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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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führe gerade eine ungemein interessante Diskussion mit drei Bio-Sternenbrüdern auf einem Planeten des Systems Deneb, acht Robotern und dem Stern 61 Cygni.«
    »Zu einem solchen Zeitpunkt erlaubst du dir Plaudereien!« brüllte Quamodian.
    »Nun gut. Da Sie die Diskussion ohnehin durch Lärmentwicklung stören, können wir genauso gut aufbrechen. Bitte folgen Sie ...« Aber dazu war es bereits zu spät, denn Quamodian lief zur Tür hinaus, Rufe hinterdrein. »Ich habe Ihren Flugapparat instruiert, daß die Flugbeschränkung im Rahmen meiner religiösen Aktivität in diesem Fall aufgehoben werden darf«, rief der Roboter ihnen nach, indem er seine Lautstärke erhöhte.
    Quamodian und der Junge kletterten in den Gleiter. »Vorwärts! Wir folgen dem Roboter.«
    »Sehr wohl, Mr. Quamodian«, bestätigte der Gleiter. »Die Genehmigung ist schon erteilt.« Er hob ab, drehte bei und nahm Kurs auf den Roboter, der in seinem Transflex-Feld einige Meter über der Sternenkirche hing. Quamodian spähte voraus, während sie flogen. Inzwischen war es Nacht. Klar leuchteten Sterne über den Bergen. Nur im Westen war noch ein schwacher blutiger Glanz vom zornigen Rot der Sonne erkennbar.
    Plötzlich ergriff der Junge Quamodians Arm. »Dort, Prediger, sehen Sie's? Dort haben die Sonnenblitze eingeschlagen.«
    »Ich sehe es. Gleiter, können wir nicht schneller fliegen?«
    »Nein. Wenn ich schneller fliege, überhole ich den Robot-Inspektor. Es ist noch Sternentag, und der Robot-Inspektor wünscht den Frieden des Sternentages nicht durch einen sonischen Knall zu beeinträchtigen. Wir fliegen dicht unterhalb der Schallgrenze. Aus diesen Gründen können wir nicht schneller fliegen, Mr. Quamodian. Außerdem sind wir bereits am Ziel.«
    Der Gleiter setzte sie am Hang ab, weil der Robot-Inspektor eine Landung näher am Höhleneingang nicht zuließ. Quamodian und Rufe sprangen ins Freie. »Bitte warten Sie«, summte der Roboter. »Ich erkunde das Areal.«
    Aber Quamodian gedachte nicht, noch länger Rücksicht auf die Wünsche des Robot-Inspektors zu nehmen. Er erklomm den Hang, untersuchte ein Fahrzeugwrack – die Trümmer von Mollys Auto –, überzeugte sich davon, daß sie weder darin noch irgendwo in der Umgebung lag, und stürmte weiter aufwärts. Sein Herz wummerte, sein Atem rasselte. Er eilte, obwohl er einsah, daß die Zeit zur Eile nun vorüber war, denn das Unglück war längst geschehen. Dunkler Qualm wälzte sich aus der Höhle, der nach verschmortem Plastik und tausenderlei anderen verbrannten Stoffen stank. Niemand befand sich in Sicht. »Molly! Bist du hier?«
    »Sie hält sich in einer Entfernung von fünfzig Meter zu Ihrer Rechten auf, Monitor Quamodian«, sang der Roboter. »Direkt oberhalb Ihres gegenwärtigen Standorts.« Quamodian kletterte weiter. »Warten Sie! Dort oben sind ein Weltraumgeschöpf und ein Outsider, deren Verhalten sich nicht abschätzen läßt. Erlauben Sie mir, sie zunächst zu studieren.« Quamodian gab keine Antwort. Er rutschte auf Geröll aus, ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht wiederzuerlangen. Dann glitt ein Geschöpf wie ein riesiger schwarzer Krake in einem Transflex-Feld durch den Qualm auf ihn zu. Im schwachen Licht der Sterne sah er den Schimmer großer Augen. »Monitor Quamodian«, schnurrte der Roboter, »das Wesen ist ein Sleeth. Ich warne Sie, halten Sie Abstand!« Plötzlich spürte Quamodian einen kupfrigen Geschmack im Mund. Ein Sleeth. Er hatte von diesen Kreaturen gehört, deren ganze Beschaffenheit nur zum Töten taugte. Wenn er angriff, gab es keine Hoffnung.
    Doch der Sleeth hegte diese Absicht anscheinend nicht. Er lauerte über dem Gipfel und beobachtete. Dann, wie zum Ausdruck seines Einverständnisses, stieg er empor und verharrte erst wieder in einer Höhe von hundert Metern. Quamodian verschwendete keinen weiteren Gedanken an ihn, kletterte, lief, erreichte die Höhle, fiel neben dem Mädchen, das ihn quer durch das halbe Universum gerufen hatte, auf die Knie. »Molly! Was hat sich ereignet?«
    Sie sah ihn verwundert an – wie ein Kind, das aus dem Schlaf erwacht. Ihr Gesicht war zerschrammt und blutbesudelt, die Kleidung zerfetzt. Dann lächelte sie. »Andy Quamodian«, flüsterte sie. »Ich hätte wissen müssen, daß du kommst.« Und begann zu weinen, als bräche ihr Herz.
    »Robot-Inspektor!« brüllte Quamodian. »Wo steckt diese blödsinnige Maschine?«
    »Weg, Prediger«, sagte ein dünnes Stimmchen. »Einfach abgezischt, ohne ein Wort.«
    »Du

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