Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton

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ab?«, erwidert Priti. Sie hat ebenfalls die Hände in die Hüften gestemmt, und die beiden sehen aus wie ein großes und ein kleines Spiegelbild voneinander.
    »Übrigens hübsche Schlappen«, sagt Jed, der sich über den Rand der Plattform beugt und Zara angrinst.
    Zara wirft ihm nur einen wütenden Blick zu.
    »Zara glaubt noch immer, dass es okay ist, sich von dem Kerl, der ihren Cousin niedergestochen hat, den Verstand rausvögeln zu lassen«, sagt Priti. Mir fällt auf, dass sie ebenfalls flüstert und zischt. Sie mag wütend auf Zara sein, aber ihr Geheimnis schützt sie trotzdem.
    »Tyreese war das nicht!«, faucht Zara.
    »Bist du dir sicher?«
    »Wenn er es getan hätte, würde die Polizei ihn dann freilassen?«
    »Sie hatten noch nicht genügend Beweise gegen ihn, nur deswegen haben sie ihn gehen lassen!«, faucht Priti zurück.
    »Ja, weil es nämlich keine Beweise gibt, kleine Schwester!«
    »Doch, die gibt es, und wir werden sie finden und es dir beweisen.«
    »Na klar!«
    »Wenn wir beweisen können, dass er es war, servierst du ihn dann ab?«, zischt Priti.
    Sie starrt Zara an. Zara starrt zurück.
    »Ich dachte, er hätte sie abserviert?«, fragt Jed.
    »Als würdest du irgendwas von Beziehungen verstehen«, faucht Zara.
    »Der Ernstfall ist eingetreten«, sagt Priti. »Sie sind wieder zusammen.«
    »Und meine süße Schwester war darüber so angepisst, dass sie ihm eine MMS mit einem Bild von mir in Hochzeitskleidung geschickt hat – mit Kopftuch und allem!«, schimpft Zara.
    »Sexy!«, sagt Jed.
    »Alles andere«, erwidert Priti und schnaubt.
    »Tja, er hielt es für sexy«, sagt Zara mit einem leichten Zucken ihres Kopfes.
    »Und das ist ziemlich krank, wenn du mich fragst«, entgegnet Priti.
    »Was hast du für ein Problem? Willst du ihn für dich selbst? Ist es das?«
    »Ich steh nicht auf Kriminelle!«, entgegnet Priti. »Also, abgemacht?«
    »Was?«
    »Gibst du ihm den Laufpass, wenn wir beweisen können, dass er es getan hat?«
    Ich sehe von Zara in ihren Flauschpantoffeln und ihrem Minirock zu Priti, die einen gepunkteten Spielanzug trägt, den Zara ihr als Schweigegeld gekauft hat, dazu gestreifte Leggings und eine Hello-Kitty- Kappe und passende Legwarmer. Keine von beiden sieht aus, als wollte sie auch nur einen Zentimeter weit nachgeben.
    »Als würde ich mit dir Geschäfte machen!«, sagt Zara.
    »Gut!«, versetzt Priti. »Dann erzähle ich Mum und Dad von dir und Tyreese, ist das okay?«
    »Kannst du gern machen, aber dann steckst du genauso tief in der Tinte wie ich. Und wenn sie sich für einen Ehrenmord entscheiden, können sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.Wahrscheinlich bekommen sie dann Preisnachlass.« Zara wendet sich zum Gehen. »Halte dich bloß aus meinem Liebesleben raus!«, fährt sie Priti an.
    »War nett, in dein Top gucken zu dürfen«, ruft Jed ihr hinterher. »Darf ich mal fühlen, wenn ich über deinen Freund die Klappe halte?«
    Zara fährt herum und funkelt ihn an. »Wenn du nur ein Wort über ihn verlierst, dann sorge ich dafür, dass du für den Rest deines Lebens keine Freundin mehr brauchst, du kleiner Spanner!«
    Dann stürmt sie davon, aber sie verdirbt die Wirkung ihres Abgangs ein wenig, als sie mit ihren Pantoffeln auf der Wiese ausrutscht.
    »Warte nur, bis wir die unumstößlichen Beweise haben!«, ruft Priti hinter ihr her. Zara würdigt sie keines Blickes.
    »Was für Beweise?«, frage ich, als sie weg ist.
    »Keine Ahnung«, sagt Priti. »Aber ich konnte ihr doch unmöglich das letzte Wort lassen, oder?«

12. August
    Bald stellt sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist, Beweismaterial zu finden. Wir haben keine Spuren, keiner von uns weiß, wie man eine DNS-Analyse durchführt, wir können keine Zeugen vernehmen (wenn es überhaupt welche gibt), weil wir nicht allein von zu Hause wegdürfen, und wir können auch schlecht Tyreese verhören und ein Geständnis aus ihm herausholen, denn er wird wohl kaum reden, solange wir nicht ein paar wirksame Foltermethoden anwenden, und wir kennen keine einzige.
    Jed hält es für das Beste abzuwarten, bis Mik wieder mit Babysitten an der Reihe ist, und uns dann in den Park zu schleichen und zu hoffen, dass wir ihm begegnen. Aber heute ist Shakeel an der Reihe, also kommen wir damit nicht durch.
    Als es zu regnen anfängt, entdecken wir, dass das Dach des Baumhauses undicht ist, also geben wir unseren Beobachtungsposten auf und gehen in Pritis Zimmer. Wir reden darüber, wie im Fernsehen Verbrechen