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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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angriff.
    Â»Cynthia Davies, nehme ich an? Mein Name ist Helen«, sagte die Frau. »Solange eure Anführerin nicht da ist …«, fuhr sie mit leichtem Lächeln fort, »ist der Markt doch in deinen Händen, nicht wahr? Hättest du nicht Lust, ihn mir auszuliefern?«
    Â»Komm und hol ihn dir!«, gab Sin zurück.
    Helen rannte auf sie zu. Sin blieb abwartend stehen, wartete, wartete … und warf sich schließlich zu Boden, rollte sich zusammen, die Hand an ihrem Knöchel, als das Schwert auf ihren Kopf niedersauste und …
    â€¦ stoppte.
    Sin griff nach dem Messer und sah dann erst auf.
    Ãœber ihrem Kopf war eine orangefarbene Linie in den Nachthimmel gezeichnet wie ein Strich unter einen Satz. Das Schwert war darauf aufgeprallt und stecken geblieben.
    Helen starrte einen Punkt hinter Sin an. Sin folgte ihrem Blick, in der Erwartung, Seb zu sehen.
    Doch stattdessen sah sie ihre Schwester. Lydie lief auf sie zu, beide Hände erhoben, als hätte sie darin einen Schild.
    Hinter ihr humpelte Alan noch stärker als sonst und versuchte sie einzuholen. Er hatte Toby in einem Arm und zielte mit der Waffe in der anderen Hand auf Helen. Doch die sah ihn nicht an. Sie starrte Lydie an, trat zurück und senkte das Schwert.
    Hinter ihr kam ein Dutzend Marktleute und Rattenfänger, darunter Mae und Matthias, und alle sahen, was Helen tat.
    Die Magierin weigerte sich, gegen eine der ihren zu kämpfen.
    Helen betrachtete die neuen Gegner über ihre Schulter hinweg, und als sie sich wieder umsah, trat Nick an Alans Seite. An seinem Schwert lief frisches Blut hinunter.
    Â»Zeit zu gehen«, rief Helen.
    Matthias hatte seinen Bogen bereits gespannt. Er ließ einen Pfeil auf Helen losschwirren, den sie mit einem Schwung ihres Schwertes abwehrte und in einem Strahl schimmernden Lichts verschwand, als sei sie nur die Reflektion einer Frau in einem Teich gewesen, in den jemand seine Hand getaucht hatte.
    Als die Magier fort waren, standen sich die anderen gegenüber. In der Luft roch es nach Rauch und Blut.
    Â»Nun«, meinte Phyllis und zog ihren Morgenrock zu. »Wir haben also eine Magierin unter uns.«
    Matthias hatte seinen Bogen immer noch in der Hand.
    Sin trat zurück, bis sie gegen Lydie stieß und spürte, wie diese ihre kleinen Hände ängstlich in Sins Gürtelschlaufen krallte.
    Â»Es tut mir leid«, flüsterte sie Sin zu. »Es tut mir leid.«
    Â»Das muss dir nicht leidtun, Kleines«, sagte Sin, dann hob sie die Stimme und spielte mit dem Messer in einer Art, die die Marktleute nicht missverstehen konnten. »Kommt ja nicht näher!«
    Â»Sin«, sagte Carl, der sich mit der Hälfte aller Waffen von seinem Stand ausgerüstet hatte und in jeder Hand ein Breitschwert hielt. »Sie ist eine Magierin!«
    Â»Sie gehört zu mir!«
    Â»Denk doch mal nach, Cynthia«, sagte Carl lockend. »Wenn sie so etwas mit sieben kann, was wird sie dann tun, wenn sie sechzehn ist und ihre vollen Kräfte entwickelt? Du weißt, was sie tun wird, sie wird eine von ihnen werden.«
    Sin sah, wie Mae zornig auffuhr, aber sie konnte nicht viel sagen, denn der ganze Jahrmarkt der Kobolde hatte gesehen, wie ihr Bruder gegangen war, um sich den Magiern anzuschließen. Am Ende gingen sie immer zu ihresgleichen.
    Â»Man könnte das Thema ruhen lassen, bis sie sechzehn ist«, sagte Alan hinter Sin leise. »Das ist kaum der richtige Zeitpunkt, miteinander zu streiten.«
    Â»Es ist kaum der richtige Zeitpunkt, Loyalitätszweifel zu haben«, entgegnete Phyllis mit ihrer Stimme, die wie altes Holz im Feuer knisterte. »Iris ist tot! Wir werden keinen Magier in unserer Mitte dulden. Das ist nicht das erste Mal, dass Sin uns im Stich gelassen hat. Beim letzten Mal hätte sie uns fast alle für dieses Baby geopfert. Wir haben keine andere Wahl!«
    Alle sahen Mae an, doch die hob trotzig das Kinn und starrte böse zurück.
    Â»Mein Bruder ist auch ein Magier.«
    Â»Viele von uns haben Magier in der Familie«, entgegnete Phyllis. »Und sie sind alle gegangen.«
    Mae holte tief Luft. »So will ich die Leitung des Marktes nicht übernehmen.«
    Â»Aber du würdest für uns eintreten und sie übernehmen, wenn es sein müsste«, warf Phyllis ein. »Du würdest den Markt nicht im Stich lassen. Das ist es, was wir damit sagen. Es ist Sins Pflicht, dieses Kind wegzuschicken.«
    Phyllis kannte Sin und

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