Der Orden des Blutes (German Edition)

auch nicht mehr erscheinen."
    Theron setzte an, ihm zu antworten als Lärm erklang: Stimmen am Westeingang des Tempels. Theron und Vorden griffen sofort zu ihren Waffen. "Wartet hier!" rief Vorden den anderen dreien zu. Gemeinsam spurteten er und Theron Richtung Westeingang.
    Das lass ich mir nicht entgehen. Die beiden werden mich eh nicht sehen.
Leise verschwand Ceres und schlich den beiden hinter her. Khelban wunderte sich kurz über ihr Verschwinden. "Mach dich bereit, Eldur, falls unsere Feinde uns gefunden haben müssen wir schnell hier fort." Eldur grummelte irgendetwas Unverständliches, setzte sich dann aber langsam auf und rieb seine müden Knochen.
     
     
    Theron rannte gemeinsam mit dem alten Mann Richtung Westen. Unter den Augen der toten Götter passierten sie den westlichen Pilgerweg. Die Reste der Statuen und alten Tongefäße pflasterten ihren Weg mit Scherben. Das Gebrüll, das sie gehört hatten, währte nicht lang und war inzwischen wieder verstummt. Da sahen sie ihn.
    Einen drecküberzogenen, aber sehr lebendigen Zwerg. Er war um die Ein Schritt dreißig groß schätzte Theron. Sein Haar war schulterlang und zu kleinen Zöpfen verflochten in denen sich kleine Pflanzen und Äste verfangen hatten. Der Bart war für einen Zwergen untypisch kurz und umrahmte sein Gesicht nur leicht.
    Die Kleidung war vor dem Sumpfbad von guter Qualität und fein verziert gewesen. Jetzt war Sie nur noch ein brauner Sack. "Da ist er ja." meinte Theron kurz angebunden.
    Der Zwerg sah zu ihnen auf. Er war noch nicht ganz bei Atem. Er hatte sich wohl eine Verfolgung mit den Männern Mor Gartais geliefert. "Ageran." Er musste kurz Luft holen und setzte erneut an. "Ageran, Thartoxs Sohn, ist mein Name. Wenn ich mich nicht irre, müsst ihr Sir Vorden sein."
    Er ging auf ihn zu um ihm die Hand zu schütteln. Theron ergriff die Hand, schüttelte aber den Kopf. "Dies hier ist der Mann, den ihr sucht.' und deutete auf Vorden. "Mein Name ist Theron."
    Damit hatte er Agerans Aufmerksamkeit verloren. "Dann seit ihr der Kopf dieser Truppe. Sehr erfreut, Euch kennen zu lernen." Ageran schüttelte begeistert Vordens Hand. "Wo sind Iria und Therdin?" fragte er. Ageran zögerte einen Augenblick.
    "Sie haben es leider nicht geschafft. Am Rande des Sumpfes überfielen uns die Schergen Mor Gartais. Iria hat mir die Flucht ermöglicht." Er setzte direkt nach. "Aber ohne mein Einfallsreichtum wäre ich ihnen nicht entkommen." Agerans weitere Worte erreichten Vorden bereits nicht mehr.
    Iria und Therdin tot. Keltwin hatte sich vor der großen Aufgabe gedrückt. Dann bin nur noch ich allein übrig.
Seine Gedanken überschlugen sich, während Ageran Theron von seinen Heldentaten erzählte.
    Sie hatten alle ihre karge Mahlzeit beendet und warteten darauf, dass er zu sprechen begann.
Auch wenn ich nun der einzige Ritter des Ordens bin, so haben zumindest alle drei möglichen Erben Tyros überlebt.
Sein Blick blieb kurz an Eldur hängen.
    Falls sein Vater einen Teil der Essenz Hecerons an ihn weiter gegeben hatte, kann ich auch mit ihm noch etwas anfangen. Trotz seiner überheblichen Art kann ich ihn formen.
    "Jetzt, wo wir alle versammelt sind ist der Zeitpunkt gekommen, euch meinen Plan zu unterbreiten." Er wartete einen Augenblick ab, und fuhr dann fort. "Wie ihr drei schon erfahren habt, vermute ich, dass ihr alle Erben der Essenz Tyros seid. Warum ist das wichtig fragt, ihr euch, und woher weiß ich, dass ihr die Drei seid und niemand anders."
    Alle Drei nickten stumm, während Theron und Eldur aufmerksam zu hörten. "Eine der Gaben, die mir gegeben wurde, ist die, dass ich jederzeit jemanden erkenne, der das Blut der Götter in sich trägt. Und bei euch drei deutet alles darauf hin, dass ihr die Erben der für ausgestorben erachteten Blutlinie des Tyros seid."
    Er ließ die Information einen Moment wirken und sprach dann weiter. "Aber warum benötigt der Orden unbedingt euch. Ganz einfach. Unser Feind, der Kriegsherr Mor Gartai, ist auf der Jagd nach den Erben Tyros. Er versucht, die Essenz aller zehn Götter in sich zu vereinen, um so ihre Macht an sich zu reißen. Neunmal war er bereits erfolgreich. Nur das Blut Tyros fehlt ihm noch."
    "Und wir sollen ihn aufhalten. Verstehe ich das richtig?" unterbrach ihn Khelban ungläubig. "Das ist verrückt!" stieß Ceres hervor, während sie sich aufschwang. "Wir sind keine Helden. Keiner von uns besitzt irgendwelche übermenschlichen Kräfte. Ohne mich." ihre Augen glitzerten ihn herausfordernd