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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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inne – wahrscheinlich, weil Priti und ich ziemlich irritiert gucken. »Ja, heute sagt man Schokoladenstäbchen oder so, Hauptsache politischkorrekt, damit die Kinder nicht durcheinanderkommen und plötzlich anfangen, Marlboros zu futtern, oder irgend so ein anderer blödsinniger Grund, den unser Kontrollstaat sich ausgedacht hat!« Er zieht die Augenbrauen hoch und schnaubt leise. »Jedenfalls, ich habe mir diese Schokoladenstäbchen mit weißem Papier drum herum in die Nasenlöcher gesteckt, und im nächsten Moment weint sich dein Dad die Augen aus und hat eine dicke Beule auf dem Nasenrücken, und wie sich zeigt, steckt da eine Erbse.« Er blickt zu dem Bild von Dad, das auf dem Ehrenplatz auf dem Kaminsims steht, und lächelt. »Ich musste ihn in die Notaufnahme fahren. Den ganzen Weg dahin hat er geweint. Ich fühlte mich schrecklich.«
    »Was haben sie da gemacht?«, fragt Priti.
    »Sie haben ihn dazu gebracht, sie rauszublasen.«
    »Wie ging das denn?«
    »Ein Zauberkuss, so nannten sie es, glaube ich. Man schließt mit dem Finger das freie Nasenloch, macht den Mund zu und bläst durch die Nase aus. Die Erbse flog heraus und traf mich auf der Nase.«
    »Cool!«, sagt Priti.
    Opa schaut mich an. »Dein Dad fand das auch. Danach wollte er ständig Zauberküsse machen! Er sah damals genauso aus wie du jetzt, wie aus dem Gesicht geschnitten.« Er guckt ein bisschen traurig und schaut wieder auf das gerahmte Foto. Dann beugt er sich vor und schaltet den Ton des Fernsehers wieder ein.
    »Haben Sie etwas, das wir in die Schachtel tun können?«, fragt Priti.
    »Deine Oma hat das alles«, sagt er zu mir, aber es ist, als hörte er nicht mehr richtig zu.
    »Aber Sie müssen doch irgendetwas haben, das Sie uns geben können.«
    Das alte Pärchen im Fernsehen sitzt nun in der Auktion. Sie sehen zu, wie die Leute auf ihre Besitztümer bieten, und hoffen, mit einem stupsnasigen Häschen und ein paar Bierkrügen ein Vermögen zu verdienen.
    »Ich glaube, im Küchenschrank steht immer noch ein Glas Oliven«, sagt Opa leicht abgelenkt. »Deine Oma und ich mögen so was nicht. Nur Andrew hat sie gegessen. Die kannst du haben.«
    »Danke, Bens Großvater«, sagt Priti.
    Mir kommt es nicht besonders wahrscheinlich vor, dass Oma uralte Gläser mit Oliven im Küchenschrank aufbewahrt. Sie sagt immer, dass sie überflüssiges Zeug nicht leiden kann. Doch wie sich herausstellt, hat Opa recht. Da – ganz hinten im Schrank – steht das Glas. Das Mindesthaltbarkeitsdatum lautet FEB 2003 .
    »Essen solltest du die nicht mehr«, meint Priti. »Wahrscheinlich sind ihnen schon Beine gewachsen.«
    Wir stellen das Olivenglas in die Schachtel und schreiben auf, was Opa erzählt hat. Ich lege das Fernglas dazu, weil es Dad gehört hat. Dann kommen Oma und Jed zurück, und wir müssen die Schachtel unter meinem Bett verstecken.
    Später, als Priti gegangen ist und Jed schon schläft, schreibe ich die Liste von dem, was ich über meinen Dad gern wüsste, ab und lege sie dazu, und ich schreibe auch einiges davon auf, was ich über den 11. September 2001 herausgefunden habe. Dann stelle ich die Schachtel behutsam wieder unter mein Bett, wo niemand sie finden kann. Ich will nicht, dass Jed das Häschenpapier und diese Plastikglitzersteine sieht.

31. Juli
    »Ich weiß, was mit dir los ist«, sagt Priti zu Jed.
    »So, was ist denn mit mir los?«, fragt Jed. Den ganzen Vormittag haben wir im Park Wachtposten für Zara gespielt. Jetzt gammeln wir in einer der großen Betonröhren rum, von der aus wir am einen Ende das Wäldchen und am anderen Ende den Weg zum Haus der Muhammeds im Blick haben. Wir liegen auf dem Rücken, und Jed und ich stemmen unsere Füße gegen die Oberseite der Röhre, sodass uns das Blut direkt in den Kopf schießt.
    Priti rollt ihre Heelys an der Röhrenwand auf und ab wie ein Hamster im Laufrad. »Ich habe es im Internet nachgelesen«, antwortet sie Jed. »Du leidest unter EKE.«
    »Was soll das denn sein?«, fragt Jed.
    »Eltern-Kind-Entfremdung«, sagt Priti in einem Ton, der keinen Widerspruch zulässt. »Wenn ein Kind sagt, es möchte einen Elternteil nicht sehen, obwohl es das eigentlich doch will.« (Priti ist entschlossen, Jed und mich von unserem ganzen »emotionalen Ballast«, wie sie es nennt, zu befreien, ehe die Sommerferien vorbei sind.)
    »Ja, aber ich will meine Mutter wirklich nicht sehen«, sagt Jed. »Deswegen kann ich überhaupt kein EKG haben oder wie das heißt.«
    »Nein, du glaubst nur, dass du es

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