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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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das Gekreische mit ein.
    »Wir sind gleich zu Hause, Cam«, sage ich. »Und dann kriegst du ein bisschen Kakao und darfst dich hinlegen, wie klingt das?«
    Er antwortet mit noch lauterem Geschrei. Tanya wühlt in ihrer Tasche, fördert eine zerdrückte Rolle Smarties zutage und schüttelt sie. »Sind noch ein paar übrig«, sagt sie. Sie dreht sich um und wirft die Dose Harley zu. »Teil dir die mit Cam, okay?« Fast könnte man meinen, sie redet von einem Joint. Ich schaue in den Rückspiegel und sehe, wie sich Harley ein paar der Schokolinsen aus der Tube angelt und diese dann an Cameron weiterreicht. Es funktioniert. Die beiden sind verstummt, und wir haben es auch nicht mehr allzu weit.
    Den Rest der Strecke legen wir in relativer Schweigsamkeit zurück. Tanya und ich haben uns nichts mehr zu sagen, so viel ist klar. Als ich vor Harleys Haus anhalte, klettert Tanya aus dem Wagen und befreit ihren Schützling aus dem Sicherheitsgurt. Sie will schon gehen, da dreht sie sich noch einmal zu mir um und sagt: »Also … Danke, Christie.«
    »Schon gut«, erwidere ich. »Tut mir leid, dass ich dich so angefahren hab. Geht mich ja wirklich nichts an.«
    »Vergiss es«, sagt sie. »Jedenfalls danke, dass du uns abgeholt hast. Ich bin dir wirklich was schuldig.«
    »Kein Thema«, sage ich. Ich winke ihr zu und fahre davon. Mit einem Blick in den Rückspiegel stelle ich fest, dass Cameron ziemlich erschöpft aussieht. Ich muss ihn schnellstens ins Bettchen bringen. Offensichtlich hatten die Ärzte Recht: Er ist noch nicht bereit für die Welt da draußen – zumindest nicht für Tottenham.
    Als wir das Haus betreten, klingelt das Telefon. Ich habe Cameron auf dem Arm, schaffe es jedoch dranzugehen, bevor der Anrufbeantworter anspringt. Es ist Kate. Mein Timing war perfekt.  
    »Na, Sie haben sich aber Zeit gelassen«, sagt sie. »Wobei hab ich Sie denn gestört?«
    Kate : »Hab nur gerade die Wäsche aus der Maschine geholt«, sagt sie. »Sorry.«
    »Kein Problem. Hab mich nur um Cameron gesorgt. Er war irgendwie nicht sonderlich gut drauf, als wir gingen.«
    »Er schläft gerade«, sagt sie. »War wohl ziemlich müde, nehme ich an. Er ist wohl immer noch nicht so belastbar wie gewöhnlich … Wir läuft’s denn bei Ihnen? Wahrscheinlich ziemlich deprimierend, oder?«
    »Ach, es hat noch gar nicht angefangen. Die Beerdigung, die vor unserer stattfand, begann viel zu spät. Angeblich stand man im Stau. Einfach lächerlich. Hab noch nie gehört, dass ein Leichenwagen im Verkehr stecken geblieben ist.«
    Ich höre, wie Christie leise auflacht. Dabei war das gar nicht als Witz gemeint. Ich lache auch, verabschiede mich und lege auf. Der Regen hat aufgehört, und ich sehe Leute auf das Krematorium zugehen. Ich sitze im TT neben Marco. Es ist ein kleiner Wagen, und er ist nicht wirklich geeignet für zwei Leute, die sich nicht verstehen.
    Wieder starre ich durch die nasse Windschutzscheibe nach draußen. Es sind viele Trauergäste erschienen. Die meisten davon Männer. Ich vermute, viele von ihnen sind Journalisten. Paul war Politik-Kolumnist, und das ist ja immer noch eine ziemliche Männerdomäne, nicht? Die Leute scheinen jetzt reinzugehen. Vielleicht geht’s ja jetzt endlich los.
    »Komm«, sage ich. »Wollen wir’s hinter uns bringen. Und versuch, dich da drinnen ein bisschen zusammenzureißen, okay?«
    Ich greife nach dem Türgriff, aber Marco bewegt sich keinen Millimeter.
    »Was ist denn jetzt schon wieder los?«, frage ich.
    Keine Antwort.
    »Schau, wir gehen heute auf eine Beerdigung ; finde dich allmählich mal damit ab«, sage ich. »Du hast doch selbst gesagt, dass du den Mann kaum kanntest. Ich weiß wirklich nicht, warum du so ein Theater deswegen machst.«
    Ich steige aus dem Wagen und klopfe aufs Autodach, als Marco mir nicht folgt. Da entdecke ich Siobhan vor dem Krematorium und winke ihr zu.
    Siobhan : »Was für eine Überraschung«, sage ich zu Dom. »Kate ist auch gekommen.«
    »In Trauer sieht sie aber heiß aus«, meint Dom und inspiziert sie schamlos, als sie aus dem Wagen steigt. »Versucht sie mit dieser Aufmachung etwa, die Witwe auszustechen, oder was?«
    »Ich warne dich hier und jetzt, Sunny Jim, benimm dich verdammt noch mal«, zische ich. »Das hier ist weder die richtige Zeit noch der rechte Ort für deine Klugscheißereien.«
    »Wie wenig Nachsicht du doch mit mir hast«, bemerkt er mit gespielter Enttäuschung.
    »Weniger, als du denkst, Liebling.«
    Ich drehe mich zu Kate um, als diese

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