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Der Pakt der Liebenden

Der Pakt der Liebenden

Titel: Der Pakt der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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du wehgetan hast. Ich bin hier, um dich für alle büßen zu lassen. Du bist verurteilt und für unzulänglich befunden worden.«
    Eddie lachte dumpf. »Leck mich«, sagte er. »Schau mich an. Ich liege im Sterben. Ich habe jeden Tag Schmerzen. Was kannst du mir denn noch antun, was mir nicht schon angetan wurde?«
    Und als der Mann aufstand und sich über Eddie beugte, war die Pfeife plötzlich gegen ein scharfes Metallstück ausgetauscht, und Eddie meinte andere Gestalten zu sehen, die sich hinter ihm drängten, Männer mit leeren Augenhöhlen und dunklen Mündern, die sowohl da waren als auch nicht.
    »Ach«, flüsterte der Kollektor. »Mir fällt bestimmt etwas ein …«
    Um Mitternacht war die Bar fast leer. Der Wetterbericht hatte nach Mitternacht Schnee angekündigt, und die meisten Leute hatten sich entschieden, lieber zu gehen, als Gefahr zu laufen, durch einen Blizzard fahren zu müssen. Jackie und die Fulcis saßen noch da und hatten Flaschen vor sich aufgebaut, aber die übrigen Gäste im Restaurantbereich standen bereits und zogen ihre Mäntel an. Zwei Männer am anderen Ende der Bar riefen nach der Rechnung, wünschten mir eine gute Nacht und brachen auf, so dass nur noch ein anderer Gast am Tresen war. Sie war am frühen Abend mit einer Gruppe von Cops aus Portland gekommen, aber als sie gegangen waren, war sie geblieben, hatte ein Buch aus ihrer Tasche geholt und es schweigend gelesen. Niemand behelligte sie. Obwohl sie klein, dunkelhaarig und hübsch war, hatte sie eine gewisse Ausstrahlung, so dass selbst die International Players of the World ­Abstand wahrten. Dennoch kam sie mir irgendwie bekannt vor. Es dauerte ein, zwei Minuten, dann hatte ich sie untergebracht. Sie blickte auf und sah, dass ich sie anstarrte.
    »Ist schon okay«, sagte sie. »Ich gehe gleich.«
    »Das müssen Sie nicht«, erwiderte ich. »Das Personal bleibt Freitagnacht für gewöhnlich noch auf einen Drink und vielleicht auch einen Happen zu essen. Sie stehen niemandem im Weg.«
    Ich deutete auf das Rotweinglas in ihrer rechten Hand. Nur noch ein Schluck war drin.
    »Soll ich nachgießen?«, fragte ich. »Geht aufs Haus.«
    »Ist das nach Feierabend nicht verboten?«
    »Wollen Sie mich melden, Officer Macy?«
    Sie rümpfte die Nase. »Kennen Sie mich?«
    »Ich habe in der Zeitung etwas über Sie gelesen, und ich habe Sie schon gesehen. Sie hatten etwas mit der Sache auf Sanctuary zu tun.«
    »Sie ebenfalls.«
    »Nur am Rande.« Ich streckte die Hand aus. »Meine Freunde nennen mich Charlie.«
    »Meine nennen mich Sharon.«
    Wir schüttelten uns die Hand.
    »Beim Rasieren geschnitten?«, fragte sie und deutete auf meinen Hals.
    »Ich habe eine zittrige Hand«, sagte ich.
    »Das ist schlecht für einen Barkeeper.«
    »Deswegen höre ich auf. Ich tue heute Abend nur einem Freund einen Gefallen.«
    »Was wollen Sie stattdessen machen?«
    »Was ich immer gemacht habe. Man hat mir eine Zeitlang meine Lizenz entzogen. Bald kriege ich sie wieder.«
    »Übeltäter, seht euch vor«, sagte sie. Sie lächelte, aber ihre Augen wirkten ernst.
    »So was Ähnliches.«
    Ich tauschte ihr Glas gegen ein sauberes aus und schenkte ihr den besten Kalifornischen ein, den wir hatten.
    »Wollen Sie mir Gesellschaft leisten?«, sagte sie, und als sie diese Worte aussprach, hatte ich das Gefühl, dass sie für irgendwann in der Zukunft mehr verhießen als einen Drink in einer schummrigen Bar.
    »Klar«, sagte ich. »Mit Vergnügen.«

Danksagung
    Ich bin einer ganzen Reihe von Menschen ungemein dankbar dafür, dass sie bei der Recherche für dieses Buch die Zeit für mich erübrigt haben und mich großzügig an ihrem Wissen teilhaben ließen. Besonders möchte ich mich bei Peter English bedanken, der früher im Neunten Revier in New York tätig war und die Straßen für mich zum Leben erweckt hat und ohne den dieses Buch viel schlechter geworden wäre. Dave Evans und sämtliche Mitarbeiter im The Great Lost Bear (www.greatlostbear.com), der besten Bar in Portland, Maine, waren ungemein gastfreundlich und bereit, einem Detektiv im Pech einen Job zu geben. Mein Dank gilt auch Joe Long, Seth Kavanagh, Christina Guglielmetti, Clair Lamb (www.answergirl.net), Mark Hall sowie Jane und Shane Phalen, die mir allesamt dabei halfen, in diversen Phasen des Schreibens meine Unwissenheit zu kaschieren. Sämtliche Fehler gehen auf meine Kappe, und ich entschuldige mich dafür.
    Zu den Büchern und Artikeln, die sich als hilfreich erwiesen, zählen New York: An

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