Der Orden des Blutes (German Edition)
gezählt habe."
"Ob 20 oder 40 macht keinen Unterschied." Theron traute seinen Ohren nicht
. Was erzählte der Zauberer grade
? Sein ungläubiger Blick sagte alles. "Folgt mir." sagte Ryerian. "Es wird Zeit, dass wir uns mit unseren Verbündeten treffen." Mit weit ausholenden Schritten verschwand er im Unterholz.
Vorden hatte sich inzwischen wieder zusammengerissen und folgte ihm bereits.
Wo bin ich hier bloß hinein geraten. Das hier ist diese mickrige Belohnung inzwischen auf gar keinen Fall mehr Wert.
Auf leisen Sohlen passierte sie ungesehen den ungeschlachten Soldaten, der Wache hielt. Eigentlich wollte sie vom Turm aus direkt in den Wald fliehen, aber der Weg war versperrt gewesen. Inzwischen hatte ihr Weg sie tiefer in die Ruinen Imvoras hinein geführt. Linkerhand befand sich eine alte, eingestürzte Markthalle und vor ihr lag ein großer Platz. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie geschäftig es hier einst zu ging.
Die ganze Zeit über plagte sie ihr Gewissen dass sie die anderen Drei zurück gelassen hatte. Auch wenn sie ihre Eigenheiten hatten, hatte keiner von ihnen das vor ihnen liegende Schicksal verdient.
Naja, lieber sie als ich,
versicherte sie sich erneut. Sie setzte über ein großes Trümmerstück hinweg und blickte direkt in die feurig schimmernden Augen eines Schattenhundes. Sie streckte ihre Hand abwehrend vor sich. "Guter Hund." flüsterte sie leise.
Ein dunkles Knurren antwortete ihr und der Hund kam ihr langsam entgegen.
Das wird nichts, jetzt muss ein anderer Plan her.
Sie griff hinter sich, erfasste einen kleinen Stein und schleuderte ihn fest in Richtung des Hundes.
Bevor der Stein auftraf, war sie bereits wieder auf den Beinen und sprintete über den Platz. An dem Jaulen hinter ihr hörte sie noch, dass sie getroffen hatte. Aber der Hund war bereits hinter ihr. Sie rannte so schnell es ging und vermeinte schon den Atem des Hundes in ihrem Nacken zu spüren.
Geschickt hüpfte sie über mehrere kleine Trümmer und schlitterte um die niedrige Mauer rechts von ihr. Ein langer Schatten fiel über sie hinweg und ein kalter Hauch wehte ihr entgegen.
Vor ihr stand einer der Verfluchten. Die leblosen Augen schienen durch sie hindurch zu blicken. Durch den zerrissenen Brustkorb konnte sie die Reste seiner Organe erkennen.
Oh nein. Bitte, du siehst mich nicht,
flatterte es durch ihren Kopf. Aus ihrer Flucht hinaus gerissen schien dieser bösartige Blick sie auf die Stelle zu bannen, an der sie grade stand. Langsam erhob sich der verfallene Krieger und griff nach seiner schäbigen, alten Klinge.
Ceres konnte sich noch immer nicht rühren. Da wetzte der Hund um die Ecke herum. Der Verfluchte erblickte ihn sofort und zog mit einem kratzenden Geräusch sein Schwert. Knurrend und sprungbereit kauerte der Schattenhund hinter Ceres.
Mit einer geschmeidigen Bewegung, die sie ihm gar nicht zu getraut hätte, stieß der Verfluchte sein Schwert in den Warmen Körper des Hundes.
Der Bann fiel kurz von ihr ab und sie hechtete hinter die nächsten Trümmer in Deckung. Hinter ihr hörte sie das gequälte Aufschreien des Hundes. Sie vermeinte auch sein Grauen zu hören, als seine Seele aus seinem Leib herausgerissen wurde.
Reiß dich zusammen, sonst bist du die nächste
. Zunächst vergeblich, dann aber immer besser, gelang es ihr, ihr Zittern unter Kontrolle zu bringen. Vor ihr tauchte im Mondlicht erneut der Verfluchte auf.
Diesmal kann ich ihm nicht entkommen. Lass es wenigstens schnell vorbeigehen.
Sie kniff die Augen zusammen und wartete auf den tödlichen Hieb. Als der nach einigen Atemzügen noch immer nicht erfolgt war, öffnete sie vorsichtig die Augen und blickte vor den Oberkörper des Untoten.
Er stand über sie hinweg gebeugt und blickte sich verwirrt auf dem Hof umher. Scheinbar suchte er sie. Dann bewegte er sich langsam von ihr fort und verschwand in den Schatten. Ceres stieß heftig die Luft aus. Ungewollt hatte sie den Atem angehalten gehabt.
Wie hatte er mich übersehen können? Ich war doch direkt vor ihm! Egal. Ich lebe noch,
freute sie sich.
Und jetzt gehe ich zurück und hole die Anderen da heraus. So ein Schicksal wie dieser Hund hatte niemand verdient.
Mit einem grausigen Gefühl, als sie an den Todesschrei des Hundes dachte, begab sie sich vorsichtig zurück zu dem Turm, in dem ihre Begleiter gefangen waren.
Ryerian hatte sie tiefer in den Imvora umliegenden Wald hinein geführt. Die Bäume wurden immer älter und das Unterholz immer
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