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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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der sich verdächtig verhielt, vielleicht jemanden, der nicht zu der Party eingeladen war? Hat jemand euch angesprochen und versucht, mit euch zu reden?«
    Diesmal sagen Jed und ich genau gleichzeitig Nein.
    Danach gehen die beiden Polizeibeamten, aber ich höre, wie sie zu Oma sagen, sie bräuchten Adresse und Telefonnummer von Jeds Vater, weil sie ihn ebenfalls sprechen wollten.
    »Natürlich«, sagt Oma.
    Als sie die beiden zur Tür führt, fügt sie hinzu: »Ich fürchte nur, er hat ziemlich viel getrunken. Er vermisst das geregelte Leben bei der Armee, wissen Sie.«
    Ich drehe mich zu Jed und flüstere: »Warum hast du ihnen nicht gesagt, dass du wieder in den Park gegangen bist?«
    »Weil ich es nicht gemacht habe«, erwidert Jed.
    Ich bin mir nicht sicher, ob er damit meint, dass er nicht wieder in den Park gegangen ist, oder dass er ihnen nur nichtsgesagt hat. Er sieht mich aber so wütend an, dass ich weiß, weitere Fragen haben keinen Sinn, und ich lasse das Thema fallen.
    Als es Mittag wird, hören wir im Radio von Stevies Verschwinden. Ein bisschen später hält ein Kleintransporter auf der Straße, und ein paar Leute mit großen Kameras und Mikrofonen und dergleichen steigen aus.
    »Jetzt geht der Medienzirkus los«, sagt Opa, der die Sache zu genießen scheint. Er hat heute Vormittag nicht einmal den Fernseher eingeschaltet – zu Oma hat er gesagt, dass die Seifenoper da draußen viel interessanter wäre.
    »Ich nehme an, sie machen so einen TV-Aufruf«, sagt Opa. »Ob die Sanders wohl wissen, dass die Polizeipsychologen sich die Aufnahmen ganz genau daraufhin ansehen, ob ein Familienmitglied es getan hat?«
    »Was getan?«, frage ich.
    »Nichts«, sagt Oma und sieht Opa wütend an.
    »Sie umgebracht, meint er«, sagt Jed, der mich kaum eines Blick gewürdigt hat, seit die Polizisten gegangen sind.
    »Ich bin mir sicher, niemand hat Stevie getötet«, sagt Oma rasch. »Die Polizei wird sie schon bald sicher und wohlbehalten auffinden.«
    Opa hatte recht. Am Abend sind Stevies Eltern in den Nachrichten. Sie sitzen auf ihrer Couch und halten ein Bild von Stevie in der Hand, das erst kürzlich aufgenommen worden sein kann, denn sie ist darauf braun wie Schokolade. Stevies Mutter weintviel und sagt wenig. Ihr Dad sagt: »Wenn jemand irgendetwas weiß, das uns helfen kann, unseren Engel wiederzufinden, dann benachrichtigen Sie bitte die Polizei. Bitte.«
    »Wir wollen dich nur wiederhaben, Prinzesschen!«, sagt ihre Mutter am Ende.
    Dann sagt ihr Dad: »Wo immer du bist, Stevie, wenn du das hier siehst, wir haben dich lieb.«
    »Was denkt ihr?«, fragt Opa und stellt den Fernseher stumm, sodass wir nur noch das stille, tränenüberströmte Gesicht von Mrs. Sanders sehen. »Schuldig?«
    »Impf den Jungen doch nicht solche Ideen ein«, sagt Oma.
    »Überleg doch mal, Rita«, entgegnet Opa. »Wenn wir neben einem Kindermörder wohnen, wer ist dann sein nächstes Opfer?«
    »Liebling, bitte!« Sie nennt ihn nur Liebling, wenn sie richtig wütend ist.
    »Nach allem, was uns schon widerfahren ist, brauchen wir nicht noch eine Tragödie«, erwidert Opa.
    Im Fernsehen wird ein Reporter live übertragen, der vor dem Haus der Sanders steht. Jed und ich springen auf und sehen aus dem Fenster, und tatsächlich, da steht er in der Einfahrt, genau wie im Fernsehen.
    »Mach den Ton wieder laut, Opa«, sagt Jed.
    Opa drückt die Taste auf der Fernbedienung. »In Fällen wie diesem sind die ersten achtundvierzig Stunden entscheidend. Die Polizei verdoppelt darum ihre Anstrengungen«, sagt der Reporter. Es ist seltsam, ihn durch das Fenster zu beobachten und gleichzeitig seine Stimme aus dem Fernseher zu hören.
    »Das ist wirklich live«, sagt Jed. »Achte mal auf seine Lippen – daran erkennst du es.«
    Wir betrachten ihn beide genau. Beim Ton gibt es eine ganz kurze Verzögerung, er ist nicht hundertprozentig mit den Lippenbewegungen synchron. »Morgen werden Freiwillige aus der Nachbarschaft den Park durchkämmen, in dem Stevie zuletzt gesehen wurde.«
    »Meldet ihr euch freiwillig?«, fragt Jed Oma und Opa.
    »Ich finde, das sollten wir, Barry«, sagt Oma.
    Opa nickt nur, und ich weiß nicht, ob das Ja oder Nein bedeutet.
    »Was meinst du, sollen wir den Reportern von Shakeels Bombe erzählen?«, flüstert Jed. Wir beobachten beide weiterhin den Reporter, der jetzt nicht mehr gefilmt wird und Kaffee trinkt, den er in einer Thermosflasche mitgebracht hat.
    »Wieso?«
    »Weil ein Zusammenhang bestehen könnte.«
    »Ich

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