­te ge­we­sen wa­ren, sich zwi­schen die Kon­spi­ra­to­ren be­ga­ben und die Waf­fen ein­sam­mel­ten, die je­ne weg­ge­wor­fen hat­ten, als sie zu heiß wur­den. Dann ge­sell­te er sich zu den Po­li­zis­ten, Co­rinth und Hel­ga folg­ten ihm.
    „Habt ihr wirk­lich er­war­tet, daß ihr das hier pro­blem­los ab­wi­ckeln könnt?“ frag­te Man­del­baum mehr mü­de als vor­wurfs­voll und schüt­tel­te ver­ständ­nis­los den Kopf. „Un­se­re Be­ob­ach­ter hat­ten eu­re arm­se­li­ge, klei­ne Ver­schwö­rung fast von An­fang an un­ter Kon­trol­le. Es war ge­ra­de eu­re über­trie­be­ne Ge­heim­nis­tue­rei, die euch ver­ra­ten hat.“
    „Warum ha­ben Sie dann so lan­ge ge­war­tet?“ frag­te der Aus­tra­lier. Sei­ne Stim­me zit­ter­te vor Wut.
    „Zum einen, um euch von noch Schlim­me­rem ab­zu­hal­ten, zum an­de­ren, da­mit ihr an­de­re mit glei­chem Ge­dan­ken­gut um euch sam­melt und so für uns greif­bar macht“, er­klär­te Man­del­baum. „Wir ha­ben ge­war­tet, bis wir wuß­ten, daß eu­er Start be­vor­stand, und ha­ben dann ein­ge­grif­fen.“
    „Das war hunds­föt­tisch!“ schrie der Fran­zo­se. „Heim­tückisch. Ge­nau die Art von eis­kal­ter Lo­gik, die sich seit der Ver­än­de­rung her­aus­ge­bil­det und ent­wi­ckelt hat. Ich neh­me an, der lo­gi­sche, zweck­mä­ßi­ge Schluß liegt für Sie jetzt dar­in, uns zu er­schie­ßen.“
    „Aber nein“, ent­geg­ne­te Man­del­baum freund­lich. „Wir ha­ben so­gar einen Re­ak­ti­ons­dämp­fer ein­ge­setzt, wäh­rend das Me­tal­ler­hit­zungs­feld ar­bei­te­te, nur um zu ver­hin­dern, daß eu­re Pa­tro­nen ex­plo­dier­ten und euch ver­letz­ten. Schließ­lich wol­len wir von euch wis­sen, wer euch sonst noch un­ter­stützt. Und zu­dem seid ihr al­le aus­ge­spro­chen in­tel­li­gent, habt viel Ener­gie und Mut – seid al­so durch­aus von großem po­ten­ti­el­len Wert. Es ist nicht eu­er Feh­ler, daß die Ver­än­de­rung euch in den Wahn­sinn ge­trie­ben hat.“
    „Wahn­sinn!“ Der Rus­se spuck­te aus und zwang sich mit sicht­li­cher An­stren­gung zur Ru­he. „Sie be­zeich­nen uns als wahn­sin­nig!“
    „Al­so, wenn das Hirn­ge­spinst, daß ihr we­ni­gen das Recht habt, Ent­schei­dun­gen für die ge­sam­te Gat­tung zu tref­fen und sie ge­walt­sam durch­zu­set­zen, kein Grö­ßen­wahn ist, was ist es dann? Hät­tet ihr einen wirk­lich stich­hal­ti­gen Stand­punkt ge­habt, hät­tet ihr ihn der Welt auch früh ge­nug vor­le­gen kön­nen.“
    „Die Welt ist

Weitere Kostenlose Bücher