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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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schrie wieder auf. »Cliff!« Aber er war bewußtlos. Aus aufgerissenen Augen starrte Molly den Sleeth an. Er bewegte Cliff. Warum? Sie erfuhr den Grund sogleich. Das Transflex-Feld flackerte erneut, und die schwere Verstrebung erhob sich von Hawks Unterleib, schwebte seitwärts, rotierte majestätisch und krachte dann auf eine Geröllhalde hinab. »Danke«, flüsterte Molly zum Sleeth, obwohl sie wußte, daß er sie nicht verstand. Sie kümmerte sich um Hawk. Er war schwer verletzt, aber er lebte. Blut hatte er kaum verloren, aber die Beine mußten schlimme Brüche erlitten haben. Sobald sie eines nur ein bißchen bewegte, stöhnte er trotz seiner Bewußtlosigkeit laut auf, sein Gesicht zuckte. Er brauchte dringend ärztliche Behandlung. »O Cliff!« Sie schluchzte. »Hättest du nur nicht ...«
    »Laß ihn.« Vom Höhleneingang ertönte die Stimme des Reefers. »Du bist kaum weniger schlimm dran als er.«
    »Reefer! Hilf mir! Cliff ist ernstlich verletzt, wir müssen ihn nach Wisdom Creek bringen.« Plötzlich bemerkte sie, daß er recht hatte. Sie hatte gehustet, ohne es zu merken, und hustete noch immer. Ihr Körper mit seinen zahlreichen Quetschungen und Schrammen schmerzte schrecklich.
    »Und wie?« grollte der Reefer.
    »Ich weiß es nicht.« Benommen schwankte sie. »Wir müssen ihn wenigstens nach draußen tragen. Hier wird er ersticken.«
    Vorsichtig trat der Reefer näher. Molly sah, daß er ebenfalls verletzt war; seine Augen blickten stumpf vom Schmerz, und in seinem Bart klebte Blut. Er beugte sich über Hawk und musterte ihn, berührte ihn jedoch nicht. »Unmöglich.«
    »Du mußt ihm helfen!«
    »Wir können ihn nicht bewegen. Wäre der Sleeth zugänglich ... aber in dieser Verfassung gehorcht er nicht. Kann's ihm nicht verübeln. Wir haben schon manches gemeinsam durchgestanden, aber mit einem Stern hatten wir noch keinen Verdruß.«
    »Stern? Was für ein Stern?«
    »Die Sonne, Mädchen. Sie hat uns mit Plasma beschossen. Ich glaube, wir haben uns in ernste Schwierigkeiten gebracht.« Der Sleeth schwebte in der Nähe und summte böse. Plötzlich stürzte er auf sie zu. Der Reefer sprang zur Seite, und der Sleeth torkelte an ihm vorüber und zur Höhle hinaus, als habe ihn ein Wirbelsturm ergriffen. »Da siehst du's!«
    »Dann müssen wir beide ihn tragen.«
    Der Reefer spie in den Dreck. »Geht nicht. Wir würden ihm umbringen.«
    »Aber was können wir denn tun? Reefer, bitte!«
    Der Reefer wich ihrem Blick aus und starrte in den Qualm, der sich durch die Höhle auswärts wälzte. »Nur eines«, grollte er. »Ihn erschießen. Besser für ihn als zu verbrennen.«
    Dem Outsider wurde der Sleeth langweilig, und er ließ ihn fahren. Beiläufig untersuchte er den Zustand der strahlungsfreien Materieansammlungen, die die plasmischen Emissionen der Sonne gewaltsam deformiert oder zerschmettert hatten. Er vermochte sie nicht als Instrumente und Maschinen zu identifizieren, aber er begriff, daß sie durch die Schäden außer Betrieb geraten waren und die chemischen Reaktionen, die nun stattfanden, sie weiterhin zerstörten. Nach einigen Nanosekunden des Nachdenkens konstatierte er, daß der Hitzeauftrieb ihn empor zu den strahlungsintensiven Massen trug, von denen als Lebewesen zu denken er noch nicht gelernt hatte. Er besaß jedoch Klarheit darüber, daß jene Art von Gewalt, die all die Maschinen beschädigt hatte, auch sie vernichten konnte. Und er spürte, daß eine der Strahlungen deutlich an Intensität verlor. Der junge Outsider fand, daß es interessant wäre, nun etwas Neues zu unternehmen. Er hatte den strahlungsfreien Materieklumpen von der noch schwach strahlenden Masse entfernt, die Cliff Hawk hieß, indem er den Sleeth als Werkzeug benutzte. Dieses Spiel hatte ihn enttäuscht. Nichts hatte sich daraus ergeben. Aber was, überlegte er, würde geschehen, wenn er etwas von der Strahlung absorbierte?
    Dieser Gedanke erregte den Outsider. Weshalb, das verstand er nicht. Noch immer hatte er das Gefühl des Hungers nicht erkannt.
     
    Zunächst verursachte der Roboter eine neue Verzögerung, indem er eine scheinbar endlose Nachricht zum Deneb durchgab. »Almalik!« Quamodian stöhnte. Er blickte auf seine Armbanduhr, rechnete hastig in terrestrische Äquivalente um und knurrte vor Wut. »In drei Stunden ist der Sternentag vorbei. Dann bin ich nicht länger auf guten Willen angewiesen. Aber Molly benötigt meine Hilfe jetzt .«
    »Monitor Quamodian, bitte schweigen Sie«, trällerte der Roboter. »Ich

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