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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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ging aus der Küche, und gleich darauf hörten sie, wie die Wohnungstür zuschlug.
    Alan griff zum Telefon und rief Mae an.
    Â»Ich glaube, du kannst ziemlich bald mit Besuch rechnen. Sag Bescheid, wenn deine Tante Edith ihn sieht und die Polizei ruft. Dann komme ich irgendwann und löse ihn aus. Ja, Cynthia und die Kinder sind hier.«
    Er hob fragend eine Augenbraue und sah Sin an. Sie schüttelte den Kopf.
    Â»Sie schläft schon«, erklärte er, ohne zu zögern. »Ja, es war eine anstrengende Nacht. Ich sage ihr, dass du mit ihr sprechen möchtest.«
    Er legte das Telefon weg.
    Â»Was glaubst du, was Nick vor hat?«, fragte sie ihn.
    Â»Das weiß ich nicht«, antwortete Alan. »Ich versuche, nicht darüber nachzudenken. Was ich nicht weiß, kann ich Gerald auch nicht sagen. Außerdem ist es nur fair, wenn auch Nick ein paar Geheimnisse hat, wenn man es mit … meinem Leben vergleicht!«
    Â»Ja«, gab Sin zurück und dachte an ihre Befürchtung, dass Nick sogar Alan schlagen könnte, und daran, wie er ihr die Hand an die Kehle gelegt hatte. »Mit Sicherheit bist du hier das Problemkind.«
    Sie sackte am Küchentisch zusammen. Alan durchschaute jede ihrer Vorstellungen. In gewisser Weise war diese Erkenntnis befreiend, denn so konnte sie einfach damit aufhören. Sie war so müde.
    Â»Du solltest wirklich mein Bett nehmen«, schlug Alan vor und lächelte sie ganz überzeugend an. »Du hattest eine ziemlich schwere Nacht. Du brauchst Schlaf.«
    Sin erwähnte nicht, was Alan in dieser Nacht durchgemacht hatte, sondern stand vom Tisch auf, ging auf das Sofa im Wohnzimmer zu und bestätigte von der Küchentür aus nur: »Genau. Ich brauche meinen Schlaf und habe keine Lust, von einem wütenden Dämonenwecker geweckt zu werden.«
    Â»Mit Nick werde ich schon fertig«, meinte Alan.
    Â»Zweifellos. Und ich mit dem Fußboden.«
    Alan stand auf und humpelte zu ihr. Normalerweise war sein Hinken nicht so offensichtlich, aber er war wohl noch müder als sie selbst. Sin sah weg, damit sie es nicht sehen musste, schloss die Augen und lehnte den Kopf an den Türrahmen.
    Als sie sie wieder aufschlug, merkte sie, dass das wohl falsch gewesen war, denn um Alans Mund zeichneten sich schwache, bittere Linien ab.
    Â»Du hast heute Abend ein paar schlimme Dinge erlebt«, sagte er ruhig. »Ich fände es schön, wenn du ein Bett hättest.«
    Â»Und was ist mit dem, was du erlebt hast?«, gab Sin zurück. »Oh richtig, das habe ich vergessen. Das zählt ja nicht, weil es um dich ging.«
    Sie stieß sich vom Türrahmen ab und trat zurück, um in das zweite Schlafzimmer zu gehen. Sie winkte mit dem Zeigefinger und setzte ein schiefes Lächeln auf.
    Â»Wir können es uns ja teilen. Das macht mir nichts aus.«
    Sie bewegte sich rückwärts, ohne nach hinten zu sehen. Vielleicht gehörte sie nicht mehr zum Markt, aber sie war immer noch eine Tänzerin, die sich in jeder Umgebung elegant bewegen konnte. Sie ging leichtfüßig zurück, bis ihre Kniekehlen an das Bett stießen, und setzte sich.
    Als sie aufsah, stand Alan in der Tür.
    Â»Mir macht es etwas aus«, erklärte er.
    Â»Na gut«, meinte Sin, und ihre erzwungene Ruhe begann abzubröckeln. »Ich hatte nicht die Absicht, mehr als Schlaf anzubieten.«
    Alan wurde rot bis an die Augenbrauen. »Das habe ich auch nicht angenommen.«
    Â»Habe ich auch nicht«, stieß Sin hervor und stützte den Kopf in die Hände. Sie hätte gerne geweint, aber ihre Augen schienen trockene Löcher in ihrem Gesicht zu sein. Es war so lange her, dass sie geweint hatte.
    Sie hörte, wie Alan zu ihr kam. Er setzte sich neben sie aufs Bett und berührte sie ganz leicht mit den Fingerspitzen am Arm, als wolle er sich nicht zu viel herausnehmen.
    Â»Cynthia«, sagte er. »Es ist okay.«
    Â»Habe ich wirklich nicht«, beharrte Sin und war sich fast sicher, dass es die Wahrheit war: Sie war so müde und vielleicht brauchte sie Trost, aber so würde sie ihn nicht bekommen. Sie presste die Handballen gegen die geschlossenen Augen, bis sie schmerzten.
    Â»Cynthia«, wiederholte Alan und bemühte seine schöne Stimme so sehr, dass sie sprang, dass die ganze Fassade sprang und keiner von ihnen seine Rolle gut genug spielte, dass sie wahr werden konnte. »Es ist gut.«
    Â»Was ist gut?«, wollte Sin

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