Der Pakt
bedeutete, sobald sie etwas angefangen hatte, gab es kein Zögern mehr.
Als sein Kopf in ihrem Schoà lag, stellte sie fest, dass sie jetzt festsaÃ, aber sie konnte Alan sowieso nicht allein lassen, solange er diesen Anfall hatte. Allerdings konnte sie so auch keine Hilfe holen.
Sie konnte nur zusehen, wie sich sein Körper in scheinbar Hunderten von Krämpfen wand, wie eine Schmerzwelle die andere überrollte und er das Gesicht abwandte, während sie ihm übers Haar strich. Das schreckliche Stöhnen, das sich seiner Brust entrang, ging immer weiter, und er klang hilflos und erschöpft.
Sie hatte das Gefühl, als würde es ewig dauern, doch ganz plötzlich war es vorbei. Der Abendhimmel war grau und Alans Haut sah im Dämmerlicht aschfahl aus. Sein Körper zuckte immer noch ein wenig von den letzten Schmerzwellen, aber die schreckliche Anspannung war endlich von ihm gewichen.
Er blinzelte sie an. Seine Brille war verrutscht und er wirkte leicht verwirrt.
»Cynthia?«
»Was zum Teufel war das?«, fragte Sin.
Alan rappelte sich mühsam hoch und rutschte ein Stück beiseite. Sin war von seiner Energie beeindruckt, allerdings weniger begeistert von der Tatsache, dass offenbar das Erste, woran er dachte, nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte, war, von ihr wegzukommen.
Alan sah aus, als ob er aufstehen wollte, blieb dann jedoch vernünftigerweise noch sitzen. Er wischte sich den Schweià von der Stirn und zuckte selbst bei dieser Bewegung zusammen.
»Das waren die Magier.«
»Der Zirkel des Aventurin«, erkannte Sin. »Sie foltern dich!«
Alan lächelte müde, als wolle er sie davon überzeugen, dass es nicht so schlimm war, wie es offensichtlich aussah.
»So in etwa, ja.« Er strich sich gewohnheitsmäÃig das Haar zurück, wobei seine Finger zitterten. »Jetzt kriege ich dich wohl gar nicht mehr dazu, mir zu glauben, dass du mir nichts schuldest, nicht wahr?«
»Nein«, antwortete Sin, denn genau so war es.
Sie hatte sowieso gewusst, wie viel sie ihm schuldete. Jetzt hatte sie einen weiteren Beweis, einen Beweis, noch viel schrecklicher, als sie je befürchtet hatte. Das hätte auch Toby geschehen können, es hätte ihr kleiner Bruder sein können.
Ihr fiel ein, warum er das sagte.
»Keine Angst«, meinte sie und hob das Kinn. »Ich werde dich nicht sexuell belästigen. Du bist gerade nicht sehr attraktiv.«
Alan lachte leise auf. »Wohl eher nicht.«
»Wie fühlst du dich? Warum tun sie das?«
»Entsetzlich«, gab Alan prompt zu. Wie beim BogenschieÃen schien er es auch hier nicht darauf anzulegen, seinen Siegeswillen unter Beweis zu stellen. »Und sie tun das, damit Nick tut, was sie wollen.« Seufzend rieb er sich über die Innenseite des linken Handgelenks, wo er das Siegel der Magier trug. »Deshalb hat Gerald mich markiert und deshalb war Celeste der Meinung, es sei gut, wenn ich Geralds Siegel trage. Sie wollen mich als Geisel, damit sie einen Dämon an der Leine haben. Es wäre sinnlos, mich zu töten. Aber jedes Mal, wenn sie etwas von Nick verlangen und er gehorcht nicht, demonstrieren sie mir ein wenig ihre Macht.«
Deshalb war es in der letzten Zeit so ruhig gewesen, obwohl Sin gefürchtet hatte, die Magier würden den Markt schnell und gnadenlos angreifen. Sie waren auf eine gröÃere Beute aus, und erst wenn sie sicher waren, den Dämon unter Kontrolle zu haben, würden sie sich den Markt holen kommen.
Das hätte sie bedenken müssen und Nick und Alan nicht so leicht als Verbündete akzeptieren dürfen. Bestimmt hatte Mae, die ständig voller Pläne steckte, daran gedacht.
»Weià Mae das?«
»Ja«, antwortete Alan. »Sie hat es vermutet, deshalb habe ich ihr alles erzählt. AuÃerdem versuche ich, sie nicht mehr anzulügen.«
Sin bemerkte, dass seine Stimme bei ihrer Erwähnung weicher wurde und erkannte: Mae war diejenige, die klug genug war, so etwas zu vermuten, sie war die, die er nicht mehr anlügen wollte, die, die er wollte.
»Bist du nicht wütend?«
Alan runzelte die Stirn. »Worüber?«
»Du wirst gefoltert! Und der Dämon lässt es einfach zu!«
Die Magier hatten den Dämon offensichtlich überschätzt. Sie hatten geglaubt, es würde Nick etwas ausmachen, dass Alan gefoltert würde, und vielleicht gefiel es ihm tatsächlich nicht, dass sein
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