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Der Pakt der Liebenden

Der Pakt der Liebenden

Titel: Der Pakt der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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erster Linie darin bestand, Autos zu reparieren und Bowlinghallen zu eröffnen, was an sich nicht nutzlos ist, aber auch nicht unbedingt dem entsprach, mit dem sich ein Mädchen wie Amanda Grace zufriedengeben würde. Mike Ryan war kein übler Kerl, aber er war nicht der Gesprächigste und wollte bis zu seinem Tod in Pearl River bleiben. Amanda redete immer davon, dass sie nach Europa reisen und an der Sorbonne studieren wolle. Man konnte sich nur schwer vorstellen, was für Gemeinsamkeiten sie und Mike hatten, es sei denn, sie einigten sich auf einen Felsen irgendwo mitten im Atlantik.
    Jetzt stand sie vor mir, und obwohl sie Falten hatte, die früher nicht dagewesen waren, sah sie genau wie die Stadt weitgehend unverändert aus. Sie lächelte.
    »Charlie Parker«, sagte sie. »Schön, dich zu sehen.«
    Ich wusste nicht genau, wie ich sie begrüßen sollte. Ich streckte die Hand aus, aber sie schlüpfte daran vorbei, umarmte mich und schüttelte dabei den Kopf.
    »Immer noch der gleiche linkische Junge«, sagte sie nicht ganz ohne eine gewisse Zuneigung, wie ich fand. Sie löste sich von mir und schaute mich belustigt an.
    »Was soll das heißen?«
    »Du besuchst eine gutaussehende Frau und bietest ihr die Hand zum Gruß.«
    »Tja, es ist lange her. Ich wollte nicht aufdringlich sein. Wie geht’s deinem Mann? Spielt er immer noch mit Bowling-Pins?«
    Sie kicherte. »Bei dir klingt das irgendwie schwul.«
    »Ein großer Mann, der auf harte, phallische Objekte zielt. Der Gedanke bietet sich doch von selber an.«
    »Du kannst es ihm ja sagen, wenn du ihn siehst. Ich bin mir sicher, dass er dich aufklärt.«
    »Bestimmt. Entweder das, oder er tritt mir in den Arsch, dass ich von hier bis Jersey fliege.«
    Ihre Miene veränderte sich. Sie wirkte nicht mehr ganz so gutgelaunt, sondern etwas versonnen.
    »Nein«, sagte sie. »Ich glaube nicht, dass er das bei dir versuchen würde.«
    Sie trat ins Haus und hielt mir die Tür auf.
    »Komm rein. Ich habe was zu essen gemacht. Na ja, ich habe etwas kalten Aufschnitt und Salat besorgt, und es gibt frisches Brot. Das muss reichen.«
    »Das ist mehr als genug.« Ich ging ins Haus, worauf sie die Tür hinter mir schloss, sich an mir vorbeidrückte, um vor mir in die Küche zu gehen, dabei einen Moment lang die Hände an meine Taille legte und mit dem Bauch meinen Unterleib streifte. Ich stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Was ist?«, sagte sie mit großen Augen und unschuldiger Miene.
    »Nichts.«
    »Komm schon, sag es.«
    »Ich glaube, du könntest immer noch für dein Vaterland flirten.«
    »Solange es für eine gute Sache ist. Jedenfalls flirte ich nicht mit dir, nicht sehr. Du hattest deine Chance, aber das ist lange her.«
    »Wirklich?« Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich eine Chance bei Amanda gehabt hatte, aber dazu fiel mir nichts ein. Ich folgte ihr in die Küche und sah zu, wie sie einen Krug mit Leitungswasser füllte.
    »Ja, wirklich«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. »Du hättest mich nur bitten müssen, mit dir auszugehen. Es war nicht schwer.«
    Ich setzte mich. »Damals kam mir alles schwer vor.«
    »Mike nicht.«
    »Tja, er war kein schwieriger Typ.«
    »Nein, war er nicht.« Sie drehte den Wasserhahn zu und stellte den Krug auf den Tisch. »Ist er immer noch nicht. Im Laufe der Zeit ist mir klar geworden, dass das gar nicht so schlecht ist.«
    »Was macht er?«
    »Er hat eine Autowerkstatt in Orangetown. Bowlt auch noch, aber er wird sterben, bevor er eine eigene Halle besitzt.«
    »Und du?«
    »Ich war Grundschullehrerin, habe aber aufgehört, als meine zweite Tochter zur Welt kam. Jetzt arbeite ich Teilzeit in einem Schulbuchverlag. Ich schätze, ich bin Vertreterin, aber es gefällt mir.«
    »Du hast Kinder?« Das hatte ich nicht gewusst.
    »Zwei Mädchen. Kate und Annie. Sie sind heute in der Schule. Sie müssen sich erst noch dran gewöhnen, dass mein Dad hier ist.«
    »Wie geht es ihm?«
    Sie verzog das Gesicht. »Nicht gut. Es ist bloß eine Frage der Zeit. Die Medikamente machen ihn schläfrig, aber nachmittags ist er für gewöhnlich ein, zwei Stunden ganz gut beisammen. Er wird bald in ein Hospiz gehen müssen, aber dazu ist er nicht bereit, noch nicht. Vorerst bleibt er bei uns.«
    »Das tut mir leid.«
    »Nicht nötig. Ihm tut’s auch nicht leid. Er hatte ein großartiges Leben, und er beendet es im Kreise seiner Familie. Aber er freut sich darauf, dich zu sehen. Er hat deinen Vater sehr gemocht. Euch beide. Ich glaube, er wäre selig gewesen,

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