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Der Nussknacker - Reise durch ein Jahrhundert

Der Nussknacker - Reise durch ein Jahrhundert

Titel: Der Nussknacker - Reise durch ein Jahrhundert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sobo
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herausstreckte. Offenbar war sie so frech wie eh und je.
    »Na, ihr Langweiler. Wie wär’s mit Baden am Weiher im Wald?«
    Sie fuhren zu dritt auf den mittlerweile reparierten zwei Rädern zum Mückensee in dem kleinen Wäldchen hinter der Bergarbeitersiedlung. Karl und Fred fuhren, und Maya saß abwechselnd auf der Stange von Karls und Freds Rad. Ihre langen Haare wehten den Jungs ins Gesicht, sodass sie kaum etwas sahen und mehr als einmal beinahe in den Graben gefahren wären.
    »Pass doch auf, du Dödel!« Maya kreischte und lachte, dass sich Fred und Karl am liebsten die Ohren zugehalten hätten.
    Sie fuhren über die Asche- und Kieswege in der prallen Sonne. Die offenen Hemden flatterten im Wind, und Mayas Rock drohte jeden Augenblick in die Speichen gezogen zu werden.
    »Fahr doch mal freihändig!«, rief Maya, die auf der Stange von Karls Rad saß. »Traust dich nicht, was?«
    »Zu gefährlich.«
    »Quatsch, mach schon.«
    Karl nahm eine Hand vom Lenker.
    »Na, geht doch! Los, die andere auch.«
    Karl zögerte, und Fred ließ ihn nicht mehr aus den Augen.
    »Feigling! Feigling!«
    Karl nahm auch die zweite Hand vom Lenker und fuhr jetzt, zwar wackeliger als zuvor, aber immerhin freihändig.
    Maya klatschte in die Hände. »Bravo!«
    Fred dagegen fuhr vor lauter Starren in den Graben. Maya kreischte wieder vor Lachen. Auch Karl schmunzelte vor sich hin.
    »Mist!«, fluchte Fred.
    Karl hielt an. Maya sprang von der Stange und setzte sich auf die von Freds Rad.
    »Na los, jetzt du!«
    * * *
    Am Mückensee angekommen, befahl Maya: »Weggucken!«
    Karl und Fred hielten sich die Hand vor das Gesicht. Maya zog sich bis auf die Unterhose nackt aus. Noch ehe Fred und Karl heimlich an den Fingern vorbeispicken konnten, war sie schon mit lautem Geschrei kopfüber in den See gesprungen, dass eine Fontäne fast bis zum Himmel schoss.
    »Jetzt ihr!« Sie patschte mit der flachen Hand auf das Wasser, dass es nicht minder hoch spritzte.
    Hin- und hergerissen zwischen Scham und Verlegenheit, standen Fred und Karl noch immer in ihren Klamotten am ufer.
    »Ausziehen!«
    Es klang wie ein Befehl. Widerspruch war zwecklos. Noch ehe Maya »Feiglinge« rufen konnte, rissen die beiden sich schon die Kleider vom Leib, so schnell sie konnten, und flitzten ins Wasser.
    Kaum waren sie dort angekommen, tunkte Maya ihnen in ihrer resoluten und überhaupt nicht ängstlichen Art auch schon den Kopf unter, bis es Fred und Karl zu bunt wurde. Sie taten sich zusammen und zogen nun Maya unter Wasser. Sie kreischte, schrie und schlug um sich, als hätte sie Angst, für immer auf den Grund des Sees gezogen zu werden. Wie es aussah, hatte sie ein Gespür für großes Schauspiel. Aber Fred und Karl schienen immer mehr Spaß an diesen Spielereien zu bekommen.
    Als sie erschöpft waren, legten sie sich ans ufer auf die mitgebrachte Decke, die für drei fast zu klein war, und ließen sich die Wassertropfen langsam von der Sonne trocknen.
    Alle drei lagen auf dem Bauch, Maya in der Mitte, links und rechts die Jungs. Alle drei rückten eng zusammen, sodass ihre Beine sich ab und an berührten. Als der Rücken trocken war, drehte Maya sich ganz selbstverständlich um und legte sich auf den Rücken, sodass ihre kleinen nackten Brüste sich jetzt frech der Sonne zuwandten. Fred und Karl schwitzten noch mehr. Nicht nur wegen der brütenden Hitze.
    Alle drei schwiegen. Hin und wieder quakten Frösche, oder Grillen zirpten.
    Jetzt einfach aufrichten und Maya unverhohlen angucken, das wär’s! So ähnlich mussten die Gedanken der Jungs gewesen sein, das war mir klar. Aber natürlich trauten sie sich nicht. Sie lagen noch immer wie tot auf dem Bauch und bewegten sich keinen Millimeter.
    Nicht einmal der Kopf oder die Augen drehten sich heimlich in Mayas Richtung. Sie lagen wie Steine auf dem Bauch, bis ihnen der Rücken von der Sonne brannte.
    Erst als Maya wieder mit lautem Getöse aufsprang und sich ins Wasser stürzte, änderten sie rasch ihre Position. Sie legten sich blitzschnell auf die Seite, die Beine angewinkelt, und schauten Maya beim Schwimmen zu. Maya schwamm eigentlich nicht, sie glitt: anmutig, elegant wie ein Fisch. Ein schöner Fisch. Der schönste.
    »Schön«, flüsterte Karl, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Ja, sehr schön«, kam von Fred, ohne dass auch er die Lippen benutzte.
    Die Jungs sahen Maya durch die Augenschlitze hindurch interessiert zu. Von Mayas Körper war vom Kinn abwärts nichts zu erkennen. Nur ihr Kopf mit den

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