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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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heften an ihrem Körper die Pfunde.
    »Also ich geh noch nicht nach Hause«, sagt Rob. »Ich hab Zeit. Hab Jen gesagt, ich müsste Überstunden machen. Da kommt mir dieser Psycho gerade recht. In den Woods wird ’ne tote Tussi gefunden, und mein holdes Weib verbarrikadiert sich in unserem Haus und glaubt alles, was ich ihr erzähle.«
    »Worüber macht sie sich denn überhaupt Sorgen?«, frage ich. »Du wohnst doch nicht mal in der Nähe der Highgate Woods.«
    »Ach, du kennst doch Jen. Die braucht nur ’ne alte Sendung über Ted Bundy im Fernsehen zu sehen, schon verlässt sie wochenlang nicht mehr das Haus. Also gut, welche Schnecke soll’s denn sein.« Wieder checkt er die ausländischen Mädchen ab. »Die mit der Riesennase können wir abhaken, bleiben also noch die Blonde und die mit den Riesentitten.«
    Jenka : Zwei Männer an Nebentisch uns anstarren, aber Dasa und Marenka sie nicht beachten. Zu beschäftigt, zu reden über Arbeit. Sie Kellnerinnen bei Pizza Express auf Broadway. Sieimmer reden über Arbeit. Ich Fulltime-Au-pair und auch Putzfrau und Babysitter in Freizeit – ich oft nicht kann mitreden. Sie mich mitnehmen zu Pub, aber müssen gehen zur Arbeit gleich. Eigentlich ich nicht kann in Pub gehen um diese Zeit, weil muss aufpassen auf Freddy und Cosmo, Abendessen machen, Kinder baden und bringen ins Bett. Aber heute Ausnahme. Heute zum ersten Mal Privatlehrer für Französisch gekommen, deshalb Mum ist geblieben zu Hause, um zu treffen Lehrer und beobachten erste Schulstunde. Also ich hab frei.
    War ich niemals hier in Pub. Zu teuer. Dasa hat bezahlt erste Runde, ich bezahle letzte. Muss sparen Geld für Nasen-OP. Zwei Männer uns immer noch anstarren. Einer ist sexy, anderer bisschen fett. Beide Sportsachen tragen. Müssen absolviert haben Training in Fitness-Studio. Fitness-Studio in Tschechische Republik ist nur für Reiche. Sexy Mann aussieht wie Gewichtheber. Anderer Mann aussieht, als ob er nur schaut zu sexy Mann bei Gewichtheben.
    Fetter Mann steht auf, kommt zu uns und sitzt auf Stuhl. Er uns fragt: »Darf ich die wunderschönen Damen zu einem Drink einladen?« Doch er nicht mich ansieht. Er nur Dasa und Marenka ansieht. Dasa und Marenka austrinken, aufstehen und sagen: »Sorry, wir müssen gehen zu Arbeit.« Ich sehe an sexy Mann. Er telefoniert mit Handy, aber danach er vielleicht auch kommt an Tisch. Ich trinke aus und sage zu fetter Mann: »Bitte, Sie kaufen mir Drink, danke.«
    Keith : Als Rob zu den drei Ausländerinnen rübergeht, klingelt mein Handy. Wahrscheinlich Pam, die wissen will, wann ich nach Hause komme. Verdammter Mist, hoffentlich will sie nicht wieder mit mir in die Kiste steigen. Ich checke das Display. Es ist nicht Pam, dafür ’ne andere, noch viel nervigere Tussi.
    »Hi, Lynn«, sage ich. »Was gibt’s?«
    »Mann, ich hatte gerade ’nen Geistesblitz!«
    Sie klingt ziemlich aufgeregt. Grundgütiger Gott, wenn es was Schlimmeres gibt als einen weiblichen Cop, dann ist es ein weiblicher Cop mit ’nem Geistesblitz!
    »Erinnerst du dich noch an unsere Streife vom letzten Donnerstag? Kurz bevor der Einsatzbefehl für die Woods reinkam?«, fragt sie. »Erinnerst du dich noch an den Bruder, der an der Haltestelle bei Woolworth gestanden hat?«
    »Ähm, nein«, sage ich. »Welcher Bruder?«
    »Na, dieser schwarze Junge. Du hattest gerade telefoniert, aber ich hab ihn gesehen. Dreadlocks bis runter zum Arsch. Na, klingelt’s?«
    Ich höre ihr nicht wirklich zu, beobachte stattdessen Rob, der baggert, was das Zeug hält. Die beiden hübschen Mädels schnappen sich ihre Taschen und können gar nicht schnell genug von hier verschwinden. Aber die Tussi mit der Hakennase bleibt sitzen. Gute Arbeit, Rob.
    »Hörst du mir zu, Keith?«, fragt Durham durchs Telefon.
    »Sorry, was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, der hatte keine Schnürsenkel in den Schuhen. Hab dich damals schon drauf aufmerksam gemacht, erinnerst du dich?«
    »Ach ja?«
    »Also wirklich, Keith. Zehn Minuten später waren wir in den Woods und haben das tote Mädchen gefunden, das mit einer dünnen Kordel erdrosselt worden war.«
    Ja, und du hast dich praktisch über der Leiche erbrochen, füge ich im Geiste hinzu.
    »Vielleicht wurde sie ja mit einem Schnürsenkel erwürgt –«
    »Moment, Durham«, unterbreche ich sie. »Das Opfer wurde mit einer Wäscheleine stranguliert.«
    »Wäscheleine?«, fragt sie lahm.
    »Ja, du weißt schon. So ein Ding, an das man seine nassen Unterhosen hängt. Rob hat’s mir

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