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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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erklang hinter ihr die Stimme von Celeste Drake an der Tür, in der eben noch Alan gestanden hatte.
    Â»Wollt ihr schon gehen?«
    Sin wirbelte herum und warf ihr Messer. Zumindest hatte sie das vorgehabt. Es verließ nicht einmal ihre Hand, sondern steckte fest, als hätte sie es in einen Eisblock gerammt, anstatt es durch die Luft zu werfen.
    Hinter Celeste sah Sin drei Männer stehen, doch dann zählte sie noch einmal. Da war ein Mann, den sie nicht kannte, dann war da Seb, der möglicherweise auf Celestes Seite stand oder auch nicht, und dann versuchte sich noch Nick gewaltsam an ihnen vorbeizuschieben.
    Â»Komm her«, befahl Jamie und winkte ihm.
    Â»Versuche ich ja«, knurrte Nick, und der unbekannte Magier ging mit Händen voller schwarzer Magie auf ihn los.
    Â»He!«, rief Jamie und machte eine Geste, dass der Mann einen Schritt zurückfuhr. Nick fuhr hungrig auf ihn los.
    Celeste warf einen bösen Blick auf Seb, der zurückschrak, dann auf Sin, die mit ihren Messern dastand, und schließlich auf Alan, der seine Pistole gezogen hatte. Sie hatte beide Hände mit den Handflächen nach vorne erhoben. Bei jedem anderen hätte die Geste ausgesehen, als wolle sie sich ergeben.
    Bei einer Magierin war es eine Drohgebärde.
    Â»Los«, sagte Celeste. »Erschießt mich. Erstecht mich, wenn ihr beide sicher seid, dass ich nicht vorher das Kind treffen kann.«
    Sin wandte den Blick nicht von Celestes Händen. Das konnte sie sich nicht leisten.
    Da sie sich umgedreht hatten, stand Lydie vor ihr und drückte sich entsetzt an ihre Beine. Sin sah, wie Celeste die Augen zusammenkniff, um die Entfernung zwischen ihnen einzuschätzen.
    Wie von weit her hörte sie, wie Jamie und Nick mit dem Magier kämpften. Der Himmel über ihnen verdüsterte sich und das Knurren aus den Wolken wurde schnell zu einem Grollen.
    Niemand außer den Anhängern des Aventurin-Zirkels konnte in ihrem eigenen Territorium Magie benutzen. Allerdings gehörte Jamie zum Zirkel und Nick gehörte Jamie.
    Sin wusste, dass Celeste und der Mann, der mit Nick und Jamie kämpfte, beide Geralds Mal trugen, mit dem die Magier die Macht aller Angehörigen ihres Zirkels kontrollieren konnten. Und Celeste allein war schon beachtlich.
    Sin spürte Alans Anspannung. Sie wussten beide, dass ein Schuss ihre beste Chance war, aber wenn Celeste einen Zauber trug, der sie vor Schüssen schützte, war ihre Chance vertan.
    Es erklang ein kurzer, scharfer Knall.
    Celeste stolperte nach vorne. Sin nutzte den Augenblick, um Lydie auf ihre andere Seite zur Treppe hin zu schieben. Einen Augenblick lang schloss sich Lydies Hand fest um die Kette um Sins Handgelenk.
    Â»Lauf, Lydie!«, schrie Sin und drehte sich wieder um.
    In der Tür stand Mae, eine Pistole mit beiden Händen haltend. Auf ihren abnorm hohen Absätzen schwankte sie ein wenig.
    Celeste Drake trug keinen Zauber, der sie vor Pistolenkugeln schützte. Sie lag auf dem Deck. Der leichte Stoff ihres Kleides flatterte im aufkommenden Wind wie ein reines, weißes Leichentuch, das in der Mitte von einem dunklen roten Fleck ruiniert wurde.
    Der Sturm kam so schnell auf wie eine Sonnenfinsternis. Einen Augenblick lang konnte Sin nichts sehen, stolperte trotzdem vor und tastete sich durch die Dunkelheit. Sie ließ sich auf Hände und Knie herab und kroch zu der Stelle, an der sie Celestes Leiche vermutete.
    Ein Blitz zuckte auf. Mae sah auf Sin herab, ihr Gesicht leuchtete weiß im Schatten, als wäre sie gestorben, und nicht Celeste, und wäre ein Geist geworden.
    Sin ließ den Blick zu Celeste gleiten, zu ihrer Kehlgrube, wo sich der fallende Regen zu sammeln begann. Ihre Kehle war nackt. Die Perle war fort.
    Also hatte Mae gewonnen.
    Â»Komm«, sagte Nick, dessen eigener Gegner tot hinter ihm lag. Er versetzte Mae einen kräftigen Stoß, sodass sie stolperte und fast auf Celestes Körper fiel. Nick zog sie an Sin und Celeste vorbei zur Bordwand und ließ sie dann los, um Alan hinüberzuhelfen.
    Mae versuchte selbst, hinter ihm her zu klettern, und begann zu fluchen.
    Â»Dämliches Kleid, dämliche Schuhe …«
    Â» Du bist dämlich«, stellte Nick fest und hob sie hoch. Er hielt sie über die Reling und Alan nahm ihre Hände und zog sie auf die Stufen in Sicherheit.
    Â»Und jetzt du«, verlangte Nick.
    Jamie lehnte sich an die Reling. »Nein.«
    Â»Oh mein Gott, ihr seid beide

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