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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Herausforderung, besser miteinander auszukommen als bislang.
    Â»Wenn du mich und Lydie zum Hügel zurückfährst, bekommst du deine Lektion«, versprach sie schließlich. Sie sah ihn unter den Wimpern hervor an. Er merkte es, und das sollte er auch, dann grinste sie. »Phyllis wird auch da sein. Ich bin sicher, sie freut sich, dich zu sehen.«
    Lydies neue Schule lag in einem hübschen Teil von Acton, am Straßenrand standen Bäume, und als Sin durch die Tür des Klassenzimmers sah, bevor sie eintrat, sah sie Lydies helles Köpfchen mit dem eines anderen Mädchens zusammenstecken, und die beiden unterhielten sich fröhlich miteinander.
    Sie hatte Alan nicht darum gebeten, sie in die Schule zu begleiten, aber er hatte es trotzdem getan. Sin bemühte sich, nicht verärgert zu sein, dass er sich einmischte. Er meinte es sicher nur gut.
    Â»Ich bin Cynthia Davies, Lydias Schwester«, erklärte sie der Lehrerin und schüttelte ihr fest die Hand, damit keine Fragen danach aufkamen, dass sie am Telefon älter klang.
    Sie bekam den üblichen Blick, der besagte, dass die Lehrerin sie am Telefon für eine Weiße gehalten hatte, aber das sprachen die Leute selten aus.
    Sin ging zu Lydie an den Tisch, warf den Zopf über die Schulter und versuchte, ein wenig Eindruck zu machen. Es schadete einem Kind nie, eine coole ältere Schwester zu haben.
    Â»Hast du Spaß?«, fragte sie.
    Â»Klar«, antwortete Lydie und packte Bücher und Stifte weg. Sin legte ihr die flache Hand auf den Rücken – eine Umarmung könnte zu viel sein – und Lydie lehnte sich kurz an sie.
    Â»Alan ist da?«, bemerkte sie fragend, aber mit leuchtenden Augen. Sofort war Sin froh, dass er mitgekommen war.
    Â»Nun, er wollte sowieso zum Hügel hinauf, und als er gehört hat, dass ich dich abhole, wollte er natürlich mitkommen.«
    Lydie ging ihren Mantel aus der Garderobe holen und Sin ging zurück zur Lehrerin, die sich angeregt mit Alan unterhielt.
    Â»â€¦ Mutter und Stiefvater kamen vor einiger Zeit bei einem Verkehrsunfall ums Leben«, hörte sie ihn in vertraulichem Ton sagen. Die Lehrerin murmelte mitleidig. »Ihr Vormund ist eine ältere Dame. Es ist natürlich schwierig, aber Cynthia nimmt ihr die meiste Arbeit ab.«
    Sin entschied, dass sie nur das Letzte gehört hatte, und erkundigte sich fröhlich: »Was mache ich?«
    Alan sah sie warnend an. Sie nahm seinen Arm und drückte ihn zum Zeichen ihrer Anerkennung. Es war eine gute Lüge. Die Lehrerin war sofort für Lydie eingenommen, die beiläufige Erwähnung eines Stiefvaters bedeutete, dass man nicht nachfragte, wie sie und Lydie miteinander verwandt waren, und man würde nicht erwarten, dass Eltern oder Vormund in der Schule auftauchten. Sin wollte sich einprägen, wie er es gesagt hatte, aber sie bezweifelte, dass sie dieselbe Wirkung damit erzielen würde.
    Â»Und Sie sind …«, begann die Lehrerin fragend.
    Â»Alan«, stellte er sich vor und reichte ihr die Hand. »Ein Freund der Familie.«
    An einem Wochentag im Oktober waren nachmittags nicht viele Spaziergänger auf dem Hügel, aber Sin ging mit Alan trotzdem auf ein Feld in der Nähe der Marktwagen, wo die Leute mit einem »Nicht-beachten«-Zauber abgehalten wurden und gar nicht so recht wahrnahmen, was dort vor sich ging.
    Dummerweise bedeutete das, dass der Rest des Marktes sich dafür interessierte, was sie tat, als sie die Zielscheiben aufstellte und Alan verschiedene Bogen ausprobierte. Jonas begann zu schießen, um Chiara zu beeindrucken. Phyllis kam und erkundigte sich, ob Alan auch genug essen würde. Sin musste ihr Grinsen hinter ihrem Köcher verbergen.
    Â»Darf ich ihn mir für eine Weile ausleihen, Phyllis?«, fragte sie, nachdem sie genügend gegrinst hatte. »Ich verspreche auch, ihn zurückzubringen. Er wäre sicherlich absolut am Boden zerstört, wenn ich es nicht täte.«
    Alan sah sie vorwurfsvoll an. Sin lächelte ihn strahlend an und reichte ihm einen Langbogen.
    Sie hatte ihre Schuluniform mit Jeans und einer Bandana vertauscht, hauptsächlich, weil es bequem war, aber zum Teil auch, um zu sehen, ob sich Alan mehr für die Tochter des Marktes interessierte – jemanden, den die älteren gelegentlich immer noch beim alten Spitznamen riefen, den ihr Vater benutzt hatte, Thea – oder für Sin die Tänzerin oder Cynthia das

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